2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Die pure Freude! Abteilungsleiter Bernd Both und Trainer Reinhard Brachert umarmen sich, als nach dem 1:0-Erfolg im dritten Relegationsspiel gegen den TSV Babenhausen der Aufstieg des TSV Zusmarshausen in die Bezirksliga feststeht.	F.: Walter Brugger
Die pure Freude! Abteilungsleiter Bernd Both und Trainer Reinhard Brachert umarmen sich, als nach dem 1:0-Erfolg im dritten Relegationsspiel gegen den TSV Babenhausen der Aufstieg des TSV Zusmarshausen in die Bezirksliga feststeht. F.: Walter Brugger

»Einfach unglaublich!«

Der TSV Zusmarshausen feiert ausgiebig die Rückkehr in die Bezirksliga nach zwei Jahrzehnten Abwesenheit +++ Traum wäre ein Eröffnungsspiel gegen Dinkelscherben

Wie der Vater, so der Sohn. Als der TSV Zusmarshausen in den Spielrunden 1992/93 und 93/94 zum letzten Mal in der Bezirksliga kickte, stand neben Spielertrainer Bernhard Walter, Torhüter Helmut Lehner, Robert Krebs, Erik Kutke, Herbert Watzal oder Jürgen Schmid auch ein gewisser Erwin Laubmeier in der Mannschaft. 20 Jahre später kehrte sein Sohn Daniel, 29, mit den Zusamtalern in die Bezirksliga zurück. Der 1:0-Sieg gegen den TSV Babenhausen war der dritte Schritt in der Relegation, nachdem man zuvor den FC Lauingen und den BC Adelzhausen ausgeschaltet hatte.

„Wir haben die heimische Gastronomie ganz schön gefordert“, beschreibt Abteilungsleiter Bernd Both, dessen Handy nach mehreren Bierduschen zwei Tage lang außer Betrieb war, die anschießenden Feierlichkeiten. Gegen Mitternacht sei man in Zusmarshausen angekommen, an darauffolgenden Morgen saß man bei einem Sponsor noch immer in froher Runde beim Frühstück zusammen. Man muss die Aufstiege feiern, wie sie fallen.

„Ich habe es gehofft, aber dass es so endet“, zeigte sich Bernd Both auch am Pfingstmontag noch immer aus dem Häuschen. „Einfach unglaublich, was in den letzten zwei Wochen passiert ist.“ Vor der Saison wollte man zwar vorne mitspielen, doch die sehr junge Mannschaft zeigte sich stellenweise recht unbeständig. So richtig begonnen hat die „Mission Aufstieg“ dann eigentlich erst am letzten Spieltag, als man gerade noch auf den zweiten Tabellenplatz der Kreisliga West rückte. Dann folgten drei Endspiele vor insgesamt 3000 Zuschauern. Das Ergebnis ist bekannt. „Solche Partien haben einen ganz anderen Charakter als Punktspiele“, sagt Both und plädiert für Play-offs. „Basketball und Eishockey machen uns es vor, wie man Spannung erzeugt.“ Bei den Fußballern geht’s am Ende vielfach nur noch um die goldene Ananas.

Das Zusmarshauser Aufstiegsdrehbuch hätte am Freitagabend nicht besser geschrieben werden können. Ausgerechnet Thomas Lauter erzielte den entscheidenden Treffer im alles entscheidenden Spiel. Es war sein letzter Einsatz für den TSV Zusmarshausen. „Limbo“, wie er von seinen Freunden genannt wird, wechselt zum SC Altenmünster. „Thomas war das Herzstück der Mannschaft. Er ist nicht zu ersetzen“, so Both, „zumal er sich auch erst kurzfristig entschieden hat, künftig ins Trainergeschäft einzusteigen.“ Sein Nachfolger soll Benedikt Götz werden. „Er traut sich die Rolle des ,Zehners‘ zu“, sagt Both über den 33-Jährigen, der vom Kreisklassisten TSV Zusamzell-Hegnenbach kommt.

Als Ergänzung für die sattelfeste Abwehr kommt Sebastian Girke, der zuletzt beim SV Ehingen-Ortlfingen gekickt hat und davor für Cosmos Aystetten und den FC Königsbrunn gespielt hat. Für einen verschärften Konkurrenzkampf im Tor wird „Heimkehrer“ Florian Späth sorgen, der vom SC Altenmünster zurückkommt. Mit Lukas Ambros (A-Junioren TSV Dinkelscherben) sowie den eigenen Nachwuchsspielern Stefan Kuchenbauer, Eric Elze, Valentin Jaumann, Maximilian Fischer und Ulrich Schneller rücken talentierte Kicker nach, die auch mit der Reserve die Herausforderung annehmen werden, künftig in der A-Klasse Nordwest an den Start zu gehen. „Einige Gespräche stehen noch aus“ – der 38-Jährige will die Katze noch nicht aus dem Sack lassen – „aber wir werden uns auf keine finanziellen Spielereien einlassen.“

Als Saisonziel zählt in der Bezirksliga einzig und allein der Klassenerhalt. Nach drei Wochen Pause, in denen noch die offizielle Meisterfeier und ein Empfang bei der Gemeinde ansteht, geht es bereits am 27. Juli wieder los. Am liebsten mit einem Eröffnungsspiel TSV Zusmarshausen gegen TSV Dinkelscherben. „Wir sind ja jetzt große Zuschauerkulissen gewohnt“, grinst Both beim Gedanken daran.

Aufrufe: 09.6.2014, 19:22 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor