2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jubelt der SC Türkgücü auch am Sonntag wieder in der Schlosswallhalle? Foto: Lennart Albers
Jubelt der SC Türkgücü auch am Sonntag wieder in der Schlosswallhalle? Foto: Lennart Albers

Die Jagd auf Türkgücü ist eröffnet

Trainer sind sich über Favoritenrolle fürs Hallenmasters einig

Wer soll nur den SC Türkgücü stoppen? Nach den Siegen beim Düte-, Addi-Vetter- und TWI-Cup ist das Team vom Schinkelberg auch der Topfavorit beim am heutigen Freitag (ab 18.30 Uhr) in der Schlosswallhalle beginnenden Hallenmasters. Das meinen jedenfalls 14 der 16 befragten Trainer und Betreuer der am renommierten Fußballturnier teilnehmenden Vereine.

Auch die Nutzer von fupa.net sehen den SCT in der Favoritenrolle: Die Mehrheit stimmte bei einer Umfrage für den Landesligisten als Masterssieger.

,,Wir haben in der laufenden Hallensaison zweimal gegen Türkgücü gespielt und beide Male klar verloren. Für mich ist die Mannschaft Titelaspirant Nummer eins", sagt beispielsweise Dodesheides Trainer Alexander Heinz. Die Chancen seines Teams kann er nur schwer einschätzen: ,,Wir haben eine starke Gruppe erwischt. Außerdem nehme ich das Masters nicht so ernst, weil wir in Kürze mit der Vorbereitung auf die Rückrunde beginnen."

Aus ähnlichen Gesichtspunkten stapelt auch der von seinen Kollegen auf den Thron gehievte Türkgücü-Trainer Ricardo Manzei tief. ,,Unser erstes Rückrundenspiel findet bereits am 25. Januar statt, weshalb wir das Training schon wieder aufgenommen haben. Die Spieler werden am Wochenende sicherlich schwere Beine haben, sodass eine Prognose über unser Abschneiden schwierig ist." Manzei hat neben dem VfL Kloster Oesede und dem VfL Osnabrück II vor allem Hüggel-Cup-Sieger und Landesligarivale SV Bad Rothenfelde als Favorit auf dem Zettel.

Auch die Salinenstädter befinden sich seit dieser Woche in der Vorbereitung. ,,Es ist mit Günter Baerhausen abgesprochen, dass wir das Masters als Trainingseinheit wahrnehmen und uns richtig verausgaben", verspricht Betreuer und Hallencoach Manuel Kall. Für seine Mannschaft erhofft er sich mindestens das Erreichen der Endrunde. Und auch ein mögliches Aufeinandertreffen mit Türkgücü scheut Kall trotz der 0:8-Finalniederlage beim Düte-Cup nicht: ,,Damals sind wir mit einer B-Elf angetreten. Ich hätte große Lust, zu sehen, wie beide Teams in Bestbesetzung aufeinandertreffen."

Dass die Stadtmannschaften mit der Kunstrasenanlage in der Schlosswallhalle bereits vertraut sind, während Indoor-, Fortuna- und Hüggelcup auf Hallenboden stattfanden, betrachtet Kall für seine Truppe nicht als Nachteil: ,,Kunstrasen kennen wir auch in Rothenfelde. Unsere Spieler können den Ball laufen lassen." Mit dabei sein wird laut Kall auch Neuzugang Sahin Günana.

Der zweite neben Manzei aus der Reihe tanzende Coach ist Lechtingens Spielertrainer Mirko Schleibaum. Zwar zählt auch er Türkgücü zu den Favoriten - jedoch hält er ebenfalls große Stücke auf den VfR Voxtrup. ,,Der VfR hat sich bereits beim Vetter-Cup teuer verkauft. Zudem kenne ich Thomas Lüken noch aus Hollager Zeiten und weiß, wie heiß er eine Mannschaft machen kann", sagt Schleibaum, der in der Gruppe D für sein Team auf den zweiten Platz hinter Voxtrup hofft. VfR-Trainerassistent Jörg Erpenbeck kann mit der Favoritenrolle nur wenig anfangen: ,,Wir können angesichts unserer Gruppengegner froh sein, wenn wir überhaupt die Qualifikation für den Finaltag schaffen."

