2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nach dem Abstieg in die Bezirksliga soll Franz Koller den TSV Kareth-Lappersdorf wieder in die Erfolgsspur bringen.  Foto: Gollek-Riedl
Nach dem Abstieg in die Bezirksliga soll Franz Koller den TSV Kareth-Lappersdorf wieder in die Erfolgsspur bringen. Foto: Gollek-Riedl

Einige Ärgernisse für Kareths neuen Coach

Im Interview mit MZ-Mitarbeiter Philipp Zimmermann zeigt Franz Koller, neuer Trainer bei Kareth-Lappersdorf, dass er ein Mann deutlicher Worte ist.

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Der TSV Kareth-Lappersdorf geht in der kommenden Saison in der Bezirksliga Süd an den Start. Im Gespräch mit MZ-Mitarbeiter Philipp Zimmermann blickt Franz Koller, der neue Coach des TSV, voraus auf die neue Spielzeit und verrät, was er mit dem Klub noch vorhat.
Herr Koller, die Sommerpause war sehr kurz, das ist alles andere als optimal, oder?
Franz Koller: Das war ja gar keine richtige Pause, vielleicht eher ein Sommerpäuschen. Ich habe den Jungs extra ein bisschen länger frei gegeben, weil die Relegation doch sehr anstrengend war. Außerdem braucht man auch eine gewisse Zeit, um einen Abstieg vom Kopf her zu verarbeiten. Die Mannschaft hatte insgesamt gut zwei Wochen Pause.

Kareth hat in der Relegation zwei Runden gespielt, das hat sich alles lange hingezogen.
Ich sehe diesen Modus mit Hin-und Rückspielen sehr kritisch. Das ist natürlich in erster Linie eine Sache des Verbandes, dem geht es in diesen Spielen darum, Einnahmen zu generieren. Nach außen wird das natürlich anders präsentiert, da wird gesagt, man möchte dem Amateurfußball eine Plattform bieten, aber letztendlich ist das reine Geldmacherei. Da muss sich der Verband für die Zukunft definitiv etwas überlegen. Für uns ist es jetzt sogar fast besser, dass Kareth abgestiegen ist, weil die Bezirksliga später anfängt. Die Landesliga startet Mitte Juli, das ist der absolute Wahnsinn. Wie soll man denn in dieser kurzen Zeit eine neue Mannschaft aufbauen oder mit den Jungs im taktischen Bereich arbeiten? Jetzt habe ich wenigstens vier Wochen Zeit, die Mannschaft kennenzulernen.

Aber Sie hätten Kareth doch gewiss lieber in der Landesliga übernommen, oder?
Natürlich wäre die Landesliga für jeden schöner gewesen als die Bezirksliga, wer da etwas anderes behauptet, der lügt. Aber ich kann ja nur das nehmen, was mir hinterlassen wurde und das werde ich auch gerne tun. Ich werde alles dafür geben, dass Kareth schnell wieder erfolgreichen Fußball spielt.

Der TSV steht vor einem Neuanfang, es gibt zahlreiche Zugänge und Abgänge, sind noch weitere Transfers geplant?
Wir sind mit der Personalplanung noch nicht am Ende, denn wir mussten zuletzt einige Hiobsbotschaften verkraften. Wir hatten von drei Spielern eigentlich feste Zusagen, dass sie in Kareth bleiben - unabhängig davon, in welcher Liga wir spielen. Diese drei sind jetzt aber gewechselt, scheinbar zählt eine mündliche Zusage heute nicht mehr so viel. Diese Abgänge kurz vor Torschluss waren sehr bitter für uns, deswegen mussten wir noch einmal tätig werden.

Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Saison?
Für was es reicht, hängt immer davon ab, wie schnell sich die Mannschaft findet. Der Kader hat sicher ordentliches Bezirksliga-Niveau, aber es kann einige Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, bis Automatismen greifen. Wenn zehn Spieler gehen und genau so viele kommen, dann wird das definitiv eine sehr schwere Aufgabe, hier den Neuanfang zu schaffen.

Der direkte Wiederaufstieg ist also kein Thema?
Wenn das klappen würde, hätten wir natürlich nichts dagegen, aber wir wollen uns zunächst im vorderen Mittelfeld in der Bezirksliga platzieren. Es wäre schon sehr vermessen von mir und der Mannschaft, gleich den direkten Wiederaufstieg zu verlangen, aber das sehen die Verantwortlichen beim TSV Kareth-Lappersdorf zum Glück genauso.
Aufrufe: 030.6.2014, 10:00 Uhr
Philipp Zimmermann, MZAutor