2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Siegerehrung mit Kay-Uwe von Hebel (emco), Ferdinand Redeker (Sportausschussvorsitzender beim Landkreis), Tim Beerling, Philipp Hermes und Hubert Börger (Fußballkreisvorsitzender). Foto: Scholz
Siegerehrung mit Kay-Uwe von Hebel (emco), Ferdinand Redeker (Sportausschussvorsitzender beim Landkreis), Tim Beerling, Philipp Hermes und Hubert Börger (Fußballkreisvorsitzender). Foto: Scholz

Emslager Euphorie: "Endlich haben wir den Pott!"

Bruns-Team im dritten Anlauf Kreispokalsieger +++ Update: Jetzt auch mit Video-Bericht und Bildergalerie

Wahrscheinlich wissen nur diejenigen, die mal Ähnliches erlebt haben, wie bei solch einem Spiel die Gedanken im Kopf kreisen. Zweimal in Folge hatte der VfL Emslage im emco-Kreispokalfinale gestanden, zweimal musste die Mannschaft von Hermann-Josef Bruns dem Gegner zum Sieg gratulieren. Am Mittwochabend durfte Emslage die Trophäe endlich im dritten Anlauf in die Höhe stemmen.

Vor 650 Zuschauern setzte sich der VfL bei Dauerregen mit 2:0 (1:0) gegen den TuS Haren durch. Stefan Lammers erzielte in der 14. Minute die Führung, weil ihm der Ball nach einer Ecke von Marius Ahlers vor die Füße fiel. Ein Harener hatte das Spielgerät unglücklich an die Hacke bekommen. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erlöste der eingewechselte Lars Kröger den Favoriten, als er das Spielgerät mit dem linken Fuß ins linke Eck schlenzte. Schiedsrichter Timo Berghoff (SV Schwarz-Gelb Lähden) pfiff die Partie im Anschluss gar nicht mehr an. Und Torschütze Kröger wurde unter einer weiß-roten Spielertraube „begraben“.
Der Startschuss für die Feierlichkeiten war gefallen. Emslages Coach Bruns musste noch auf dem Platz nach Aufforderung seiner Spieler einen Purzelbaum schlagen. „Aller guten Dinge sind drei. Jetzt haben wir endlich den Pott“, freute sich Torschütze Lammers.
Emslage war vom Anpfiff weg Chef im Ring und permanent im Vorwärtsgang. „Wir wollten eigentlich selbst ein bisschen abwartend spielen, um die Räume für unsere Konter zu nutzen“, berichtete Bruns hinterher. Aber Haren habe sein Team eingeladen, ergänzt der Trainer. „Zu Recht haben wir dann das Tor gemacht, sicherlich durch eine Standardsituation, aber die muss man erst mal machen.“
Haren lief der Musik in der Anfangsphase nur hinterher – zum Ärger von Jörg Berentzen: „Erste Halbzeit haben wir nicht den Zugriff gefunden, waren im Prinzip bei jedem Zweikampf einen Schritt zu spät. Haben keinen Druck auf den Gegner ausgeübt.“ In der Kabine rüttelte Berentzen seine Spieler nochmals wach. „Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, es ist das Pokalfinale, und es gibt hier nichts zu verlieren.“ Man müsse draufgehen und agieren. „Wir haben auch sofort den Zugriff gefunden und den Ball laufen lassen.“ Bruns stimmt zu: „Da hatten wir in den ersten 15 oder 20 Minuten Probleme in der Ordnung. Nachher wurde es besser.“
In der 90. Minute zog Harens Thorsten Gevers vom rechten Strafraumeck ab, fand aber seinen Meister in Torwart Tim Beerling, der den Schuss aus dem Winkel fischte. Zuvor hatte Emslage den zweiten Treffer verpasst, als Lammers nach Zuspiel von René Hermes alleine vor dem Tor stand, doch TuS-Keeper Jan-Henrik Duscynski die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. So musste Emslage zittern, bis Kröger in der Nachspielzeit zum finalen Schlag ansetzte.
„Wir hatten nicht das Quäntchen Glück, was du brauchst, um Pokalsieger zu werden“, fasste Berentzen die 90 spannenden Minuten zusammen. Sein Trainerkollege war erleichtert, dass die beiden Endspielniederlagen in den Hintergrund rücken: „Gott sei Dank ist das Gerede im Pokal jetzt vorbei“, so Bruns. „Es hat doch zuletzt genervt. Dann kommt man irgendwann als Trainer auch in Erklärungsnot. Und muss immer das Gleiche sagen und versuchen, die Mannschaft hochzuhalten.“ Das sei schon schwierig gewesen, so Bruns. „Aber die Jungs haben das heute bravourös gemeistert und sind wiedergekommen. Das ist klasse.“
Tagsüber schien die Austragung des Spiels noch gefährdet, weil es unaufhörlich regnete. Gegen 14.30 Uhr gab eine Platzkommission schließlich grünes Licht. „Man muss ein großes Lob an den FC Wesuwe aussprechen“, zollte TuS-Torwart Jan-Henrik Duscysnki seinen Respekt.

