2024-05-24T11:28:31.627Z

Analyse
Merxheims Trainer Michael Dusek steckt mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Landesliga.   (Archivfoto: Dirk Waidner)
Merxheims Trainer Michael Dusek steckt mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison in der Landesliga. (Archivfoto: Dirk Waidner)

Dusek legt im Angriff kräftig nach

FC MERXHEIM Dennis Messer, Kevin Lang-Lajendecker, sowie Matteo und Jonas Kunz kommen +++ Coach: Ich will Konkurrenzkampf

Merxheim. Stürmische Zeiten brechen beim Fußball-Landesligisten FC Merxheim an. Denn obwohl das Team, das gegen den Abstieg spielte, 53 Treffer erzielt hatte, hatte Michael Dusek ausgemacht: „Uns hat ein Torjäger gefehlt.“

Der ehemalige Bundesliga-Profi des 1. FCKaiserslautern unterstützte seit Oktober 2013 FC-Spielertrainer Sebastian Kilp, der zum Saisonende sein Amt abgab und sich noch einmal auf seine Spielerkarriere konzentrieren will. Sein Nachfolger Dusek setzt sogleich den Hebel in der Offensive an. „Da auch Mike Marcaccini mit 36 Jahren kürzertreten will, mussten wir hier etwas tun. Hinten stehen wir gut, und da können wir auch mal improvisieren“, begründet er seine ersten Aktivitäten als neuer Cheftrainer.

Dass er von diesen Spielern Zusagen erhielt, freut ihn verständlicherweise. Bei Keven Lang-Lajendecker war es ein entscheidender Faktor, dass er den Stürmer einst aus der Jugend des SC Kirn-Sulzbach nach Mörschied gelotst hatte. Zuletzt war der Spielertrainer der SGBergen/Berschweiler in der A-Klasse Birkenfeld. Nachdem der Polizist ab 1. Juli in Mainz arbeiten wird und in Guldental wohnt, stand auch ein Wechsel zur SGHüffelsheim im Raum, die Verbindung zu Dusek entschied dann aber zugunsten des FCMerxheim.

„Bei den anderen drei Spielern war es so, dass es gute Freunde sind, die zusammen spielen wollen. Da Matteo schon einmal in Merxheim gespielt hat, fiel die Wahl auf uns“, berichtet Dusek, der Wert darauf legt, dass bei allen Zugängen ein Bezug zu Merxheim besteht. „Ich will den Verein nicht überfremden. Es macht ja keinen Sinn, dass alle wieder abhauen, wenn ich einmal aufhören sollte“, hat der 55-Jährige die mittelfristige Entwicklung des Vereins im Blick.

Lang-Lajendecker hat seine Treffsicherheit in der Landesliga bereits beim VfRKirn unter Beweis gestellt, Messer beim FSVBretzenheim. Die Kunz-Brüder kämpften zuletzt mit dem SVWinterbach gegen den Abstieg aus der Bezirksliga, zeigten aber trotzdem ihre Torgefährlichkeit. Auch wenn Dusek den Konkurrenzkampf schüren will, sagt er: „Ich hole natürlich keine vier Stürmer, um sie dann auf die Bank zu setzen.“ Den nicht ernst gemeinten Vorwurf, dass er mit diesem offensiv ausgerichteten Kader einen recht altmodischen Weg einschlägt – zumindest mit Blick auf das deutsche WM-Aufgebot, in dem nur ein echter Stürmer steht – lässt er sich da gerne gefallen. „Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Ich gehöre da eher noch zu der Otto-Rehhagel-Generation“, sagt er lachend.

Wie er die Mannschaft ausrichten wird, kann er auch och nicht sagen, betont aber, dass Jonas Kunz auch etwas zurückgezogen spielen könne. „Mit seinem starken linken Fuß kann er auch auf der offensiven Zehn spielen. Er ist eine Maschine“, lobt er den Zugang. Lang-Lajendecker kann er sich alternativ sogar auf der Sechser-Position vorstellen. Diesbezüglich will er der frühere Trainer des SC Idar-Oberstein, des 1. FC Kaiserslautern II und des FK Pirmasens die Vorbereitung abwarten. „Ich habe natürlich meine Vorstellungen, aber man muss immer schauen, ob man die auch umsetzen kann. Wir werden verschiedene Möglichkeiten austesten, und dann sehen wir weiter“, lässt er sich offen, mit welchem Spielsystem der FCM in der kommenden Saison agieren wird.

Zumal für ihn das System nicht entscheidend ist. „Wichtig ist der Wille der Spieler. Ich gebe ihnen Möglichkeiten mit, aber auf dem Platz müssen die Jungs reagieren.“ Er lässt jedoch durchblicken, dass für ihn ein schnelles Umschaltspiel von entscheidender Bedeutung sein wird. Das wird er im Training ab dem 29. Juni einstudieren. Ab dann werden erste und zweite Mannschaft gemeinsam trainieren. „Bei mir wird elf gegen elf gespielt. Außerdem will ich die Spieler sehen, die zweite Mannschaft wird nach Möglichkeit auch immer vor der ersten spielen. Bei Auswärtsspielen betreut Mike Marcaccini die Zweite“, strebt Dusek eine größere Anbindung der zweiten Mannschaft an.

Über den neuen Konkurrenzkampf freut er sich. „Ich habe jetzt 18, 19 Leute im Kader, die spielen wollen. Diese Situation will ich ausnutzen“, kündigt er an. Zumal er auf ein stabiles Grundgerüst bauen kann. „Mit Alexander Mattern haben wir einen guten Torwart, die Innenverteidigung mit Fabian Kilp und Pascal Klein zählt zu den besten der Landesliga, Marco Dreesbach und Christoph Buch beackern die Seiten, und mit Pascal Schwindt haben wir noch einen alten Haudegen dabei.“ Bei den übrigen Spielern erhofft er sich noch einmal einen Schub. Das gilt auch für Sebastian Kilp. „Wenn der sich jetzt ausschließlich auf sein Spiel konzentrieren kann und den Kopf frei hat, wird er im Mittelfeld zu einem richtigen Leader“, ist er überzeugt.

Wo sein Team dann am Saisonende landen kann, will er noch nicht sagen. Den Abstiegskampf will er aber vermeiden. „Von denen, die in der Liga geblieben sind, sind wir Vorletzter. Aber wir hatten außer gegen Rodenbach gegen alle Mannschaften unsere Möglichkeiten, deshalb stellen wir uns nicht gleich hinten an.“

Der Coach kündigt stattdessen an: „Wir werden viel trainieren, aber auch viel Spaß haben.“ Dass dies auch für ihn gilt, ist ihm deutlich anzumerken. Und er sagt auch: „Ich freue mich auf die Aufgabe.“

Vorbereitung

  • Erstes Training ist am 29. Juni
  • Die Testspiele sind noch nicht endgültig terminiert, klar ist aber, dass es Spiele gegen Alemannia Waldalgesheim, Eintracht Trier, TuSMonzingen und Bollenbacher SVgeben wird.
  • „Wir brauchen gegner, gegen die wir Tore schießen müssen, und solche, bei denen wir in der Defensive gefordert sind“, erklärt Dusek die Auswahl.
  • Außerdem soll es noch Spiele gegen Mannschaften geben, die für die FC-Spieler noch unbekannt sind.
Aufrufe: 011.6.2014, 20:30 Uhr
Andreas HandAutor