2024-05-24T11:28:31.627Z

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Stefan Reiser (vorne) und der SV Schwarzach hatten bisher viel Grund zu jubeln. Der SVS rangiert überraschend auf Platz drei der Kreisliga Straubing. F: Ritzinger
Stefan Reiser (vorne) und der SV Schwarzach hatten bisher viel Grund zu jubeln. Der SVS rangiert überraschend auf Platz drei der Kreisliga Straubing. F: Ritzinger

»Die Jungen schieben richtig an«: Schwarzach startet durch

Dem Straubinger Kreisligisten wurde nach dem Umbruch im Sommer eine sehr schwierige Spielzeit prognostiziert, doch zur Überraschung der Konkurrenz grüßen die Gelb-Schwarzen nach einem Drittel der Saison von Tabellenplatz drei

Die Vorzeichen für eine sorgenfreie Spielzeit waren nicht sonderlich rosig: Mit dem Spielertrainerduo Marco Berger und Stefan Meier, zudem die Leistungsträger Thomas Gegenfurtner und Keeper Stefan Rothmeier, brachen dem SV Schwarzach vor der Saison 2017/18 gleich vier Säulen weg, die am sportlichen Aufschwung der letzten Jahre maßgeblich beteiligt waren. Neu-Spielertrainer Stefan Reiser (26), der nach vier Jahren dem Bayernligisten DJK Vilzing den Rücken kehrte, hatte sich für seine erste Trainerstation gleich ordentlich was vorgenommen.

"Ich muss zugeben, dass ich am Anfang schon einige Kopfschmerzen hatte. Wir haben keine gute Vorbereitung absolviert, wir haben zunächst nicht zusammengefunden", erläutert Reiser. Schwache Testspielergebnisse wie die 1:4-Pleite gegen den Bayerwald-Kreisligisten Geiersthal oder der mühsame 3:1-Sieg gegen A-Klassist Edenstetten halfen ebenfalls nicht dabei, die Bedenken beiseite zu wischen. "Wir haben dann unsere taktische Ausrichtung umgestellt. Eigentlich wollten wir Pressing spielen, das hat aber nicht funktioniert, die Defizite waren dafür zu groß. Und so haben wir auf eine defensivere Variante umgestellt", erklärt der 26-Jährige, wo er den Hebel angesetzt hat. Und siehe da, plötzlich flutschte es bei den Gelb-Schwarzen. Die Liga-Auftaktpartie gewann der SVS gegen den hochgehandelten, aber bisher deutlich hinter den Erwartungen zurückgebliebenen FSV Landau mit 2:1. Als Glücksgriff hat sich dabei auch die Verpflichtung von Jonas Sepaitner entpuppt. Der 28-Jährige stieß vom SV Neukirchen-Steinburg zum Kader hinzu und erledigt bisher seine Aufgabe auf der Sechserposition mit Bravour. Bislang fünf erzielte Treffer unterstreichen zudem seine Torgefährlichkeit. "John hat sich taktisch immens weiterentwickelt, das ist vor allem das Verdienst von Thomas Seidl, der letztes Jahr sein Trainer in Neukirchen war", lobt Reiser.

Der Schuh drückt noch in der Defensive.

Aber nicht nur der Neuzugang hat bisher überzeugt, auch die jungen Akteure kommen immer besser in Fahrt. "Die Jungen schieben richtig an und geben Gas. Stefan Wenninger zum Beispiel hat sich ungemein gesteigert. Aber auch Simon Kopp oder Tobi Hundshammer machen mittlerweile einen richtig guten Job", betont Reiser, der aber in personeller Hinsicht vor kurzem einen Dämpfer hinnehmen musste: "Martin Six hat sich leider bei einer unglücklichen Situation im Spiel gegen Gergweis das Syndesmoseband gerissen. Sehr bitter für uns, weil Martin war super drauf und hat sich vorne für die Mannschaft aufgerieben." In der Offensive sind die Schwarzacher immer für einen Treffer gut, der Schuh drückt eher hinten. Bereits 16 Gegentreffer wurmen den spielenden Coach, der aber auch weiß, dass sich die Statik in der Defensive im Sommer grundlegend geändert hat: "Marco Berger war die zentrale Figur in der Abwehr, der Eckpfeiler, der alles zusammengehalten hat. Tobi Fuchs ist ein Top-Verteidiger, aber er muss lauter werden und viel mehr das Kommando übernehmen. Mit Tom Moser an seiner Seite soll er in diese Rolle hineinwachsen."

Starke Trainingsbeteiligung: Zwischen 25 und 35 Mann am Start.

Wie gut die Abläufe mittlerweile funktionieren, hat der SVS beim jüngsten Auswärtsspiel in Deggendorf demonstriert. Taktisch variabel wurde hinten auf Dreierkette umgestellt, damit im Bedarfsfall die Außenbahnspieler sich zurückfallen lassen konnten und so schnell eine Fünfer-Abwehrreihe bildeten. Vorne stach Simon Kopp zweimal eiskalt zu - et voilà, so brachten die Schwarzacher der SpVgg Grün-Weiß die erste Saisonniederlage bei. Wer dabei die Aufstellung genauer studierte, dem fiel auch der Name Thomas Gegenfurtner ins Auge. "Tom hatte ja im Sommer angekündigt, kürzertreten zu wollen. Aber er hat sich bereit erklärt, auszuhelfen. Mit seiner Routine hilft er uns ins solchen Spielen wie in Deggendorf enorm", informiert Reiser. Eitel Sonnenschein also derzeit in Schwarzach, zumal die zweite Mannschaft die Kreisliga Straubing Reserve anführt, was der Stimmung sicher nicht abträglich ist. "Die Trainingsbeteiligung ist im Moment überragend. In den letzten Wochen sind immer zwischen 25 und 35 Leute da." Trotz des unerwartet guten Starts bleiben in Schwarzach alle am Boden. "Man muss sich nur unser Programm im Oktober anschauen, das wird knüppelhart. Wir haben uns eine gute Basis geschaffen und wollen so schnell wie möglich 35 Punkte einsammeln und uns für die neue Kreisliga qualifizieren", gibt Reiser die Richtung vor. Zumindest die halbe Miete hat der SVS schon eingefahren.


Aufrufe: 020.9.2017, 12:43 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor