2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Energie Cottbus mit dem Landespokal.
Energie Cottbus mit dem Landespokal.

Energie holt sich den begehrten Pott

JETZT MIT VIDEO: Die Krämer-Elf gewann das Landespokalfinale bei Union Fürstenwalde verdient mit 3:2, musste aber in der Schlussphase gegen stark kämpfende Underdogs doch noch einmal mal zittern

Der FC Energie Cottbus hat es geschafft: Der FCE sicherte sich im Landespokalfinale gegen den Underdog aus Fürstenwalde verdient den Brandenburger Landespokal und erwarb sich damit das Recht, im kommenden Spieljahr am DFB-Pokal teilnehmen zu dürfen.


Dabei begann das Spiel für die Unioner so hoffnungsvoll: Nach einer gut getretenen Ecke war der Ex-Cottbuser Rifat Gelici zur Stelle und brachte den Oberligisten vor den Augen der etwa 3500 Zuschauer rasch in Front (7.). Doch Energie zeigte sich unbeeindruckt vom frühen Schock und kam im Stile eines waschechten Favoriten sofort zurück ins Spiel. So drehten die Krämer-Schützlinge den unerwarteten Rückstand binnen fünf Minuten in eine 1:2-Führung, wobei ihnen jedoch erst ein Eigentor des ehemaligen FCE´lers Christian Schulze die Tür zur Wende öffnete (9.). Den zweiten Comeback-Treffer der Rot-Weißen markierte Kanadas Nationalspieler Nikolas Ledgerwood, der per herrlicher Direktabhnahme unhaltbar für Filatow ins rechte untere Toreck traf (14.). Für die Gastgeber war das nach der überraschenden Führung ein schneller Rückschlag: "Wenn du gegen eine solche Mannschaft in Führung gehst, musst du es natürlich länger verteidigen, damit du eine Chance hast", sagte Unions Trainer Mario Reichel.


Nikolas Ledgerwood jubelt über das 2:1 für Energie.

Mit der nun gewonnenen Führung im Rücken kontrollierte der Favorit das Geschehen zusehends und erhöhte durch den Kopfballtreffer von Tim Kleindienst gar zum verdienten 1:3, was auch der Schlusspunkt im ersten Durchgang sein sollte: Mit dem 1:3 ging es in die Kabinen. Und bis dahin war auch FCE-Coach Stefan Krämer zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: "Ich war ehrlich froh, dass wir nach dem frühen Rückstand direkt den Ausgleich geschafft haben. Bis zur Pause war ich dann mit unserem Spiel zufrieden und das Ergebnis entsprach sicher auch dem Verlauf."

Auch nach dem Wechsel blieb Energie zunächst das spielbestimmende Team und erfüllte alle von Trainer Krämer vor dem Spiel geforderten Aufgaben, an deren erste Stelle das Nichtunterschätzen des Gegners stand. So agierten die Mannen um Torsten Mattuschka und Co. eines Favoriten äußerst würdig und ließen in der Startphase des zweiten Abschnitts lediglich ein paar Halbchancen der Hausherren zu.



Energie selbst hätte zudem mehrmals sogar auf vier oder fünf zu eins erhöhen könnten, jedoch parierte Unions Schlussmann Konstantin Filatow äußerst stark gegen die Versuche von Marco Holz (49.) Ronny Garbuschewski (69.), was einen höheren Rückstand des Underdogs verhinderte.

Erst in der Schlussphase kam auch der FSV noch einmal etwas aus sich heraus und versuchte die Energie-Abwehr mit viel Präsenz durcheinander zubringen. Dabei gerieten die Akteure jedoch all zu oft überhart aneinander, weshalb die Partie in der Schlussphase eher einem Ringkampf statt einem Fußballspiel ähnelte. Die Krönung in diesem Zusammenhang war ein Kopfstoß von Fürstenwaldes Michael Braune gegen Sven Michel, wobei unverständlicherweise beide Akteure die gelbe Karten erhielten.

Unmittelbar danach wurde es sogar richig brenzlig für Energie. Denn nach einer Druckphase des FSV und einem Elfmetertor von Roland Richter (89.), flog zu allem Überfluss auch noch eben jener kurz vorher verwarnter Sven Michel mit Gelb-Rot vom Platz, weshalb die Unioner in den satten drei Minuten Nachspielzeit noch einmal in vollsten Zügen an der Sensation schnupperten.

Bevor es jedoch dazu kam, beendet Schiedsrichter Frank Heinze die Partie nach 93, vor allem in der Schlussphase äußerst hitzigen, Minuten und versetzte die FCE-Anhänger damit in kollektive Jubelstürme.


Energie Cottbus mit dem Landespokal.

Die Krämer-Schützlinge dürfen infolge des Pokalerfolgs nun im nächsten Jahr im "Konzert der Großen" antreten und in der ersten Runde des deutschen Vereinspokals auf die Bayern, Borussia Dortmund oder Bayer Leverkusen hoffen. Außerdem helfen die garantierten Einnahmen von 140.000 Euro auch bei der Suche nach neuen Verstärkungen. "Wir sind froh, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht, den Titel geholt zu haben. Damit haben wir jetzt mehr Planungssicherheit. Ich bin aber mit der Leistung meines Teams in der 2. Hälfte nicht so zufrieden. Wir waren zu passiv und deswegen war es auch kein Wunder, dass wir noch das Gegentor bekommen. Und ich weiß nicht, was noch passiert wäre, hätte die Partie noch 5 Minuten länger gedauert", sagte Krämer.

Für Fürstenwalde bleibt dagegen die Erinnerung, einen Drittligisten am Rande der Sensation gehabt zu haben, was zudem noch versüßt werden könnte, falls der FCE im Drittligageschäft noch den vierten Tabellenplatz erreichen würde. Dann nämlich würden auch die Unioner im kommenden Jahr im DFB-Pokal spielen und sich somit auch als echte Gewinner des heutigen Finals fühlen können. Doch daran mag Trainer Reichel noch nicht denken: "Unser Ziel war, uns ordentlich zu präsentieren und die Fans durch eine gute Leistung zu animieren, auch zu den Punktspiele zu kommen. Das ist uns sicher gelungen. Die Mannschaft hat einen guten Fight geliefert. Platz 4 zu erreichen wird sicher schwer für Energie, da die 3. Liga sehr ausgeglichen und eng ist."

>>>Hier gibt es den Liveticker zum Spiel noch einmal zum Nachfiebern!

Aufrufe: 06.5.2015, 19:57 Uhr
Tobias VoigtAutor