Eigentlich schien die DJK Don Bosco Bamberg zum Jahresauftakt in der Bayernliga Nord auf dem besten Weg zu sein, einen wichtigen Auswärtsdreier oder zumindest einen Punkt vom direkten Konkurrenten FC Amberg zu entführen. Schnell lagen die Bail-Schützlinge nämlich durch den Treffer von Daniel Schäffler (15.) mit 1:0 in Führung. Die zweite Halbzeit verlief dann aber alles andere als planmäßig und ließ DJK-Trainer Mario Bail zu folgendem Schluss kommen: "Wir sind etwas schwächer geworden und Amberg hat besser gespielt. Grundsätzlich standen wir defensiv gut, haben uns aber zwei entscheidende, individuelle Fehler erlaubt. Wir haben uns also selbst geschlagen und das ist irgendwie auch positiv."
Dennoch ärgerte sich der Bamberger Übungsleiter freilich über den späten Gegentreffer zum 1:2 (92.) und wird sich wohl auch im Klaren darüber sein, dass sich seine Elf durch die unnötige Amberg-Pleite nun doch etwas unter Zugzwang gebracht hat. Am kommenden Sonntag gastiert um 15 Uhr mit der SpVgg Weiden nämlich gleich der nächste direkte Konkurrent im Kampf um die begehrten direkten Nichtabstiegsplätze in Wildensorg. Angesichts des mittlerweile auf nur noch fünf Punkte zusammengeschmolzenen Punktepolsters und der lediglich fünf verbliebenen Heimspiele würde da ein Heimsieg also doppelt gut tun. "Wir haben nur noch fünf Heimspiele und wollen alle gewinnen", zeigt sich Mario Bail forsch und meint weiter: "Wir dürfen Weiden aber nicht am Tabellenstand messen, da sie dort vor der Saison ja auch niemand vermutet hat."
Damit dürfte der Bamberger Trainer wohl auch recht haben und mit Weiden hat die DJK in dieser Saison ohnehin schon schlechte Erfahrungen machen dürfen. Das 0:2 aus dem Hinspiel dürfte deshalb wohl auch Warnung genug sein und nach dem letzten 2:0-Auswärtssieg der Oberpfälzer beim SV Erlenbach strotzt der kommende Gast zudem vor neuem Selbstvertrauen. "In der aktuellen Phase der Saison will man unbedingt etwas holen, egal ob man das Hinspiel gewonnen oder es verloren hat", will sich Mario Bail mit Revanchegedanken gar nicht erst beschäftigen.
Immerhin sind auch beim kommende Bamberger Gast einige Schwächen auszumachen. Bei lediglich 22 Saisontoren musste der einstige Meisterschaftsfavorit schon 47 Gegentreffer schlucken. Diese miserable Tordifferenz von -25 wird nur noch von Schlusslicht Frohnlach (-41) und Erlenbach (-34) unterboten. Weiden steht also nicht zu unrecht im Tabellenkeller und dennoch warnt Mario Bail eindringlich vor dem nächsten Gegner: "Sie haben neues Selbstvertrauen und haben die Winterpause sicherlich gut genutzt, um sich aus der misslichen Lage befreien zu können."