2024-05-02T16:12:49.858Z

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Geschafft: Die Kicker des FC Eintracht Bamberg haben sich nicht nervös machen lassen und haben die Meisterschaft in der Landesliga Nordost eingefahren. F: Roith
Geschafft: Die Kicker des FC Eintracht Bamberg haben sich nicht nervös machen lassen und haben die Meisterschaft in der Landesliga Nordost eingefahren. F: Roith

Durchmarsch perfekt: »Das habe ich noch nie erlebt«

Achterbahnfahrt: FC Eintracht Bamberg kehrt nach dem Absturz in die Beziksliga binnen zwei Jahren in die Bayernliga zurück

Nichts, aber rein gar nichts geschenkt hat sich in den letzten Jahren der FC Eintracht Bamberg! Was haben die Oberfranken für fünf Spielzeiten hinter sich: Von 2014/15 an taumelte der finanziell schwer angeschlagene Klub vom Regen in die Traufe, stieg dreimal in Folge ab und stürzte von der Regional- in die Bezirksliga. Nach der Insolvenz wurde ein Neuanfang ausgerufen - und wie: Die Eintracht holte auf Bezirksebene auf Anhieb den Titel und hielt sich auch in der Landesliga nicht lange auf. Der FC krönte nun den Aufschwung mit dem Durchmarsch in die Bayernliga. Willkommen zurück, FC Eintracht Bamberg!

Coach Michael Hutzler muss erst einmal durchpusten: "Die letzten Wochen war schon sehr nervenaufreibend. Das habe ich noch nie erlebt. Es waren ja mit uns, Feucht, Neudrossenfeld und Schwabach gleich vier Mannschaften, die konstant über eine Saison hinweg im Gleichschritt durch die Liga marschiert sind." Am hartnäckigsten saß den Bambergern der 1. SC Feucht im Nacken. "Wir durften uns nicht den kleinsten Ausrutscher leisten, mussten immer liefern. Das war für meine extrem junge Mannschaft nicht einfach, das ging an die Substanz. Der Knackpunkt für mich war das Spiel in Mitterteich (Nachholspiel am Ostermontag, Anm.d.Red.), das wurde mir klar, dass wir es packen können." Die Bamberger hielten dem Druck der Verfolger stand, am Samstag nach dem 3:0 in Baiersdorf knallten dann die Sektkorken. "Es waren zwei richtig tolle Tage, Samstag und Sonntag", schmunzelt Hutzler und schiebt nach: "Ich arbeite mit meinen Jungs nicht nur gerne auf dem Fußballplatz zusammen, ich feiere auch gerne mit ihnen." Der gesamte Klub habe sich von seiner Schokoladenseite präsentiert.

Hutzler: »Wir haben 19 Spieler im Kader, die schon bei der Bezirksliga-Meisterschaft dabei waren.«

Den Verein wähnt Hutzler nach sehr schweren Jahren auf dem richtigen Weg: "Natürlich kann ich jetzt nur über die zwei Jahre sprechen, in denen ich hier bin. Freilich hat es nach der Insolvenz an einigen Stellen noch gehakt, aber das wird spürbar besser. Egal ob Sportliche Leitung oder Vorstandschaft, der Verein ist klasse aufgestellt und leistet sensationelle Jugendarbeit. Davon profitiert natürlich auch die erste Mannschaft. Wir haben 19 Spieler im Kader, die schon bei der Bezirksliga-Meisterschaft dabei waren." Auch in der Bayernliga wird der Klub nicht von seinem Jugendkonzept abweichen, die Fehler aus der Vergangenheit sind nur allzu gut noch in Erinnerung. "Ich finde es klasse, dass der Verein das Konzept, auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen, nicht aus den Augen veliert. Damit kann ich mich total identifizieren", versichert Hutzler, der auch in der kommenden Spielzeit an der Seitenlinie des FC Eintracht stehen wird.

Tobias Ulbricht wird beruflich bedingt kürzertreten, ein neuer spielender Assistent wird deshalb noch kommen.

Sein Assistent Tobias Ulbricht wird dann aber etwas kürzertreten. Der 34-jährige Sturmtank wird beruflich bedingt nur noch als Spieler fungieren. Mit einem neuen spielenden Co-Trainer sind sich die Bamberger weitgehend einig, letzte Details seien laut Hutzler nur noch zu klären. Einen Neuzugang kann der FC Eintracht schon präsentieren: Steffen Müller kommt vom Nachbarn aus Forchheim in den Fuchspark. Der 24-jährige Mittelfeldmann zählt in der abgelaufenen Saison zum Stammpersonal bei der SpVgg Jahn und passt perfekt in den jungen Kader der Domstädter. Zudem werden vier Akteure aus der eigenen Jugend in den Kader der ersten Mannschaft aufrücken. Ansonsten wird sich das Gesicht der Mannschaft kaum verändern. "Wir werden mit Sicherheit die jüngste Mannschaft in der Bayernliga stellen", meint Hutzler und weiß natürlich, dass seine Mannschaft mit Sicherheit das eine oder andere Mal in der zweihöchsten Amateurklasse wird Lehrgeld bezahlen müssen. Aber das haben sie in Bamberg in den vergangenen beiden Jahren relativ erfolgreich hinbekommen.



Aufrufe: 021.5.2019, 13:32 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor