Hinten aufmerksamer Abwehrchef, vorne Schütze des beruhigenden 1:0-Führungstors (18.) - mit seinem dritten Saisontor stellte der Mann mit der Nummer fünf die Weichen auf Sieg. Nach Simon Bumbs abgerutschter Flanke zum 2:0 (25.) wehren sich die Finther noch immer, und fast schlägt es in Lukas Hoths Kasten ein, doch Wouda hat sein Bein dazwischen. Nach rund einer Stunde brechen dann die Dämme. Lukas Leineweber (63.), Bumb (65.), Luca Winter (68.) und Johannes Gröhl (78.) machen das halbe Dutzend voll. „Fünf verschiedene Torschützen“, hebt Florian Diel hervor.
Zehn Spiele, zehn Siege
Wenn es läuft, dann läuft es eben. Zehn Spiele, zehn Siege, 79 Treffer und, was dem Trainer am wichtigsten ist, nur zwei Gegentore. „Das ist die Krönung einer überragenden Hinrunde“, brüllt Diel im Mannschaftskreis nach dem Spiel, ehe die Jubelgesänge ertönen. Der 24-Jährige ist Aufstiegsexperte, führte vor zwei Jahren bereits die A-Junioren in die Verbandsliga. Dort möchte auch Jan Wouda unbedingt hin, erst im kommenden Jahr als dann älterer B-Junior, anschließend in der A-Jugend. „Ich habe als Vierjähriger in Gau-Odernheim angefangen, bin dann 2009 zu Wormatia Worms gewechselt, aber ich habe die ganzen Leute hier vermisst“, erzählt er, „hier ist so ein großer Zusammenhalt, jeder ist für jeden da.“
Am Vorabend war Florian Diel beim traditionellen Trainer-Abend im „Burger King“ noch nervös, zählte die Stunden bis zum Anpfiff. „Das 1:0 war der Schlüssel“, schnauft er nach dem Spiel durch, „das hat es heute bedeutend einfacher gemacht.“ Für den Torschützen hat Diel nur warme Worte übrig. „Für einen Trainer ist er ein unglaublich dankbarer Typ, immer im Training, lernwillig, im Stellungsspiel überragend, mit einem super Blick für die Situation, und vorne macht er sehr gute Wege.“ Jans niederländischer Vater Siegfried Wouda war früher beim TSV Altherren-Torwart und ist aktuell Jugendtrainer bei der Wormatia. Keeper, das ist so ziemlich die einzige Position, die der 15-Jährige noch nicht gespielt hat. „Angefangen habe ich im Sturm, dann im Mittelfeld, in Worms kam ich in die Abwehr“, erzählt er, „anfangs war das nicht meine Lieblingsposition, aber ich habe mich dran gewöhnt, jetzt macht es riesig Spaß.“
Jerome Boateng ist sein Lieblingsspieler. „Sein Aufbauspiel ist richtig gut, er ist immer präsent und zieht die Mannschaft mit, wenn sie ihn braucht“, sagt Jan Wouda. Das klingt schon ein bisschen so, wie er selbst von seinem Trainer beschrieben wird.
TSV Gau-Odernheim:
Lukas Hoth - Marcel Schölch, Paul Petry, Jan Wouda, Felix Braun, Fabian Hauf, Simon Bumb, Lukas Leineweber, Robin Höhn, Nicklas Becker, Johannes Gröhl; Nicklas Gürtler, Maurice Görke, Luca Winter, Philipp Gröhl, Jan Dietz, Pascal Groten, Michael Lazar.
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