2024-06-04T06:29:22.501Z

Spielbericht
Wettlauf: Hackenheims Deniz Dasli (in blau) und Eintrachtler Dominik Bäcker. Tobi Brodhäcker, René Mecking, Noah Heim und Christoph Menger beobachten.	Foto: Luge
Wettlauf: Hackenheims Deniz Dasli (in blau) und Eintrachtler Dominik Bäcker. Tobi Brodhäcker, René Mecking, Noah Heim und Christoph Menger beobachten. Foto: Luge

Dreifach-Ärger im Derby-Drama

Spiel der Woche Bezirksliga Nahe +++ Eintracht-Trainer Ercan Ürün hadert beim 1:2 gegen Hackenheim mit der Defensive, der Offensive und den Schiedsrichtern

BAD KREUZNACH. Es war wieder einmal ein Fußballspiel mit großen Emotionen. Ein Derby zweier starker Bezirksliga-Mannschaften mit einem überraschenden Sieger. Und ein intensiver Schlagabtausch mit deutlichen Worten nach Abpfiff. Langweilig wurde es nie beim 2:1 (0:0)-Erfolg des TuS Hackenheim bei der zweiten Mannschaft der SG Eintracht.

Markus Rehbein hatte seinen Puls nach einer dramatischen Schlussphase heruntergefahren und brachte es auf den Punkt: „Es war für uns ein unverdienter Sieg, aber wir freuen uns trotzdem.“ Der Hackenheimer Coach ging damit sogar noch über die Einschätzung seines Gegenübers hinaus. Der Eintracht-Trainer war ebenfalls nach Abpfiff auf 180: „Hackenheim hat es uns nicht einfach gemacht, es war aber mehr drin. Wir haben wieder einmal unsere Chancen nicht genutzt und uns bei den Gegentoren dilettantisch angestellt“, grantelte Ercan Ürün, der gleich dreifach Grund hatte, sich zu ärgern.

Da war in erster Linie das Abwehrverhalten seiner Defensivspieler bei den Hackenheimer Treffern, die einzigen beiden Abschlüsse der Gäste in der zweiten Halbzeit. Niclas Mörbel, Sami Azzaoui und Co. verteidigten in Überzahl sowohl das 0:1 von Artur Marger (68.) als auch das 1:2 von Jan Skowron (87.) schlecht und sorgten damit für lange Gesichter bei den Hausherren. Da ließ der zwischenzeitliche Ausgleich (83.) durch den sehenswerten Distanzschuss vom eingewechselten Berat Sayim nur kurz Eintracht-Freude aufkommen, ansonsten jubelten die Hackenheimer.

Die Gäste hatten sich über eine äußerst defensive taktische Grundausrichtung darauf beschränkt, dem Gegner Raum zu nehmen, Raum für die schnellen Spitzen. Dennoch machte es die SGE-Offensive spielerisch zeitweise nicht schlecht, aber zu wenig aus den Möglichkeiten. Bei den besten Chancen hatte dann auch noch TuS-Keeper Dennis Monz seine Finger im Spiel. So lenkte er etwa einen Schuss von Mostafa El-Haiwan an die Latte (79.), dann spitzelte er René Mecking im Eins-gegen-Eins den Ball vom Fuß (86.). „Daraus müssen wir viel mehr machen“, ärgerte sich Ürün mindestens genauso wie über das Schiedsrichtergespann, das wahrlich nicht seinen besten Tag hatte. Edmund Koehl (Medard) und seine Kollegen lagen ein ums andere Mal mit seinen Entscheidungen daneben: Vor allem blieb bei einem klaren Foulspiel an Dominik Bäcker im TuS-Strafraum die Pfeife stumm (32.), dazu wurde ein SGE-Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt. Darüber durfte vortrefflich gestritten werden. Selbst Markus Rehbein kommentierte gewohnt diplomatisch: „Über die Entscheidungen des Unparteiischen können wir uns sicher nicht beschweren.“

Am Ende blieb auf Eintracht-Seite der große Frust, während in der Hackenheimer Kabine verständlicherweise feucht-fröhliche Party angesagt war. Große Emotionen auch nach dem Derby.

Eintracht Kreuznach II: Tullius – Mörbel, Azzaoui, Örtel, Huth, Wagner (75. Kraus), Brodhäcker, El-Haiwan, Sperling, Mecking, Bäcker.

TuS Hackenheim: Monz – Wilhelm, Dasli, Maier, Hankammer, Ackermann, Heim, Menger, Mukamba, Marger, Rehbein (76. Skowron).



Aufrufe: 04.11.2018, 22:00 Uhr
Mario LugeAutor