2024-05-15T11:26:56.817Z

Relegation
Auf geht’s, Jungs: SVK-Spielertrainer Josef Fischer sprüht vor der ersten Relegationspartie am Mittwochabend in Aindling gegen die DJK Lechhausen regelrecht vor Tatendrang.  Foto: Xaver Habermeier
Auf geht’s, Jungs: SVK-Spielertrainer Josef Fischer sprüht vor der ersten Relegationspartie am Mittwochabend in Aindling gegen die DJK Lechhausen regelrecht vor Tatendrang. Foto: Xaver Habermeier

„Riesengroße Vorfreude“ statt Enttäuschung

Klingsmoos’ Spielertrainer Josef Fischer ist vor der ersten Begegnung gegen die DJK Lechhausen bestens gelaunt +++ Wehringens Coach Reinhard Brachert will sich mit dem Klassenerhalt verabschieden

Nein, so richtig lange brauchte Josef Fischer nicht, den Schalter von anfänglicher Enttäuschung auf „riesengroße Vorfreude“ umzulegen. Bereits einen Tag nach dem „ungleichen Fernduell“ am letzten Spieltag der Kreisklasse Neuburg in Sachen Meisterschaftskampf mit der TSG Untermaxfeld, richtete sich der Blick des Klingsmooser Spielertrainers schon wieder nach vorne. „Relegationsspiele sind immer etwas ganz Besonderes. In einer Begegnung kann alles passieren. Außerdem werden bei diesen Aufeinandertreffen immer viele Zuschauer anwesend sein, was eine tolle Atmosphäre garantiert“, weiß Fischer. In diesen Genuss kommen er und seine Schützlinge gegen den Zwölftplatzierten der Kreisliga Ost, DJK Lechhausen, wenn das erste von maximal drei Relegationsspielen zur Kreisliga auf dem Programm steht. Der FSV Wehringen muss seinen Platz in der Kreisliga Augsburg gegen die SpVgg Lagerlechfeld verteidigen. „Jetzt müssen wir gewinnen, es bleibt uns ja nichts anderes übrig“, sagt Wehringens Trainer Reinhard Brachert. Sein Gegenüber Daniel Raffler ist entspannter: „Wir wollen, müssen aber nicht.“

SV Klingsmoos – DJK Lechhausen (Mi., 29. Mai, in Aindling)
Da der ehemalige Landesligist aus Augsburg für Fischer ein „nahezu unbeschriebenes Blatt“ ist (Físcher: „Aus dieser Mannschaft kenne ich nur meinen ehemaligen Teamkollegen aus gemeinsamen Aichacher Zeiten, David Labus“), musste er sich im Vorfeld anderweitig Informationen besorgen – und wurde schließlich fündig! „Da die Kreisliga Ost bekanntlich auch in unserer Region gut vertreten ist, habe ich mehrfach zum Telefonhörer gegriffen und mich auf diesem Weg über Stärken und Schwächen unseres Kontrahenten aus erster Hand informiert“, berichtet der SVK-Coach. Dass es die Mösler mit einem derzeit überaus „heißen“ Gegner mit jeder Menge Selbstvertrauen zu tun bekommen dürften, unterstreicht freilich schon ein Blick auf die abgelaufene Spielzeit in der Kreisliga Ost. Nachdem die DJK zur Winterpause bereits weit abgeschlagen am Tabellenende kauerte und schon als Fest-Absteiger tituliert worden war, schaffte der neue Trainer Sebastian Kalkbrenner im Jahr 2019 doch noch die überraschende Wende. Lediglich eine Niederlage (1:4 beim TSV Burgheim) musste sein Team noch hinnehmen. Auch wenn die Fuggerstädter „sicherlich mit breiter Brust“ (Fischer) die Fahrt ans Schüsselhauser Kreuz antreten werden, sieht der Klingsmooser Übungsleiter seine Truppe „definitiv nicht in der Außenseiterrolle. Nachdem Relegationspartien bekanntlich immer ihre eigenen Gesetze haben und daher alles passieren kann, sehe ich die Chancen bei 50:50.“ Hinzu komme, dass sich auch seine Kicker in Sachen Selbstvertrauen wahrlich nicht verstecken bräuchten. „Zur Winterpause waren wir doch im Rennen um die ersten beiden Plätze eigentlich schon weg. Erst durch eine brutale Rückrunde haben wir eine tolle Aufholjagd gestartet und uns dadurch auch den zweiten Tabellenplatz redlich verdient.“ Während Fischer auf sein kongeniales Stürmer-Duo zurückgreifen kann, steht mit Semir Elezi (Schulterverletzung) derzeit nur ein Akteur auf der Ausfallliste. Auch der zuletzt angeschlagene Tobias Narr (muskuläre Probleme) kehrt wohl rechtzeitig in den Kader zurück. (disi) Lokalsport NR

