2024-04-29T14:34:45.518Z

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F: Nico-Andreas Paetzel
F: Nico-Andreas Paetzel

Erfahrung macht den Unterschied

SF Lechtingen räumen beim Indoor-Cup ab – Trend zu größerer Ausgeglichenheit

Der 28. Indoor-Cup endete, wie er begann: mit einem Lechtinger Sieg. Die Sportfreunde krönten sich durch das 6:0 im Endspiel gegen die SF Schledehausen zum zweiten Mal in Folge zum Champion am Belmer Heideweg. Das Erfolgsrezept: Disziplin und Kaltschnäuzigkeit.

Belm. Turnier-Organisator Jürgen Thust stellte schon vor der Zwischenrunde klar: „So ausgeglichen war es noch nie.“ In den letzten Jahren war beim Indoor-Cup zunehmend ein solcher Trend zu erkennen. Vorbei sind die Zeiten, in denen die übermächtig scheinenden Hollager die Konkurrenz an die Wand spielen oder die Teams aus der Kreisklasse aus der Halle geschossen werden. „Jede Mannschaft hat fünf, sechs gute Techniker. Daher ist der Hallenfußball nicht mehr so vorhersehbar“, erklärt Thust diese Entwicklung.

Außenseiter wie der SuS Vehrte oder der TuS Bad Essen hatten das Weiterkommen vor Augen. Junge Mannschaften wie der SV Wissingen (Altersschnitt 22 Jahre) oder der TSV Venne (21) zeigten unbekümmerten Offensivfußball, und wenige haben damit gerechnet, dass der TSV Wallenhorst II (zusammen mit Wissingen) die meisten Tore im Turnier schießt (24).

Den Unterschied in diesem ausgeglichenen Feld machte die Hallenerfahrung des Turniersiegers. In der Verteidigung diszipliniert und eng am Gegenspieler, ließen die Sportfreunde am Finaltag nur vier Gegentore zu, und das im unbedeutenden Spiel gegen Wallenhorst II (7:4). Nach vorne agierte die Mannschaft von Trainer Tobias Langemeyer geduldig und stach dann eiskalt zu. Die Führungsrolle der ausgeschiedenen Routiniers Mirko Schleibaum und Dirk Schomäker übernahm in diesem Jahr André Schimmöller, der zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde.

Mit Michael Krone (bester Torwart) und Luca Maunert (bester Torschütze) gingen auch die anderen persönlichen Auszeichnungen an den Turniersieger. Dabei wurde Maunert im Vorfeld nahegelegt, gar nicht in der Halle zu spielen. Denn im letzten Jahr verpasste der 22-Jährige die Hallensaison aufgrund eines Kreuzbandrisses. Die Gefahr einer erneuten Verletzung ist somit auch in Zukunft erhöht. Doch für Maunert stand fest, dass er unbedingt in Belm dabei sein möchte.

„Ohne Halle geht nicht. Das macht einfach riesig Spaß. Dass ich das letzte Turnier verpasst habe und bis zum Schluss die Chance hatte, bester Torschütze zu werden, war extra Motivation“, sagt Maunert.

Das Finale war zugleich ein Privatduell um die Torjäger-Kanone zwischen Maunert und Schledehausens Harun Ucar, der vor der Partie mit einem Treffer vorne lag. Maunert erzielte das 3:0 und traf eine Minute vor dem Ende zum 5:0, was ihm den Titel in dieser Kategorie bescherte. „Ehrlich gesagt habe ich gar nicht gewusst, wie die Situation war. Unser Ko-Trainer Maik Dorenkamp hat mir nach meinem ersten Tor mitgeteilt, dass ich noch einen Treffer brauche“, erinnert sich Maunert.

Die Lechtinger nehmen somit am Masters teil, das erneut in der Belmer Sporthalle am Heideweg ausgetragen wird. „Die Qualifikation zum Masters ist immer unser Hauptziel beim Indoor-Cup. Das ist uns gelungen. Wir müssen mal gucken, wer unsere Gegner sein werden. Das Turnier ist in Belm, das ist unser Wohnzimmer. Da wollen wir wieder angreifen“, stellt Maunert klar.

Eine besonderes Lob sprach Thust auf der Siegerehrung Wolfgang Unland aus, der ein Jubiläum feierte. Bei 25 von 28 Auflagen des Indoor-Cups war der Kassierer tätig. „Er ist immer mit Herzblut dabei. Für diese Zeit nimmt er sich sogar Urlaub“, lobte Thust. Als Dank durfte Unland den Lechtingern den Siegerpokal überreichen.

Die Resonanz war auch beim diesjährigen Indoor-Cup positiv, wie Thust bestätigt: „Alle waren zufrieden, niemand hat sich verletzt, und mit Lechtingen gab es einen ohne Zweifel verdienten Sieger.“ Das Organisationsteam hat nun etwas Zeit, um Kraft zu tanken, bevor am 13. Januar mit dem Masters das nächste Event in Belm beginnt – dann in Zusammenarbeit mit Ausrichter Fortuna Eggermühlen.

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Aufrufe: 027.12.2016, 23:02 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor