2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligabericht
Trainer Roger Reitschmidt verpasste in seinem letzten Spiel als Trainer des FSV Fernwald den Aufstieg in die Hessenliga.	Archivfoto: Schepp
Trainer Roger Reitschmidt verpasste in seinem letzten Spiel als Trainer des FSV Fernwald den Aufstieg in die Hessenliga. Archivfoto: Schepp

Enttäuschung noch nicht verflogen

RELEGATION ZUR HESSENLIGA: +++ Fernwald-Trainer Reitschmidt trauert vergebenen Torchancen hinterher / Emotionale Verabschiedungen nach verpasstem Hessenliga-Aufstieg +++

Fernwald. Es sollte die Krönung der Saison werden, der dritte Aufstieg in Folge für den FSV Fernwald. Aber es wurde nichts mit der Rückkehr in die Hessenliga, denn nach der 1:2-Niederlage am Mittwochabend bei Türk Gücü Friedberg landete das Team von Trainer Roger Reitschmidt auf Rang zwei der Relegationsrunde der Verbandsligisten und damit hinter dem Team aus der Verbandsliga Süd, das erstmals in Hessens höchste Amateurliga aufrückt.

„Die Enttäuschung ist bei allen groß, denn wir hatten uns viel vorgenommen. Der Rahmen und die Stimmung waren gut, aber wir haben trotz mehr Spielanteilen unsere Torchancen nicht genutzt“, beklagte Reitschmidt. „Wir hätten schon in Halbzeit eins in Führung gehen können“, dachte der FSV-Coach vor allem an die Minuten 16 und 22, als zunächst Julian Bender freistehend an Gastgeber-Torwart Vladan Grbovic scheiterte, und dann Felix Erben mit seinem Schuss an den Innenpfosten Pech hatte. Allerdings hatte der FSV auch Glück, dass Keeper Florian Säglitz nach seiner guten Vorstellung gegen Sand auch gegen Friedberg zu den Besten seines Teams gehörte und einen von Bender verursachten Elfmeter parierte (37.).

Zeitweise ging nach der Pause, die wegen des langen Weges zu den weiter entfernten Umkleidekabinen beim Wetterauer Klub ungewöhnlich lange dauerte, die Ordnung in der FSV-Offensive verloren. Felix Erben wich auf die linke Außenbahn aus, doch statt wie vorgesehen Helmut Schäfer, besetzte zeitweise Brian Mukasa die zentrale Position im Angriff - und war mit hohen Hereingaben überfordert. Zudem rückten die anderen Fernwälder nicht genügend nach, sodass die Gastgeber schnell wieder in Ballbesitz kamen. Erst als Felix Erben wieder die Angriffsmitte besetzte, kam wieder Schwung ins Angriffsspiel. Selbst nach dem 0:2-Rückstand und dem Anschlusstreffer von Helmut Schäfer (69.) gab es noch genügend Zeit und Möglichkeiten, wie von Ariel Szymanski in der Nachspielzeit, zumindest auszugleichen und damit ein Entscheidungsspiel zu erzwingen. „Wir wollten in der zweiten Hälfte Selim Aljusevic aus dem Spiel nehmen“, hatte Reitschmidt neben dem Ex-Wetzlarer Florian Decise den flinken Außenbahnspieler, den Reitschmidt vor Jahren zum SC Waldgirmes geholt hatte, als Antreiber und Ideengeber der Friedberger erkannt.

Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob es mit Denis Weinecker besser gelaufen wäre, aber der technisch versierte und torgefährliche Angreifer, der wegen eines Anrisses des Syndesmosebandes noch Wochen ausfällt, hätte der FSV-Offensive sicher gutgetan. Wie auch Sven Kusebauch, der aber wegen seiner fehlenden Trainingsmöglichkeit in den letzten Wochen erst in der Schlussphase in die Partie kam.

Beim gemeinsamen Abendessen der Mannschaft mit dem Trainerteam, Betreuern und der sportlichen Leitung im „Edelweiß“ in Fernwald herrschte zunächst laut dem Sportlichen Leiter Markus Haupt „eine gedrückte Stimmung, denn alle hätten gerne den Aufstieg geschafft.“ Zu später Stunde und bei etwas gelösterer Atmosphäre verabschiedeten sich Haupt, der nach Watzenborn-Steinberg zurückkehrt, und Trainer Reitschmidt, der keinen neuen Vertrag bekommen hatte, mit emotionalen Worten. Der letzte Auftritt beim FSV war es auch für Ariel Szymanski (VfB Marburg), Brian Mukasa (FC Giessen), Marius Klotz (TSG Wieseck), Besim Kücükkaplan (TuBa Pohlheim) sowie Robert Nowicki, Stasis Buividavicius und Sven Kusebauch, deren Ziel noch unbestimmt ist.



Aufrufe: 08.6.2018, 08:00 Uhr
Rolf Birkhölzer (Gießener Anzeiger)Autor