SpVgg Lagerlechfeld – FSV Wehringen (Mi., 29. Mai, 18.30 Uhr, in Großaitingen)
Die Relegation ist Bracherts letzte Mission als Trainer in Wehringen. In der nächsten Saison kehrt er als Sportlicher Leiter wieder zu seinem Heimatverein TSV Zusmarshausen zurück. Und ausgerechnet die Zusmarshauser verdrängten die Wehringer am letzten Spieltag auf den ungeliebten zwölften Platz. Ausschlaggebend dafür war der direkte Vergleich bei Punktgleichheit und auch der ging unentschieden aus. In Zusmarshausen trennten sich beide 0:0 und in Wehringen 1:1. So war das erzielte Auswärtstor das Zünglein an der Waage für Zusmarshausen. Reinhard Brachert will aber nicht mit diesem Pech hadern. „Wir haben es selbst versäumt, den notwendigen Sieg mit drei Punkten in den Spielen der Frühjahrsrunde zu holen. Jetzt müssen wir beweisen, dass wir eine Kreisligamannschaft sind“, sagt er und weiß um die Stärke des Gegners aus Lagerlechfeld, der mit einem Erfolgserlebnis in diese entscheidende Partie geht. Die Wehringer dagegen hatten nach der Niederlage beim FC Königsbrunn zwei Wochen Pause. „Die haben wir genutzt, um uns zu sammeln, und wir haben gut trainiert. Ob das ein Vorteil für uns ist, kann man schwer sagen“, meint Brachert nachdenklich. Drei seiner Stammspieler werden ihm in diesem entscheidenden Match fehlen. Torwart Daniel Morhart, Marco Eser und Murat Alici sind im Urlaub. Der Rest des Kaders ist aber voll motiviert und brennt auf dieses Spiel. Die beiden Vereine kennen sich aus früheren Kreis- und A-Klassenzeiten. Die Bilanz ist fast ausgeglichen. Dreimal haben die Wehringer gewonnen und zweimal die Lagerlechfelder, fünf Partien endeten unentschieden.
Diese Bilanz möchten die Lagerlechfelder nun endgültig ausgleichen. Dazu muss natürlich ein Sieg her und den peilen die Schwarz-Gelben an. Das stellt Spielertrainer Daniel Raffler klar: „Wenn wir schon die Gelegenheit haben, die Relegation zu spielen, dann wollen wir sie auch zu Ende spielen.“ Soll heißen: die zwei in der Relegation notwendigen Siege holen, um der SpVgg Langerringen in die Kreisliga zu folgen. Raffler freut sich auf dieses Spiel, auch wegen der zu erwartenden Zuschauerzahl. „Dass zwei Teams mit solch lokaler Nähe aufeinandertreffen, das hat eine gewisse Brisanz. Das lockt die Zuschauer“, befindet er. Ob dies jedoch ein Vorteil ist, fällt ihm schwer zu beurteilen. Als ehemaliger Bayernligaspieler weiß er, wie es ist, vor vielen Zuschauern zu spielen. Das trifft auf einen großen Teil seines Teams nicht zu. „Natürlich werde ich versuchen, den Jungs mitzugeben, wie das ist, aber das ist keine Garantie, dass es auch hilft“, weiß er. „Wir müssen einfach unsere Nerven im Griff haben“, fordert Raffler. In seinen Augen ist es auch schwer, zu beurteilen, welches Team die bessere Ausgangslage hat. Auf der einen Seite konnten die Wehringer, die nun Pause hatten „ein wenig die Wunden lecken und Kraft schöpfen“, auf der anderen Seite musste der FSV nach einer bitteren Frühjahrsrunde am letzten Spieltag tatenlos zusehen, wie er in die Relegation rutschte. Das kann ein psychologischer Vorteil sein. „Wir wissen nicht, wie es sich für Wehringen auswirkt. Wir kommen direkt aus der Saison und das ist mir die liebere Lösung“, stellt Raffler klar. Kein Wunder, denn die Lagerlechfelder haben einen Lauf. Neun Siege in Folge, dabei nur vier Gegentore. Gerade Letzteres könnte ein Vorteil gegen die abschlussschwachen Wehringer sein. Zudem lastet auf den „Lechfeldhasen“ weniger Druck als auf den Wehringern. „Klar nehmen wir den Aufstieg mit, wenn es drin ist. Aber bei uns geht die Welt nicht unter, wenn es nicht klappt“, so Raffler. (Schneider/Kruppe) Lokalsport SZ

TSV Pfersee – SC Mühlried (Mi., 29. Mai, 18.30 Uhr, in Ecknach)
Das Team von der Hessenbachstraße will nach vielen Jahren wieder in die höchste Spielklasse im Kreis Augsburg zurück. Allerdings wird dies ein schwieriges Unterfangen, denn insgesamt bewerben sich acht Teams um einen freien Kreisligaplatz. (oll)

Aufrufe: 029.5.2019, 09:03 Uhr
Bernhard MeitnerAutor