2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hermann Heinz macht als Trainer vorerst Schluss. TV-Foto: Helmut Gassen
Hermann Heinz macht als Trainer vorerst Schluss. TV-Foto: Helmut Gassen

Ein Spanferkel zum Abschluss

Kreisliga A: Hermann Heinz beendet nach 19 Jahren seine Karriere auf der Trainerbank

Nach drei erfolgreichen Jahren in Neidenbach und insgesamt 19 Spielzeiten in seiner Laufbahn sagt Hermann Heinz Adieu. Nach einer guten Saison in der A-Klasse und schönen Erlebnissen endet die Karriere am Sonntag mit einem Spanferkel-Essen in der Garage seines Hauses.
Neidenbach/Malbergweich. Wehmut schwingt mit beim Abschied von Hermann Heinz. Schon vor rund eineinhalb Jahren habe er die Entscheidung getroffen, nach dieser Saison Schluss zu machen. "Wichtig war, früh genug aufzuhören. Damit ich nicht irgendwann gesagt bekomme, dass ich gehen muss." Klare Worte eines Übungsleiters, der sich nach insgesamt 19 Jahren als Trainer zurückzieht.
"Als ich aus der Prümer Verbandsligamannschaft zurück nach Neidenbach ging, war ich ein Jahr lang Spielertrainer. Das war eine tolle Erfahrung für mich als junger Übungsleiter", erinnert sich Heinz. Anschließend folgten 15 Jahre als Jugendtrainer. "Diese Zeit hat mich entscheidend geprägt", sagt Heinz. In diesem Karriereabschnitt standen ihm Thomas Löw, Theo Marx und Kurt Heinz zur Seite. Damals stieg die B-Jugend in die Rheinlandliga auf, die Mannschaft hielt sich als spätere A-Jugend zwei Jahre dort. In dieser Ära hatte Heinz noch heute aktive Spieler gefördert.
Nun, nach drei Jahren als Coach des A-Ligisten SG Neidenbach, ist Schluss. "Das war eine tolle Herausforderung für mich in einem klasse Umfeld. Dank einer guten Kameradschaft haben wir stets die A-Klasse frühzeitig gehalten. Die Trainingsbeteiligung war hoch. Vor allem spielerisch haben wir in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung vollzogen", blickt der Vater dreier sportbegeisterter Kinder zurück.

Ein besonnener Arbeiter


In dieser Saison, die für Neidenbach am Samstag in Weinsheim endet (Anstoß: 17 Uhr), war mehr drin als der gegenwärtige fünfte Platz. Heinz: "Die Hinrunde war richtig gut. Doch in den Spielen nach der Winterpause waren wir trotz einer guten Vorbereitung eher schlecht. Leider haben uns wichtige Offensivspieler wegen Verletzungen oder anderer Verpflichtungen gefehlt. Wir haben sechs Spiele in Folge nicht gewonnen." So habe der Club häufig Rückstände nicht mehr drehen können. Im Sturm wehte ein laues Lüftchen, weil der einzig verbliebene Angreifer, Fabian Mertes, meist auf sich allein gestellt war. Wichtige Spieler wie Timo Adams, Stefan Krämer, Andreas Klink, Sean Salter und auch Spielführer Oliver Christian standen über längere Zeit hinweg nicht zur Verfügung.
Die Philosophie von Hermann Heinz entsprach seinem Naturell. Er ist kein Lautsprecher, sondern eher der besonnene und akribische Arbeiter mit einem pädagogischen Faible. "Ich habe stets alles mit dem Ball machen lassen - sämtliche Spielformen und sogar das Konditionstraining. Ich war mir aber auch nie zu schade, in der Vorbereitung mit den Jungs mitzulaufen und vorneweg zu gehen."
Heinz sah im Training stets einen Ausgleich zum Arbeitsleben. Er versuchte auch immer, Spaß bei den Übungseinheiten zu vermitteln. "Wir sind im Amateurbereich. Da muss es erlaubt sein, den Spaß im Vordergrund zu sehen. Aber natürlich spielt auch das Leistungsdenken eine Rolle."
Seine beiden Söhne spielen höherklassig. Nico wechselt in der neuen Spielzeit zum Rheinlandligisten SG Kyllburg/Badem. Sein älterer Sohn Timo geht von dort zum FSV Salmrohr (der TV berichtete). Auch Heinz\' Tochter kickt. Sie schnürt in der Damen-Bezirksliga für die DJK Watzerath die Fußballschuhe.
"Der Trainerjob hat das Familienleben beeinträchtigt. Ohne die Kinder und meine Frau, die mir immer den Rücken freigehalten haben, wäre das alles gar nicht möglich gewesen. Jetzt fahre ich mit meiner Frau zu den Spielen meiner Kinder - und da freue mich drauf", sagt Heinz.
Für die Zukunft schließt er eine Rückkehr als Fußballtrainer nicht aus. "Doch momentan will ich die Zeit für andere Dinge nutzen." Dazu gehören auch Laufen, Radfahren und Schwimmen.
Am Sonntag soll es für seine Neidenbacher Spieler ein Abschieds-Spanferkel geben. Bei Hermann Heinz zu Hause, nicht am Sportplatz. L.S.
Aufrufe: 022.5.2014, 21:34 Uhr
volksfreund.de / Lutz SchinköthAutor