2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau

DSV-Trainer Heinlein warnt nach dem Pokal-Aus vor bösem Saisonende

Am letzten Spieltag ist der DSV 1900 in Tönisberg zu Gast.

Nichts wie weg. Nach dem Schlusspfiff des Kreispokalspiels bei TuSpo Huckingen flüchteten die Kicker des Landesligisten DSV 1900 schnell in die Kabine. Nach einem blutleeren Auftritt schied der Favorit beim B-Kreisligisten sang- und klanglos aus (1:2). Es war eine Blamage. Auch Trainer Heiko Heinlein brauchte erst mal Zeit, um sich nach dem Abpfiff zu sammeln.
Doch wie gewohnt stellte sich der Übungsleiter den Fragen – auch wenn ihm das, wie so oft in den letzten Wochen, alles andere als leicht fiel. "Ich bin maßlos enttäuscht. Vor allem, weil meine Mannschaft die Dinge, die wir vor dem Spiel angesprochen haben, nicht umgesetzt hat. Da ist man als Trainer machtlos. Wir haben uns blamiert", erklärte Heinlein, der in der bitteren Stunde Lob für den wacker kämpfenden Gegner fand: "Sie haben alles gegeben und großartig gekämpft. Der Sieg ist nicht unverdient."

Die Enttäuschung der DSV-Verantwortlichen ist groß. Der Niederrheinpokal ist für die Amateurklubs eine gern gesehene Abwechslung zum Ligaalltag, vor allem weil Spiele gegen große Vereine winken, die Geld in die Vereinskasse bringen. Der DSV muss ohne diesen Bonus auskommen. In Huckingen haperte es vor allem im Angriff, der dieser Bezeichnung nicht gerecht wurde. Hrvoje Vlaovic enttäuscht seit Wochen – David Gehle und Philipp Wypler sind auf dem Flügel brauchbare Spieler, aber vor dem Tor oftmals zu überhastet und inkonsequent. Gleiches gilt für die Mittelfeldspieler der Wanheimerorter. Bis zum gegnerischen 16-Meter-Raum konnte sich das Kombinationsspiel durchaus sehen lassen, doch ein guter, "tödlicher" Pass kam zu selten in der Sturmspitze an. Auch die Abwehr der "1900er" bröckelte. Das Fehlen von Innenverteidiger Rafael Synowiec kann seit Wochen nicht kompensiert werden. Beim DSV bleibt die Hoffnung, dass der Kader in der kommenden Saison vor allem in der Breite die Qualität besitzt, die eigenen Ansprüche zu erfüllen.

Übrigens bestand ein Großteil der Huckinger Zuschauer aus der Mannschaft von Viktoria Buchholz. Die Kicker, die bereits für den Niederrheinpokal qualifiziert sind, skandierten "TuSpo und Viktoria." Dabei hatten sie diebischen Spaß, ihren Ligakonkurrenten beim B-Ligisten straucheln zu sehen. Für den DSV 1900 endet die Saison am Sonntag (15 Uhr) beim VfL Tönisberg. "Wenn wir unser Auftreten nicht ändern, endet das böse", weiß Heinlein.

Buchholzer Invasion zum Ballermann

Wenn die Fußballer von Viktoria Buchholz am Sonntag (15 Uhr) das letzte Meisterschaftsspiel der Saison gegen den Tabellenletzten und Absteiger SV Budberg bestreiten, können sie unbelastet aufspielen und für einen versöhnlichen Ausklang sorgen. Und genau das haben Trainer Michael Roß und seine Schützlinge vor. "Das wird kein Auslaufen, wir wollen uns mit einer guten Leistung verabschieden, das sind wir unseren Fans schuldig, die uns in den schweren Wochen unterstützt haben", sagte Roß.

Auch beim letzten Auswärtssieg in Bocholt waren Buchholzer Anhänger in der Überzahl. Morgen bekommen sie als Dank des Vereins ein Erfrischungsgetränk plus Würstchen für zusammen einen Euro. Die Mannschaft wird dann für ein paar Tage zum "Ballermann" nach Mallorca fliegen und gönnt sich ein wenig Ausgelassenheit. 45 Spieler auch aus der "Zweiten" umfasst das Reise-Aufgebot. "Das gibt dort eine Buchholzer Invasion", schmunzelt Roß, der allerdings nicht mit an Bord ist. Im letzten Jahr als Neuling mit dem Erreichen des fünften Platzes war dazu schon ein Anlass gewesen. Diesmal gibt es eine eher nüchterne Betrachtungsweise einer unterschiedlich verlaufenen Saison. Und die wollen die Buchholzer mit einem Dreier beenden.

Aufrufe: 08.6.2013, 10:34 Uhr
Rheinische Post / Tim Winter und Bernd BemmannAutor