2024-06-06T14:35:26.441Z

Spielbericht
Ein Danke an den „Co“: Schon nach dem verlorenen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern Norbert Hess zeigte TSG-Coach Norbert Hess (links) seinen Respekt für den zum FV Dudenhofen abwandernden Steffen Litzel. Ausgerechnet im letzten Saisonspiel zog sich dieser jetzt eine schwere Fußverletzung zu.	Foto: Rudolf Uhrig/Archiv
Ein Danke an den „Co“: Schon nach dem verlorenen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern Norbert Hess zeigte TSG-Coach Norbert Hess (links) seinen Respekt für den zum FV Dudenhofen abwandernden Steffen Litzel. Ausgerechnet im letzten Saisonspiel zog sich dieser jetzt eine schwere Fußverletzung zu. Foto: Rudolf Uhrig/Archiv

Die TSG bleibt

Mit dem 3:2 in Koblenz machen die Pfeddersheimer den Klassenerhalt perfekt

Koblenz. Die erste Reaktion mit etwas Abstand? „Wir sind gerettet.“ Mehr Worte mochte Norbert Hess gar nicht verwenden, um seine Gefühle nach dem 3:2 (2:1)-Sieg bei Rot-Weiß Koblenz zum Ausdruck zu bringen. Die TSG Pfeddersheim bleibt in der Fußball-Oberliga. Nach noch mal 90 packenden Minuten am Deutschen Eck fiel die Anspannung ab nach Wochen voller Dramatik, Sorgen und Frust. Schiere Freude oder auch ein paar Tränen der Erleichterung brachen sich Bahn. Die TSGler im Taumel zwischen Jubel und Erlösung.

Mittendrin einer, den Hess nachher zuallererst hervorheben mochte: Steffen Litzel. Schon im Winter hatte der Co-Trainer seinen Abschied zum Saisonende verkündet. Den Wechsel zum FV Dudenhofen. Genau jener FV Dudenhofen, der den TSGlern im Saisonfinale im Nacken saß, die Pfeddersheimer zwischenzeitlich sogar überflügelt hatte – und jetzt doch auf Platz 14 absteigt. „Was das für ein Hin und Her war“, gab Norbert Hess jetzt, da die Sache durch ist, einen Einblick ins Innenleben der Mannschaft. Unruhe hatte sich zwischenzeitlich breit gemacht, bis Litzel selbst die Mannschaft in der entscheidenden Phase in einen Tunnel lotste. „Was er in den letzten vier Wochen für die Mannschaft und auch intern geleistet hat, ist nicht alltäglich“, strich der TSG-Trainer heraus. Oberliga vielleicht kommende Saison auch in Dudenhofen? Litzel habe alle Pläne zurückgestellt. Hess: „Er hat sich den Arsch aufgerissen.“

Es passt ins Bild einer viel zu oft verkorksten Saison: Ausgerechnet die entscheidende Schlussphase des letzten Saisonspiels erlebte Litzel liegend am Spielfeldrand. Bei einem Zweikampf war der Abwehrchef eine Viertelstunde vor Schluss unglücklich im Kunstrasen hängen geblieben, der 32-Jährige musste mit Verdacht auf Fußbruch vom Platz – und auch die sich anknüpfende Partynacht in Düsseldorf absagen.

Zum Zeitpunkt, als Litzel verletzt vom Platz musste, sah die Pfeddersheimer Gefühlswelt eigentlich fast schon rosarot aus. Im Duell mit einem Gastgeber, der nichts verschenken mochte, hatten die Pfeddersheimer durch Andreas Buch vorgelegt. Für seinen neunten Saisontreffer war er erfolgreich in eine zu kurze Rückgabe gespritzt und hatte eingeschoben (2.). Kurz vor der Pause hatten die TSGler zwar den Ausgleich durch einen Freistoß von Christian Meinert geschluckt (42.), dann aber doch wieder durch Florian Lutz vorgelegt (44.).

Die Pausenführung war wichtig. Schließlich lag der die TSG verfolgende FV Dudenhofen zur Pause ebenso vorne (1:0), was Norbert Hess aus erster Hand wusste: „Wir hatten jemanden dort vor Ort.“ Bitter nur, dass es für Andreas Buch nicht weiter ging. Beim 2:1 war er wie Florian Lutz in die Freistoß-Flanke von Tobias Klotz gerannt, mit dem gegnerischen Keeper zusammengeprallt – und kurzzeitig ausgeknockt.

Die Angst auf TSG-Seite spielte weiter mit, denn Koblenz rannte an. Hess: „Da kamen immer wieder Wellen.“ Das nächste Tor indes bejubelten die TSGler, sie bejubelten ihren Kapitän. Einen durch ihn inszenierten Angriff über die Flanke führte Tobias Klotz selbst ins Ziel. „Er sagte, er habe das Gefühl gehabt, mal alles reinzuhauen. Er ist losgerannt und war schneller als alle“, schilderte Hess, dessen Kapitän am Fünfmeterraum die Flanke von Yannick Said eindrückte.

Doppelt perfekt: Die TSG lag 3:1 vorne. Und in Dudenhofen egalisierte Mechtersheim kurz darauf den Rückstand. Zwar kassierten die durch die Auswechslung von Steffen Litzel kurzzeitig unsortierten Gäste noch das 2:3 durch Armin Jusufi (81.), sie wankten, fielen aber nicht – zur zusätzlichen Freude von Norbert Hess: „Wir wollten es aus eigener Kraft schaffen.“ Das ist geglückt.

TSG Pfeddersheim: Stofleth – Rzsezut, Lutz (55. Tillschneider), Litzel (74. Kopaliani), Edel, Ludwig – Schmidt, Klotz, Bräuner, Said – Buch (46. Kaster).



Aufrufe: 027.5.2018, 18:00 Uhr
Carsten SchröderAutor