2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch die A-Junioren der SG Sandersdorf/Thalheim spielen bald als Jugendförderverein. F: Rinke
Auch die A-Junioren der SG Sandersdorf/Thalheim spielen bald als Jugendförderverein. F: Rinke

Die neue dritte Kraft im Land?

Union Sandersdorf und Rot-Weiß Thalheim gründen einen Jugendförderverein

"Ich denke, das ist der richtige Mann zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle". So lautete Uwe Störzners abschließender Satz am Dienstagabend in Thalheims Sportlerklause. Damit meinte der Präsident der SG Union Sandersdorf seinen Oberligaspieler Richard Wießner. Doch im eigentlichen Sinne nicht nur den, sondern das komplette Gremium, welches die Anwesenden beider Vereine der gastgebenden SG Rot- Weiß Thalheim sowie des Partnervereins SG Union Sandersdorf soeben in den Vorstand des neu gegründeten Jugendfördervereins Sandersdorf/Thalheim gewählt hatten.

Im Sommer 2013 fügten beide Partner ihre Nachwuchs-Großfeldmannschaften bereits zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Der Erfolg stellte sich umgehend und in toller Form ein. Die C-Junioren wurden Dritter im Landesmaßstab, die A-Junioren Staffelsieger der Verbandsliga und letztlich mit verlorener Relegation Vize des Bundeslandes. Die B-Junioren setzten dem noch einen obendrauf und sicherten sich in einem wahren Finish den Landesmeistertitel 2013/14.

Eines aber hatten beide Parteien, die Sandersdorfer als auch Thalheimer im Verbund, versäumt. Eine Spielgemeinschaft genoss bzw. genießt kein Aufstiegsrecht. Alle Kicker der jeweiligen Altersklasse in den einen oder jeweils in den anderen Verein - das wäre den Dingen nicht gerecht geworden. Und so gründete man mit dem letzten Dienstag, dem 11. November 2014, den Jugendförderverein Sandersdorf/Thalheim, bei welchem man neben den drei genannten Spielklassen zugleich die D- Junioren mit in das Boot nahm.


Der neue Vorstand des Jugendfördervereines. Foto: Holger Bär

"Gleichberechtigung" lautet dabei die oberste Prämisse in der weiteren Zusammenarbeit. Und da lag es auf der Hand, dass sich der künftige Vorstand zu gleichen Teilen aus beiden Vereinen zusammensetzt und auch die Finanzen von beiden Vereinen gehändelt werden. "Das hier ist keine alltägliche Veranstaltung", freute sich Thalheims Geschäftsführer Manfred Kressin. Der musste wissen, wovon er spricht, hatte er doch auf kommunalpolitischem und kommunalwirtschaftlichem Sektor sowie auch in sportlichen Leitungsgremien in den letzten Jahrzehnten schon so manche Schlacht geschlagen.

"Unser Ziel ist es" so Uwe Störzner "in der Zukunft von Wolfen-Nord bis Brehna die besten Fußballer in ihrer Altersklasse als Team ins Spiel zu schicken". Und er setzte mit dem Datum im Blick noch einen drauf. "Vielleicht fängt ja heute nicht nur für die 5. Jahreszeit, sondern auch für uns etwas außergewöhnliches an". Störzner wusste, dass sowohl Thalheim als auch Sandersdorf nicht den Fußballnabel der Welt ausmachen. Doch er deutete energisch darauf hin, dass mit gewissem Engagement und einer Linie gemeinsam ganz klar mehr zu bewegen sei.

Und das zeigte ja schon das erste hinter beiden Vereinen liegende gemeinsame Spieljahr. "Damit verlange ich, verlangen wir mit Leistungsorientierung und Teamgeist euer eigenes Engagement zu beschleunigen", so der Unionpräsident an die junge anwesende Kickerfraktion. Gleichzeitig demonstrierte man, dass man sich auch gegen die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen dahingehend in der Region keinesfalls verschließt. Im Vorfeld hatte man verschiedene Modelle diskutiert, kam aber letztlich am entscheidenden Tag mit konkret ausgearbeiteten Punkten zusammen.

Dem neuen Vereinsvorsitzenden des Jugendfördervereins Sandersdorf/Thalheim gebührte alsbald auch das Schlusswort. "Mit der Anfrage gab es bei mir kein Überlegen, also ein sofortiges Ja. Gleichzeitig freue ich mich, einstimmig von euch gewählt worden zu sein", freute sich Richard Wießner über das ihm entgegengebrachte Vertrauen und erklärte, dass er genau unter solchen Voraussetzungen seine fußballerische Jugend erlebte. "Ich war früh an der Sportschule und folglich beim HFC. Der Leistungsgedanke spielte und spielt bei mir also immer eine große Rolle", betonte der 27- Jährige. "Das Ziel und die Vision sollte sicherlich sein, hinter den beiden großen Vereinen aus Halle und Magdeburg die dritte Kraft im Bundesland zu werden. Wollen wir das nicht anstreben, müssten wir all dies hier nicht machen".

Und auch Wießner erklärte noch einmal, dass sich der Jugendförderverein in Sachen Kooperation offen gegenüber allen anderen Vereinen der Region präsentieren wird. Das Ziel für den Nachwuchs wird es sein, auf Regionalligaebene Fußball zu spielen. Daraus würde resultieren, dass man deutlich größeres Spielerpotential für den Männerbereich beider Stammvereine produzieren würde. Der Grundstein ist gelegt- nun müssen weitere Taten folgen.

Aufrufe: 013.11.2014, 09:00 Uhr
Holger BärAutor