2024-05-22T11:15:19.621Z

Analyse

Entwicklung steht vor Ergebnis

Der TSV Neusäß geht nach dem sofortigen Wiederaufstieg ganz entspannt in die ungeliebte Bezirksliga Süd

Der TSV Neusäß habt mit einer völlig neu formierten Mannschaften den „Betriebsunfall“ des Abstiegs sofort korrigiert und ist über die Relegation in die Bezirksliga zurückgekehrt. Spielen werden sie in der kommenden Saison erneut im ungeliebten Süden. Vorher stellen sich die Lohwaldkicker dem Kickoff-Check des Augsburger Landboten.

Hin & weg

Der TSV Neusäß ist seiner Linie treu geblieben und hat außer Benedikt Gerstmeier (26) nur junge Spieler verpflichtet: Daniel Burda (23) kam ebenfalls vom Kreisliga-Absteiger TSV Leitershofen, Niklas Doll (19) von der SpVgg Bärenkeller. Raphael Marksteiner (TSG Stadtbergen) und Luka Markovic (TSV Gersthofen) sind gerade den A-Junioren entwachsen. „Sie müssen sich erst mal an die Liga gewöhnen“, sagt Trainer Karlheinz Pecher. „Alle sind jung und entwicklungsfähig, aber es gibt wohl keinen, der sofort die Fäden in die Hand nimmt.“ Wo sich Selami Murseli (TSV Diedorf) wiederfindet, steht noch nicht fest. Der 30-Jährige ist eigentlich für die zweite Mannschaft geplant, könnte allerdings eine Alternative darstellen. Als weiterer Neuzugang kann Cem Aydugan (21) betrachtet werden, der schon im Winter von der DJK Lechhausen kam. Ob einer von ihnen den überragenden Mathias Steger ersetzen kann, der zum Nord-Bezirksligisten FC Affing gewechselt ist? Burak Ersoy hat sich zum FC Öz Akdeniz verabschiedet.

Coach & Co

Karlheinz „Charly“ Pecher ist einer renommiertesten und erfahrensten Trainer der Region. Für den 53-Jährigen, der schon beim TSV Bobingen, FC Königsbrunn, TSV Göggingen oder TSV Leitershofen gearbeitet hat, ist es die insgesamt elfte Saison in der Bezirksliga Süd. Er weiß also, was auf seine Mannen zukommt. Sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld ist Frank Lehrmann, der die Mannschaft als Abwehrchef dirigiert. „Eine absolute Leitfigur für die jungen Spieler“, so Pecher über seinen Co-Trainer. Zum bestens funktionierenden Team rund um das Team zählen Torwarttrainer Alexander Mayr, Betreuer-Ikone Karl Lenz sowie der sportliche Leiter Günther Hausmann.

Glücks- & Sorgenkinder

Sorgenkinder gibt es jede Menge. Moritz Schiele und Nico Rehm fallen mit Kreuzbandriss aus, Emanuel Blenk (Leiste) und Tim Hofbauer (Kapselriss) sind aktuell verletzt. „Einen Torjäger können wir uns nicht kaufen“, hält Pecher große Stücke von Neuzugang Niklas Doll: „Er wird seinen Weg machen.“ Weitere Glückskinder müssen sich erst noch heraus kristallisieren. „Es stehen einige in den Startlöchern“, denkt Pecher an Youngsters wie Cyrill Siedlaczek, Sascha Tesic oder Paul Schmuck, die in ihre dritte Saison im Aktivenbereich gehen.

Plus & Minus

Pecher vertraut in erster Linie der taktischen Disziplin seiner Mannschaft. Wie im Aufstiegsjahr möchte man mit wenigen Toren das Maximale herausholen. Ein weitere sPlus ist die Einsatzbereitschaft. „Jeder will etwas erreichen.“ Was fehlt ist Cleverness und Erfahrung. „Wir sind zu brav“, sagt der Coach, der die Problemzone in der Coolness vor dem dem das Tor ausgemacht hat. Erschwerend kommt hinzu, dass mit Mathias Steger, Moritz Schiele und Tim Hofbauer gleich drei der treffsichersten Akteure fehlen. „Wir werden keinen haben, der von der Anzahl her explodiert, aber wir haben viele, die Tore erzielen können. Deshalb sind wir schlecht ausrechenbar“, sieht Pecher auch hier Positives.

Test & Taktik

Mit der Vorbereitung ist Karlheinz Pecher trotz ansehnlicher Ergebnisse nicht zufrieden: „Es gibt noch viel zu tun“, sagt der Coach, der taktisch schon während des Spieles auf verschiedene Systeme setzt: „Eines für die Defensive und eines für die Offensive.“

Wunsch & Wirklichkeit

„Wir wissen nicht, wo die Reise hingehen, weil wir viele Neue integrieren müssen und gerade die Leistungen der jungen Spieler schwer kalkulierbar sind“, erwartet sich Pecher, „dass die Jungen in ihrer Entwicklung noch einen Schritt nach vorne machen und wir ein sorgenfreies Jahr erleben.“ Pecher ist aber auch klar, dass es anstrengend wird. „Wir werden kleine Brötchen backen und vielleicht nicht gleich aus den hinteren Regionen herauskommen. Unser Ziel kann deshalb nur der Klassenerhalt sein.“

Prognose

Mit seiner jungen Mannschaft wird sich der TSV Neusäß in der rustikalen Süd-Liga auf die Hinterbeine stellen müssen, wenn der Klassenerhalt geschafft werden soll.

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Aufrufe: 013.7.2019, 15:46 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor