2024-05-02T16:12:49.858Z

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Riesige Enttäuschung der Oberzeller nach dem verlorenen Relegationsspiel gegen Trillfingen. Mit dem Abstieg des SVO verabschiedet sich ein jahrelanger Bestandteil der Landesliga. Foto: Alexander Hoth
Riesige Enttäuschung der Oberzeller nach dem verlorenen Relegationsspiel gegen Trillfingen. Mit dem Abstieg des SVO verabschiedet sich ein jahrelanger Bestandteil der Landesliga. Foto: Alexander Hoth
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Ein Landesligadino in der Bezirksliga

Nach mehr als 15 Jahren in der Landesliga wird der SV Oberzell nächste Saison in der Bezirskliga antreten. Die Planungen dafür sind nur drei Tage nach dem Abstieg schon weit vorangeschritten.

Oberzell / - Eigentlich galt der SV Oberzell als festes Inventar der Fußball-Landesliga. Abgesehen von einem einjährigen Ausflug in die Verbandsliga war der SV die letzten 15 Jahre immer in der Landesliga vertreten und nie schlechter als Platz Neun. An der Seitenlinie steht in Achim Pfuderer ein Ex-Profi mit der Erfahrung von 29 Bundesligaspielen. In Oberzell wissen sie also, wie Landesliga geht. Nur das Tore schießen haben sie in dieser Saison vergessen. So passierte, was niemand für möglich gehalten hätte: Abstieg in die Bezirksliga. Doch beim SVO scheint man sich in Windeseile von dem Schock erholt zu haben.

Schon vor dem verlorenen Relegationsspiel gegen den TSV Trillfingen am vergangenen Sonntag ging der SV Oberzell das Problem der Torflaute an. Robin Völkel vom SV Vogt wurde für die neue Saison verpflichtet. Der Stürmer kommt mit einer Empfehlung von 14 Toren und elf Vorlagen aus der Kreisliga A.

Das im Anschluss an die Verpflichtung folgende Spiel gegen Trillfingen verdeutlichte noch einmal das Problem, dass die Landesligatradition beim SVO vorerst beendete. Trotz bester Möglichkeiten fiel kein Tor für Oberzell und es folgte die bittere Niederlage im Elfmeterschießen. "Es war für uns bezeichnend, in der Relegation wegen mangelnder Chancenverwertung zu scheitern", weiß auch Abteilungsleiter Fußball Christof Lotthammer. Schon früh in der Saison hatte der SVO seinen etatmäßigen Torschützen Anderson Gomes Dos Santos nach einer Unsportlichkeit aus dem Team geworfen. Danach war im Sturm mit Armin Dauti, Nicolas Fink und Sergen Leyla zwar viel Potenzial vorhanden, nur abgerufen wurde es nicht.

Trotz Abstieg keine Zweifel an der Mannschaft

Kein Grund für Lotthammer, an der Mannschaft zu zweifeln: "Wir sind in diese Saison mit extrem vielen jungen Spielern gegangen und hoffen, dass die jetzt in der Bezirksliga einen weiteren Schritt in ihrer Entwicklung machen." Das dürfte auch dringend nötig sein, um das Ziel direkten Wiederaufstieg zu bewerkstelligen. Denn der zweitbeste Torschütze der Saison, Mittelfeldspieler Marco Geßler, wird den Verein verlassen. "In einer austrainierten Form ist das ein gestandener Landesligaspieler", weiß auch Lotthammer. Gehen werden laut dem Abteilungsleiter auch Torhüter Kai Mähr und zwei, drei weitere Spieler. "Das hat aber nichts mit dem Abstieg zu tun", beteuert Lotthammer.

Er glaubt auch nicht, dass der Abstieg große finanzielle Auswirkungen auf den Verein haben wird. Die Sponsoren seien schließlich alles alte Oberzeller. Lotthammer gibt mit Blick auf den Abstieg des Landesligadinos aber auch zu: "Die Erfahrung haben wir einfach noch nicht gemacht."

Alte Bekannte verstärken die Mannschaft in der Bezirksliga

Die Erfahrung auf der Trainerbank in Person von Achim Pfuderer wird auch in der Bezirksliga ein Pluspunkt für den SVO sein. Der Coach bleibt und bekommt einen neuen Co-Trainer zur Seite gestellt. Nach dem Abgang von Oliver Wittich (geht zum SV Kressbronn) wird der bisherige Jugendleiter Christian Müller den Job übernehmen.

Marcel Heinrich ist eine weitere neue Personalie, die der Verein bereits kennt. Der Mittelfeldspieler wurde in der Oberzeller Jugend ausgebildet. Die Bezirksliga kennt er ebenfalls, da er dort in der letzten Saison für den TSV Eschach spielte und acht Tore erzielte.

Lotthammer, der nur drei Tage nach dem Abstieg bereits einiges auf den Weg gebracht hat, ist zufrieden: "Ich glaube, dass wir jetzt sehr früh Planungssicherheit geschaffen haben." Jetzt gehe es hauptsächlich darum, alle wieder aufzubauen.

Es gilt aber auch, die Spieler darauf einzustellen, dass die Bezirksliga in der nächsten Saison alles andere als leicht wird. Die Qualität und Konkurrenz in der Liga mit dem SV Beuren, TSV Heimenkirch, FC Leutkirch und der SG Kißlegg ist enorm. Sollten die Oberzeller sich dessen nicht bewusst sein, könnte aus dem Landesliga- ein Bezirksligadino werden.

Aufrufe: 025.6.2019, 16:50 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor