2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Großer Jubel beim TSV Kriegshaber. In der kommenden Saison spielt der Verein in der Kreisliga.  Foto: Fred Schöllhorn
Großer Jubel beim TSV Kriegshaber. In der kommenden Saison spielt der Verein in der Kreisliga. Foto: Fred Schöllhorn

Endlich am Ziel

TSV Kriegshaber schafft einen Spieltag vor Ende der Saison den Aufstieg in die Kreisliga +++ Trainer Michael Heuberger jagt seiner Frau einen Schrecken ein

Die Frau von Michael Heuberger dürfte erschrocken sein, als sie ihren Mann gegen 23 Uhr von der Aufstiegsparty des TSV Kriegshaber abgeholt hatte. Nicht weil er, wie alle anderen auch, so lange die Meisterschaft gefeiert hatte. Das war freilich zu erwarten. Mehr überraschend war wohl die Frisur des Trainers, der mit einem frisch frisierten Undercut in das Auto einstieg. „Ich habe eine Wette verloren und nach Abpfiff des Spiels waren die Jungs relativ schnell mit dem Rasiergerät da. Da hat meine Frau wohl kurz überlegt, ob sie zu Hause die Schlösser austauschen soll, als sie das gesehen hat“, berichtet er lachend.

Mit dem Haarschnitt sei er aber zufrieden, das sei schon recht sauber gemacht worden, schmunzelt er. Heuberger wird sich nun täglich, wenn er in den Spiegel schaut, einmal mehr an den Triumph seiner Mannschaft erinnern. Nach dem 3:0-Auswärtssieg bei Mesopotamien Augsburg und den entscheidenden drei Punkten für den Aufstieg bekam der Trainer natürlich auch die üblichen Bierduschen ab. „Es war nicht nur Bier, da war auch unter anderem Jack-Cola dabei. Ich habe das volle Programm abbekommen“, beschreibt er die Minuten nach Abpfiff mit heiserer Stimme am Tag danach.

Nachdem in den vergangenen vier Partien nur ein Punkt geholt wurde, hatte es die Elf des Trainers noch einmal spannend gemacht. Verfolger Pfersee hatte zuletzt auch gepunktet und war wieder näher an den Ersten herangerückt. Und auch das Spiel gegen Mesopotamien begann für Kriegshaber äußerst unglücklich. Heuberger erzählt: „Es gab nach fünf Minuten einen wirklich unberechtigten Elfmeter. Den hat der Gegner dann an die Latte geschossen.“ Danach sei der TSV jedoch souverän aufgetreten und habe „alles im Griff gehabt“. Der Sieg sei auch in der Höhe völlig in Ordnung gewesen, schiebt Heuberger nach. Anschließend gab es beim Tabellenersten kein Halten mehr. Lange wurde feuchtfröhlich gefeiert, auch weil der Aufstieg vor der Saison eigentlich gar nicht das Ziel des Vereins gewesen ist. „Als ich die Mannschaft auf Platz vier übernommen habe, war zu erwarten, dass wir zwischen Platz zwei und sechs landen. Mit der Meisterschaft war damals mit Sicherheit nicht zu rechnen. Trotzdem haben wir es uns verdient, wir haben eine Mannschaft mit sehr viel Qualität, auch in der Breite. Trotz vieler Verletzte hatten wir immer Spieler, die das super gemacht haben“, erklärt Heuberger. Er verabschiedet sich nach dieser Saison. Der Aufstieg krönte eine tolle Runde von Kriegshaber, aber auch die Arbeit des scheidenden Trainers. Heuberger hatte Kriegshaber bereits von der A-Klasse in die Kreisklasse geführt und an Frank Motzet übergeben, den er während der Saison wieder abgelöst hatte. Nun möchte er aber endgültig dem Privatleben Vorrang gewähren und aufhören.

Fest steht also der Aufstieg in die Kreisliga, wer in der kommenden Saison auf dem Trainerstuhl sitzen wird, ist aber noch nicht entschieden. „Es wird nach wie vor nach einem Nachfolger für mich gesucht. Da gibt es aktuell auch noch nichts Neues zu vermelden“, informiert Heuberger.

Die Suche nach einem neuen Übungsleiter dauert bereits seit einigen Wochen an und hat bis zum jetzigen Zeitpunkt kein Ende gefunden. Ein Spiel sitzt er jedoch noch auf der Trainerbank des frisch gebackenen Kreisklassenmeisters. Beim Heimspiel am kommenden Sonntag (15 Uhr) gegen den FC Öz Akedeniz Augsburg verabschiedet sich Kriegshaber von der Kreisklasse und von seinem Coach.

Aufrufe: 023.5.2019, 07:47 Uhr
Augsburger Allgemeine / Fabian KapferAutor