2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Foto: © Jens Franke

Egel vor dem Derby: "Die Jungs sind willig und haben Bock"

Verbandsliga Nord +++ Im prestigereichen Derby gegen Rot-Weiß Thalheim feiert Recardo Egel sein Trainer-Debüt bei Bitterfeld-Wolfen

Eine der wichtigsten der vielen kleinen und großen Aufgaben ist mittlerweile abgehakt.„Ich habe mir alle Namen eingeprägt“, erzählt Recardo Egel. „Ich werde also nicht rufen müssen: Nummer elf, komm mal her.“ Seit nunmehr zehn Tagen ist der 47 Jahre alte Fußballtrainer neuer Chefcoach beim Verbandsligisten 1. FC Bitterfeld-Wolfen und damit Nachfolger von René Höllrigl, der das Amt aus persönlichen Gründen vor knapp zwei Wochen überraschend niedergelegt hatte.

Egel war in den zurückliegenden anderthalb Jahren einer der gefragtesten Trainer auf dem Markt. Anfang November 2019 wurde er beim 1. FC Merseburg freigestellt, obwohl er den Vorgänger VfB Imo in die Oberliga führte und den fusionierten Merseburger Club dort ins obere Tabellendrittel. Danach hat er bewusst eine Pause eingelegt und keine der Anfragen angenommen, die es aus Erfurt oder Zorbau gegeben haben soll. „Die Zeit in Merseburg war sehr intensiv“, so der Ex-Profi, der über seine Art des Coachseins sagt: „Wenn ich Trainer bin, dann mit 100 Prozent. Ich will immer vollumfänglich für die Spieler da sein.“

"Der Moment hat gepasst"

Nachdem Recardo Egel in seiner Auszeit geheiratet und in Halle-Dölau ein Haus gebaut hat, sah er sich vor einigen Wochen wieder bereit für einen neuen Trainerjob - und nach Höllrigls Rücktritt in Bitterfeld-Wolfen klingelte vor 16 Tagen sein Telefon. Am anderen Ende: Michael Barth, der Sportliche Leiter des 1. FC. „Der Moment hat gepasst“, sagt Egel.

Das überraschende Aus in Merseburg einst, hat bei ihm aber Spuren hinterlassen. „Ich schaue mir solche Gespräche mit Entscheidungsträgern mittlerweile genauer an“, sagt er über das erste Treffen mit BiWo. Barth hatte mit seinem Konzept aber einen positiven Eindruck hinterlassen. „Der Verein will in den nächsten Jahren gesund wachsen“, so Egel, der in Merseburg und zuvor schon bei Romonta Amsdorf unter Beweis gestellt hat, dass er mit etwas Zeit äußerst erfolgreiche Mannschaften aufbauen kann.

Das Problem ist: So richtig viel Zeit haben Bitterfeld-Wolfen und der neue Cheftrainer aktuell nicht wirklich. Nach gerade einmal anderthalb Trainingswochen steht an diesem Freitagabend Egels Debüt an, ausgerechnet im so prestigeträchtigen Lokalduell bei der SG Rot-Weiß Thalheim, die den 1. FC mit einem 2:1-Erfolg im Nachholspiel beim FSV Barleben in der Vorwoche von Tabellenplatz vier gestoßen hat, welcher in der zweiten Saisonhälfte zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt. Dort wollen BiWo und Egel hin. Allerdings hat die Mannschaft ihre gute Ausgangslage nach den ersten sechs Spielen ohne Niederlage danach verspielt und nur noch einen Sieg in vier Partien geholt. Dass Bitterfeld-Wolfen nach dem kleinen Umbruch im Sommer genügend Potenzial für Platz vier hat, steht außer Frage. „Die Realität“, sagt Recardo Egel mit Blick auf die letzten Ergebnisse aber, „ist aktuell eine andere.“

Langfristig strukturieren

Er will der Mannschaft nun aber helfen, dass Talent auszuschöpfen und wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die ersten Eindrücke sind positiv. „Die Jungs sind willig und haben Bock“, meint er nach mehreren Trainingseinheiten und Einzelgesprächen mit jedem Spieler. Einer der wichtigsten, Kapitän Michael Gohla, wird ihm bei seinem Debüt im Sportpark Thalheim aber verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stehen. „Das heißt, dass andere in die Verantwortung rücken müssen“, so der neue Coach, der in der Zukunft auch im Nachwuchs Bitterfeld- Wolfens etwas bewegen will. „Ich bin am gesamten Verein interessiert und will den gerne langfristig mitstrukturieren.“

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Aufrufe: 015.10.2021, 11:24 Uhr
Tobias Grosse/MZAutor