Lechtingen und Voxtrup müssten zum Weiterkommen mit Kloster Oesede und dem TuS Bersenbrück nämlich zwei von einigen Trainern genannte Geheimfavoriten hinter sich lassen. Obwohl die Klosteraner im Endspiel des Hüggel-Cups Rothenfelde erst im Neunmeterschießen unterlegen waren, gibt Trainer Michael Wirtz keine Ziele aus: ,,Wir freuen uns einfach auf ein tolles Turnier." Auch bei Fortuna-Cup-Sieger Bersenbrück gibt man sich bescheiden. ,,Wir hoffen, die Vorrunde zu überstehen. Einen der vorderen Plätze zu erreichen, würde mich freuen, aber überraschen", sagt Teammanager Peter Buschermöhle.

Behält Quitt Ankums Trainer Dirk Siemund recht, ist Buschermöhles Skepsis angebracht: ,,Wir aus dem Norden haben meines Erachtens keine Chance. Das Niveau beim Fortuna-Cup war überschaubar. Auch Bersenbrück wird nach meiner Meinung nicht mit den Topklubs mithalten können."

Schledehausens Björn Steffen sagt: ,,An guten Tagen können wir jeden schlagen. Sollten wir weiterkommen, ist mehr für uns drin." Glanes Trainer Uwe Niebusch hofft: ,,Den Samstag zu überstehen, wäre toll, aber in der Halle hängt immer viel von der Tagesform ab." Auch Frank Baier, Trainer in Kalkriese, will erst mal nicht mit zu großen Erwartungen ins Turnier gehen: ,,Wir lassen es locker angehen. Sich für Sonntag zu qualifizieren, erscheint machbar, wäre für mich aber schon eine kleine Sensation."

Indes ist die Euphorie bei Indoor-Cup-Überraschungsgewinner TSV Venne laut Trainer Ralf Strätgen nach wie vor riesengroß ,,Unsere Fans werden in mindestens zwei Bussen nach Osnabrück reisen, wir haben mehr als 150 Karten verkauft", ist der Übungsleiter von der Unterstützung überwältigt. Chancen auf den Turniersieg rechnet sich Strätgen zwar keine aus, die Qualifikation für den Sonntag hält er allerdings für möglich: ,,Unsere Gruppe ist machbar. VfL II wird sicherlich Erster, aber dahinter kann unter den Kreisligisten alles passieren."

Die Favoritenrolle auf den Gruppensieg nimmt Alexander Ukrow vom im weiteren Favoritenkreis vermuteten VfL Osnabrück II gerne an. Darüber hinaus gibt er sich eher zurückhaltend: ,,Wir wollen an unsere gute Leistung vom Vetter-Cup anknüpfen und so weit wie möglich kommen." Im Kader sollen auch die beiden A-Junioren Nicolas Eiter und Kamer Krasniqi stehen, die unter anderem beim Hallenturnier in Flensburg für die erste Mannschaft aufgelaufen waren.

Und Vorjahresfinalist SC Melle? Nur sporadisch wird die lange Zeit den Hallenfußball in der Region dominierende Mannschaft für den erweiterten Favoritenkreis genannt. ,,Melle muss man immer auf der Rechnung haben. Was beim Hüggelcup los war, weiß ich auch nicht", sagt unter anderem Kloster Oesedes Michael Wirtz. SC-Trainer Roland Twyrdy führt die angespannte Personalsituation an: ,,Viele Spieler von uns haben mit Blessuren zu kämpfen. Aus diesem Grund betrachten wir die Qualifikation für das Masters bereits als Erfolg."

Das unterklassigste Team im Wettbewerb ist Fortuna Eggermühlen. Als Mannschaft der 1. Kreisklasse macht sich Trainer Johannes Ebler angesichts der Gruppengegner Türkgücü, Melle und Hollage II keine Illusionen. ,,Unsere Chancen stehen mehr als schlecht. Die Spieler sollen vor allem die besondere Atmosphäre genießen."

Wie es denn auch kommt: Eine Titelverteidigung beim Masters ist unmöglich. Vorjahressieger Viktoria Georgsmarienhütte hat sich nicht für das Turnier qualifiziert.


Aufrufe: 08.1.2015, 17:52 Uhr
NOZAutor