Die perfekte Doppel-Rolle der Annika Kirsamer

Annika Kirsamer aus Römerstein-Donnstetten hat eigentlich zwei Berufe. Einen im „richtigen Leben“ als Betriebswirtin im familieneigenen Autohaus, und einen in der Freizeit als Managerin der Römersteiner Fußball-Frauenmannschaft. Beides macht sie motiviert und gerne und beides lässt sich anscheinend gut miteinander verbinden.

Man könnte sie sozusagen als „Mädchen für alles“ bezeichnen. Nur gut, dass beide Bereiche räumlich eng beieinander liegen. Das Autohaus befindet sich in Donnstetten und am selben Ort wird auch Fußball gespielt. Die Frauen wechseln dabei seit dem Zusammenschluss der SF Donnstetten und des TSV Böhringen im Jahr 2005 von Saison zu Saison ab. In der neuen Spielrunde ist das Sportgelände von Böhringen wieder ihr zu Hause. Dahin ist es nur ein Katzensprung.

Annika Kirsamer ist mit nun 30 Jahren selber noch aktiv. Sie schnürt seit ihrem sechsten Lebensjahr die Kickschuhe. Und mit Ausnahme einer Saison, als sie es beim TSV Crailsheim versuchte, blieb sie ihrem Heimatverein treu. „Mir gefällt es hier sehr gut, ich habe nette Menschen um mich herum und wir spielen zusammen und feiern zusammen“. Die heimatliche Nähe schätzt sie.

Vor kurzem richtete der FCR einen „Tag des Mädchenfußballs“ aus. In Organisation, Planung und Durchführung war sie vorne mit dabei, packte an wo es nötig war. Und als am 8. Juli auf dem Sportgelände in Donnstetten wieder die große Party „Kreisliga goes Mallorca“ stieg, durfte sie nicht fehlen.

Beim Fußballverein hat sie vielfältige Aufgaben. Sie ist Schriftführerin, pflegt die Internetseite. „Der E-Mail-Austausch muss ja bearbeitet werden, daraus ergeben sich dann weitere Tätigkeiten“, sagt sie. Zuständig ist sie auch für das Passwesen, die Staffeltage, Ausflüge oder die Trainersuche. Kurzum, sie ist Managerin des FCR.

Vor kurzem musste ein neuer Trainer gesucht werden, weil Steffen Kemedinger sein Amt zur Verfügung stellte. Die Suche gestaltete sich nicht ganz einfach. Schließlich wurde unter ihrer Mithilfe ein neuer Coach gefunden. Daniel Schwalbe aus Engstingen wird sich der neuen Aufgabe annehmen.

Im sportlichen Bereich wird er nun das Sagen haben, da hält sich Kirsamer heraus, sie möchte auch die Rolle eines Co-Trainer nicht annehmen. „Der neue Trainer möchte sich sicherlich ein eigenes Bild machen, das ist auch gut so.“ Zudem habe man mit Birgit Braun eine Co-Trainerin.

Im sportlichen Bereich orientiert sich der FCR in der Regionenliga nach oben. Der vierte Rang aus dem Vorjahr soll wieder geschafft werden. Viel mehr, so Kirsamer, dürfte wohl nicht drin sein. „Die Konkurrenz ist stark. Die SG Altheim ist sicherlich einer der Favoriten auf den Titel, aber auch Vizemeister SV Gomadingen ist zu beachten“, vermutet sie.

Jedenfalls wolle man nicht gegen den Abstieg spielen, dazu sei auch der Kader zu stark. Bis jetzt könne man keine neuen Spielerinnen im Hinblick auf die kommende Saison vermelden, habe aber immer die Möglichkeit, aus dem älteren B-Jugend-Jahrgang bis zu fünf Spielerinnen in der ersten Mannschaft einzusetzen.

Wenn Annika Kirsamer mal nicht mit dem Fußball und all seinen Begleiterscheinungen beschäftigt ist, kümmert sie sich um den elterlichen Betrieb. Als Betriebswirtin ist der Tag ausgefüllt. Dann heißt es Kundenpflege, Buchhaltung, Verkauf und, und und. Langeweilig wird es ihr bestimmt nicht.