2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Daniel Matic
F: Daniel Matic

Ein neidvoller Blick nach Mülheim

Stadtpokal: Vereine beklagen die Verletzungsgefahr und wünschen sich einen Kunstrasen.

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Franz Hering, Vorsitzender des Stadtsportbundes, schaute am Samstag in der Sporthalle an der Krefelder Straße zufrieden auf das Parkett und verfolgte die Spiele um den Stadtpokal. "Turnier und Standort haben sich bewährt. Warum sollten wir etwas ändern", so Hering.


Für den Stadtsportbund war es ein gelungenes Turnier - nicht zuletzt aufgrund des kuriosen Stadtpokalsieges des DSV 1900. Trotzdem gibt es Luft nach oben, auch die teilnehmenden Vereine können sich Veränderungen vorstellen. Ilyas Basol, Trainer des Bezirksligisten SV Genc Osman, der eine gute Rolle spielte und unter anderem mit einem Sieg über den MSV für Furore sorgte, sagte: "Es ist schade, dass wir aus diesem Turnier nicht mehr machen. Man muss nur nach Mülheim schauen, was da möglich ist."

In Mülheim ist die RWE-Sporthalle Schauplatz der Titelkämpfe - eine Halle, die es in vergleichbarer Form in Duisburg nicht gibt. Auch die neue Sporthalle in Hamborn ist keine Alternative: Sie bietet nicht genügend Zuschauerplätze, und sie ist für Fußball derzeit nicht freigegeben.

Allerdings lassen die Mülheimer den Stadtmeister auf einem Kunstrasenbelag ermitteln. Und hier sehen viele Duisburger Vereine das große Manko des Turniers in Rheinhausen.

"Es ist schon fragwürdig, ein Turnier auf diesem Boden auszurichten", sagt Uwe Schubert, Jugendchef beim MSV Duisburg. Die Trainer, deren Teams ohne nennenswerte Verletzungen aus diesem Turnier herauskamen, atmeten am Ende erleichtert durch.

Michael Roß, Trainer von Viktoria Buchholz, musste hingegen drei Spieler mit schwereren Verletzungen beklagen. Bei Rheinland Hamborn knickte Alperen Sipahi beim Torschuss um - eine klassische Hallenverletzung, wie sie immer wieder mal passieren kann.

Bezirksligist Meiderich 06/95 hatte sogar auf die Teilnahme am Stadtpokal-Turnier verzichtet. Die Furcht vor Verletzungen soll für diese Entscheidung mit den Ausschlag gegeben haben. Dass ein automatisch qualifiziertes Team verzichtet, kann den Ausrichtern am Ende aber sicher nicht gefallen. Fachschaftsleiter Peter Thomas - "Meiderichs Entscheidung hat mich geärgert" - muss hoffen, dass es keine Nachahmer gibt.

Einen Schlussstrich will Thomas unter die Geschichte mit der DJK Wanheimerort ziehen. 2015 hatte die DJK das Turnier boykottiert, in diesem Jahr hatte der Stadtsportbund die DJK ausgeschlossen. Thomas kündigte nun eine Absprache innerhalb der Fachschaft an - mit dem Ziel, mit der DJK Wanheimerort einen "Friedensgipfel" zu erreichen. Peter Thomas: "Wir haben den Verein ja nicht lebenslang gesperrt."

Aufrufe: 012.1.2016, 10:00 Uhr
RP / Dirk Retzlaff und Friedhelm ThelenAutor