Doch verfällt ein Routinier wie Armin Riedl längst keinen wöchentlichen Stimmungsschwankungen mehr, sondern hat das große Ganze im Blick, und da sieht er die DJK auf Kurs. ,,Wir brauchen nicht in Panik verfallen, aber können uns auch nicht ausruhen. In dieser Liga sind alle zu schlagen, auch wenn bei uns derzeit schon viele Faktoren zusammenpassen müssten, wenn wir Zandt oder Regensburg schlagen wollen."
Die beiden Top-Teams traf Arnschwang binnen einer Woche im August, jeweils vier Gegentore gab\'s. Ein schwächelnder FC Zandt freilich wäre jetzt vielleicht zu packen, doch die Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte steht erst nach der Winterpause in Armin Riedls Kalender. Dann wird sich Zandt vermutlich wieder erholt haben, wenn\'s sein muss auch personell. Doch zunächst zählen für Armin Riedl & Co. die nächsten Spiele mit Gegnern, die wohl auch schlagbar sind, wenn mal nicht ein Rädchen ins andere greift. Mit Ausnahme des Vorrundenfinales gegen den derzeitigen Dritten TV Riedenburg spielt Arnschwang bis zur Winterpause ausnahmslos gegen dahinter platzierte Mannschaften, das Duell gegen Nachbar FC Ränkam soll einen goldenen Spätherbst beschließen.
Auch DJK-Coach Riedl hofft, dass der Derbysieg gegen Cham der Auftakt einer Serie war: ,,Wenn du zwei, drei Spiele gewinnst, bist du wieder vorne dran, ansonsten hängst du irgendwo im Mittelfeld rum. Zwischen Platz drei und Platz sechs sehen wir uns schon." Doch neben dem Tabellenbild interessiert Armin Riedl auch das, was er auf dem Platz sieht. Und da sieht der 52-Jährige noch Luft nach oben, wie er sagt. ,,Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen und wo wir nach der Winterpause schon waren." In der isolierten Rückrundentabelle der Vorsaison ist Arnschwang Vierter geworden, eine Platzierung, die Armin Riedl auch heuer gefallen würde. Teil eins schloss die DJK nur als Neunter ab, auch damals also ein holpriger Einstieg in die Runde. Die Situation im Hier und Jetzt begründet Armin Riedl mit der ,,schlechten Vorbereitung. So eine hatten wir noch nie."
Verletzte und aus beruflichen Gründen fehlende Spieler, so dass kaum Kontinuität reinzubringen war, was in der Bezirksliga nur schwer aufzufangen ist. ,,Vor allem zu Beginn haben wir oft mit angeschlagenen Spielern spielen müssen, und wenn du nicht zumindest mit zehn gleichwertigen Spielern trainieren kannst, leidet das Niveau darunter", sagt Armin Riedl.
Dennoch will er kein Alibi vorschieben und Woche für Woche öffentlich beklagen, welche Spieler ihm fehlen. Denn er hat in seinem Lazarett auch Dauergäste wie Verteidiger Marco Lommer, der sich im ersten Testspiel den Mittelfuß gebrochen hat und es jetzt in der DJK-Reserve wieder probiert. Sollte Riedls Ensemble in der Rückrunde die Trendumkehr des Vorjahres bestätigen, dann dürfen sich die Gegner nach dem Winter jedenfalls warm anziehen. Denn in der Vergangenheit war Arnschwang häufig stark gestartet, um in der Rückrunde im Niemandsland zu verschwinden. Und dort fühlt sich keiner recht wohl aus der ehrgeizigen DJK-Familie.
Wohin führt der Weg bei der DJK Arnschwang?