Erdinger Profis: Tristesse bei Lex, Jubel bei Bönig und Voglsammer

Erding - Zwischen den Bildern liegen nur zwei Stunden, aber ganze Gefühlswelten. Ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte in Ingolstadt erlebte Stefan Lex (l.) die bittere Seite im Sport. Der 31-jährige Eittinger verpasste im Dress der Münchner Löwen den Aufstieg in die 2. Liga. Nach der 1:3-Niederlage bei den Schanzern bleibt für den TSV 1860 nur Platz vier in der 3. Liga.

„Die Enttäuschung ist schon groß“, sagt Lex. „Wir waren so nah dran, aber der Spielverlauf war halt auch ganz bitter. 80 Minuten mit einem Mann weniger – das ist natürlich schon ein dickes Brett, das du da bohren musst. Mit ein bisserl Abstand muss man aber schon sehen, dass wir eine gute Saison gespielt haben. Auch die Fans haben uns am Samstag danach gezeigt, dass die Freude über die Mannschaft größer ist als die Enttäuschung über die verpasste Chance.“

Sebastian Bönig: Mit Union Berlin quer durch Europa

Ganz anders war dagegen die Gefühlslage in Berlin, wo Sebastian Bönig als Co-Trainer von Union Berlin mit der Mannschaft den Einzug in die neu geschaffene Conference League schaffte. Damit rundete der Erdinger (mittleres Bild, l.) eine Saison ab, die auch für ihn persönlich schon sehr gut begonnen hatte: mit dem Erwerb der Trainerlizenz.

Andreas Voglsammer: Sensationeller Klassenerhalt mit Bielefeld

Am lautesten jubeln durfte freilich Andreas Voglsammer (r.). Lange vom Verletzungspech geplagt, war er zum Saisonendspurt mit seinen Freistoßtoren maßgeblich daran beteiligt, dass die Bielefelder Arminia den Klassenerhalt geschafft hat. Die Treffer beim 2:0-Erfolg in Stuttgart erzielten diesmal zwar andere, aber am Sieg wirkte er einmal mehr mit einer sehr starken Leistung mit. „Mir geht es super“, sagte der 29-jährige Dorfener nach dem Spiel im Gespräch mit der Heimatzeitung.

„Ich bin mega erleichtert. Das ist einfach eine Riesensache für jeden Einzelnen.“ Niemand habe der Arminia den Klassenerhalt zugetraut. „Wir haben es allen gezeigt, dass man uns nicht abschreiben kann.“ Passend dazu auch das T-Shirt, dass die Arminia trug. „Erstklassig gepaddelt“, stand da drauf und bezog sich auf den Vergleich, den Bielefelds Manager Samir Arabi vor der Saison gezogen hatte. „Wir gehen in einen Wettstreit mit 17 Motorbooten, während wir im Schlauchboot sitzen.“

Apropos Schlauchboot: Andreas Voglsammer freut sich nun auf den Urlaub. „Den haben wir uns ja quasi selbst verlängert, weil wir nicht in die Relegation müssen.“ Wie es danach weitergeht, werde man sehen. Voglsammer lässt dies noch offen. Vergangene Woche hatte er in einem Interview mit der Sportbild angedeutet, dass in seinem Alter ein Wechsel ins Ausland auch mal interessant sein könnte. Über seine Zukunft wolle er sich aber erst im Urlaub Gedanken machen.

(Dieter Priglmeir)