2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: ERDINGER Weißbräu/Peter Lintner
Foto: ERDINGER Weißbräu/Peter Lintner

ERDINGER Meister-CUP: Weilheim sorgt für dicke Überraschung

„Das ist geil“

Weilheim – Vom Finale, in dem immerhin ihre Mannschaft spielt, bekam Claudia Auner nicht allzu viel mit. Die Abteilungsleiterin des TSV Weilheim war damit beschäftigt, gemeinsam mit „Erdinger Weißbräu“-Mitarbeitern alles für die Siegerehrung herzurichten.

Das hieß Bälle tragen und Bierkisten schleppen – nur hin und wieder konnte Auner auf den „Platz 1“ blicken, wo sich der TSV Weilheim und der 1. FC Garmisch-Partenkirchen duellierten. Am Ende hatte die Abteilungsleiterin dann aber doch noch zu Zeit, mit ihren Spielern ausgelassen im Kreis zu hüpfen. Der A-Klassen-Meister hatte beim Bezirks-Vorentscheid im „Erdinger Meister-Cup“ auf dem heimischen Sportgelände für eine Überraschung gesorgt und das Turnier gewonnen.

„Das ist geil“, so lautete der Kommentar von TSV-Spieler Franz Pienßel, nachdem die Weilheimer ihr Halbfinale gegen den Bezirksliga-Aufsteiger SG Schönau nach Achtmeterschießen mit 4:1 (0:0 nach regulärer Spielzeit) gewonnen hatten. Damit stand fest, dass der TSV den Sprung ins Landesfinale (1. Juli in Kelheim) geschafft hatte. Im Endspiel setzten die Weilheimer dem Ganzen noch die Krone auf. Gegen den Meister der Kreisliga 1, den 1. FC Garmisch-Partenkirchen, setzten sie sich erneut im Achtmeterschießen durch. 0:0 hieß es nach regulärer Spielzeit und Verlängerung, im Achtmeterschießen siegte Weilheim mit 3:0. Wie schon im Halbfinale war TSV-Torwart Florian Pfaff mit zwei gehaltenen Schüssen der Held. Den Triumph perfekt machte Ferhat Gündogdu mit seinem Achtmeter zum 3:0. Den entscheidenden Versuch im Halbfinale hatte Florian Sam verwandelt.

Mit eher geringen Erwartungen waren die Gastgeber angetreten. „Unser Ziel war, die Gruppe zu überstehen“, sagte Routinier Pienßel, der zugleich als Coach für den beruflich verhinderten Matthias Lumma fungierte. Im Vorfeld des Turniers hatten sich die Spieler einmal getroffen, um nach drei Wochen Pause wieder ein bisschen zu kicken. Von einem echten Training, so Pienßel, konnte keine Rede sein. Auf dem Kleinfeld schließlich stellte sich der Kreisklasse-Aufsteiger recht geschickt an. „Spielerisch sind andere besser, wir haben aber nicht unclever gespielt“, sagte Pienßel. Nur einmal war der TSV nicht auf der Höhe: Nach Siegen über den FC Scheuring (2:0) und den FC Hertha München (2:0) unterlagen die Gastgeber im letzten Gruppenspiel mit 0:3 der SG Schönau. Dennoch zog Weilheim in die K.o.-Runde ein. Dort gab’s ein 1:0 über die DJK 54 München und ein 2:0 über den BC Uttenhofen – der Halbfinaleinzug war geschafft.

Die Uttenhofener brauchten sich über ihr vorzeitiges Aus gegen Weilheim nicht grämen. Ihre Spieler erwiesen sich beim Rahmenwettbewerb (Danteln, Zielschießen, temporeichster Schuss) als bestes Team und qualifizierten sich damit ebenfalls fürs Landesfinale. Apropos Rahmenwettbewerb: Im Kampf um den härtesten Schuss gab es ein Stechen zwischen Valmir Loshi und Maximilian Berwein (beide 1. FC Garmisch-Partenkirchen), deren Schüsse beide 122 km/h schnell waren. Am Ende packte Loshi noch einen drauf und kam auf 127 km/h.

Die insgesamt 90 Partien gingen so gut wie alle sehr fair über die Bühne. Ein Highlight lieferten der TSV Grünwald und der FC Finsing im Achtelfinale ab. Im Achtmeterschießen waren 30 Schützen nötig, bis der 12:11-Sieg der Grünwalder feststand.

Aus dem Landkreis waren noch der SC Böbing (Meister A-8) und der ESV Penzberg (Meister A-6) am Start. Die Böbinger erreichten gegen die FT Gern, den Heimatverein von Philipp Lahm, ein 0:0. Gegen den FC Deisenhofen (0:3) und den 1. FC Garmisch-Partenkirchen (1:2) unterlagen sie. „Wir haben uns nicht mehr erwartet und das Ganze als Gaudi angesehen“, sagte Betreuer Konrad Schwarz. Die Böbinger – mit zwei Spielern der zweiten Garnitur angetreten – spielten Schwarz zufolge insgesamt ordentlich. Torwart Maximilian Erhard zeigte mehrere starke Paraden.

Dem ESV Penzberg war kein Punktgewinn vergönnt. Gegen den Landesliga-Aufsteiger TSV Moosach (0:1), den FSV Aufkirchen (0:2) und den TSV Bad Wiessee (0:1) verlor das Team jeweils nur knapp. „Wir haben die Teilnahme als Teambuilding-Maßnahme angesehen“, sagte ESV-Kapitän Zehudin Hajdarevic. Das Turnier fand der Penzberger Spieler „sehr gut“. Der ESV war mit einer gemischten Truppe, bestehehdn aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft, angetreten. Mit dabei waren auch die drei Neuzugänge, Nicola Spasic, Kilian Burger (beide ASV Antdorf) und Erduan Abdyli (TSV Iffeldorf).

Bei den Frauen qualifizierte sich die DJK Traunstein (Meister der Bezirksliga 1) mit einem 1:0-Sieg im Finale über die SpVgg Thalkirchen fürs Landesfinale. Und auch der Verlierer des Endspiels darf nach Kehlheim: Die Thalkirchenerinnen waren beim Rahmenwettbewerb das beste Frauen-Team.

Wir waren beim ERDINGER MEISTER-CUP live mit der Kamera vor Ort.

Das Finale im Video

FC Deisenhofen - SV Reichertsheim

Bad Wiessee - FC Penzing

TSV Moosach - ESV Penzberg

Aufrufe: 027.6.2017, 08:15 Uhr
Weilheimer Tagblatt - Paul HoppAutor