Dieburger Kampf um den Klassenerhalt

Wie zufrieden seid ihr mit der abgelaufenen Halbserie?

"Wir wussten, dass es eine schwierige Runde wird. Zwischenzeitlich sah es dann auch nicht so gut aus", zieht Enders eine Halbzeitbilanz. "Es war ein Auf und Ab, aber in den letzten Spielen haben wir uns wieder gefangen und konnten wichtige Punkte im Abstiegskampf holen. Wenn wir das Spiel gegen Alsbach (3:4 nach 3:1-Führung) gewonnen hätten, würden wir noch sehr viel besser dastehen als jetzt." Stand der Aufsteiger zwischenzeitlich auf dem vorletzten Tabellenplatz, hat man als Tabellendreizehnter nun den ersten Nichtabstiegsplatz vor Augen, den derzeit der punktgleiche SV 07 Geinsheim inne hat. Wichtig sei gewesen, vor der Winterpause den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herzustellen. "Das ist uns gelungen", lobt Enders.

Was lief in der ersten Saisonhälfte gut, und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Trotz der vielen Rückschläge hat die Mannschaft nicht aufgesteckt. "Der Zusammenhalt der Truppe ist enorm", lobt Enders, der auch Teil des Trainerteams des SC Hassia ist. Gegen Ende der Hinrunde habe man sich vor allem in der Defensive stabilisiert. "Wenn wir jetzt noch unsere Leichtsinnsfehler abstellen und unsere Torchancen konsequenter nutzen, sehe ich sehr gute Chancen, die Klasse zu halten."

Wie ist Euer Verletztenstand? Hattet Ihr diesbezüglich Pech oder meist die volle Kaderstärke?

Auch der SC Hassia hatte - wie viele Vereine - mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Mats Böttler, Muharrem Türkgülsün, Sven Schönig oder Sergen Tat mussten immer wieder wegen diverser Blessuren aussetzen. "Wenn man dadurch jede Woche gezwungen wird, die Mannschaft komplett umzustellen, ist es natürlich nicht so einfach, gerade die Defensive richtig einzuspielen. In einer Phase, in der es uns dann endlich gelungen ist, kamen mit Burak Santur und Pierre Kampka dann auch noch zwei Langzeitverletzte hinzu. Bei Burak sind wir guter Dinge, dass er in der Wintervorbereitung wieder einsteigen kann, Pierre wird allerdings für den Rest der Runde ausfallen."

Gibt es Veränderungen im Team?

Externe Neuzugänge sind derzeit nicht geplant, auch Abgänge gibt es aktuell keine. "Wir werden weiter versuchen, unsere jungen Eigengewächse einzubauen. Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Und den wollen wir in Zukunft konsequent gehen", so Enders.

Wie lauten eure Ziele für den Rest der Saison 2019/20?

Für den SC Hassia Dieburg zählt einzig und allein der Klassenerhalt in der Gruppenliga. "Wir haben uns in eine gute Position gebracht, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Ziel auch erreichen."

Gibt es ein Spiel, auf das Ihr Euch noch besonders freut? Und wenn ja, warum?

Für Enders ist klar: "Das Spiel gegen Münster natürlich! Zum einen haben wir aus dem Hinspiel (beim Stand von 0:5 abgebrochen) noch einiges gut zu machen. Zum anderen ist es ein Derby, und sie sind noch ungeschlagen. Wir werden versuchen sie zu ärgern und etwas Zählbares mitzunehmen."

Wer war für euch bislang die positive Überraschung?

"Wenn ich das auf meine Mannschaft beziehe, dann würde ich hier Leo Cassier nennen. Der Junge hat in den letzten Monaten einen riesigen Schritt gemacht, spielt unbekümmert und hat sich in seiner neuen Rolle sehr gut zurechtgefunden. Aber auch die anderen haben mich alle positiv überrascht. Einige sind zu Führungsspielern greift, andere blühen wieder richtig auf", lobt der Sportchef.

Von welcher Mannschaft hättet ihr dagegen mehr erwartet?

"Ich denke, dass wir auf uns schauen sollten. Es steht uns nicht zu, andere Vereine zu bewerten."

Welcher Spieler in eurer Liga hat euch bislang am meisten beeindruckt?

"Es laufen schon einige sehr gute Jungs in der Liga rum - auch bei uns. Wenn ich einen herauspicken müsste, würde ich Max Schwerdt vom VfR Fehlheim nehmen. 26 Tore und 18 Vorlagen in 20 Spielen, das ist schon eine Hausnummer."

Tipp der FuPa-Redaktion

Eine harte und beschwerliche Rückrunde liegt vor dem SC Hassia Dieburg. Einige gute Resultate - darunter auch das wichtige 1:0 gegen den direkten Konkurrenten SV 07 Geinsheim - haben den Aufsteiger wieder nahe an die Nichtabstiegsplätze herangebracht. So kommt die Winterpause für die formstarken Dieburger eigentlich zur Unzeit. In der Rückrunde muss man die aufsteigende Form nun bestätigen. Nur dann kann in der stark besetzen Gruppenliga Darmstadt der Klassenerhalt gelingen. Ein Kampf bis zum letzten Spieltag wird es aber werden für die Blau-Weißen vom "Wolfgangshäuschen".