Wenn das Video nicht richtig angezeigt wird, kann es hier auch bei ev1.tv angeschaut werden.

Hier die Stimmen der Beteiligten:

„Ich glaube, das Spiel hätten wir noch 60 oder 90 Minuten so weiterspielen können, und wir hätten das Ding da vorne nicht reingekriegt. Ich will nicht darüber spekulieren, woran es gelegen hat, wahrscheinlich einfach an uns. Wir wollten uns in dieser Saison mit dem Pokal belohnen und den Fans etwas zurückgeben, dafür, dass sie in dieser Kreisligasaison zu uns gestanden haben. Hat leider nicht geklappt.“
Jan-Henrik Duscysnki (Torwart TuS Haren)

„Bei der Szene zum 1:0 fliegt der Ball lange über mich her, auf einmal habe ich den vor den Füßen, und dann muss ich ihn wegmachen. Ich denke, nach dem Pokalsieg im dritten Anlauf darf heute Abend richtig gefeiert werden. Und ab morgen bereiten wir uns dann auf Samstag vor.“
Stefan Lammers (Spieler VfL Emslage)

„Es ist ein spannendes Spiel gewesen. Letztendlich kann nur einer siegen. Ich denke, in der ersten Halbzeit war Emslage deutlich überlegen. Zweite Halbzeit kam Haren noch mal heran. Aber letztendlich hat Emslage den Sack mit dem 2:0 zugemacht und damit, denke ich, auch verdient gewonnen. Die Zuschauer haben trotz des Regens eine super Stimmung gemacht – so wie es sein sollte.“
Ferdi Fenslage (Vorsitzender FC Wesuwe)

„In Anbetracht der Wetterlage bin ich sehr, sehr zufrieden. Ich glaube, es war noch mal eine Steigerung gegenüber dem letzten Jahr. Der FC Wesuwe hat hier wirklich ganz tolle Arbeit geleistet und einen super Platz zur Verfügung gestellt. Ich gönne es vor allem auch Ferdi Redeker, der endlich mal seinem eigenen Verein den Pokal überreichen durfte. Ich habe es schon fünf Minuten vorher gesagt, dass hier gleich das 2:0 fällt, und kurz danach passierte es auch.“
Hubert Börger (Vorsitzender NFV-Kreis Emsland)

„Wir haben ein tolles Spiel gesehen. Trotz des Wetters ist alles perfekt gelaufen. Die hervorragende Anlage des FC Wesuwe war einfach prädestiniert für dieses Pokalspiel. Verdient hätten es beide gehabt, denn sie haben tapfer gekämpft. So haben wir jetzt eine Mannschaft, die schon des Öfteren mal geübt hat, was auch belohnt wurde.“
Stefan Brinker (Kreisspielausschussvorsitzender)

„Selbstverständlich ist man nach drei Jahren zufrieden, dass es geklappt hat. Die Anspannung war da, aber ich denke, dass wir cool an die Sache herangegangen sind. Es war klar, dass Haren in der zweiten Halbzeit mehr Druck macht. Wir haben bei dem Wetter gut dagegengehalten und sind jetzt happy.“
Tim Beerling (Torwart VfL Emslage)

Hier gibt es den Liveticker zum Nachlesen!

Der Vorbericht zum Finale!

Aufrufe: 028.5.2014, 21:58 Uhr
Dieter KremerAutor