2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Felix Böhm

Die größte Gefahr ist der innere Schweinehund

Unter Berücksichtigung der kommunalen Vorgaben und den aktuellen Abstands- und Hygieneregeln können die Thüringer Vereine nach und nach auf den Trainingsplatz zurückkehren. Auch wenn die Möglichkeiten sicher begrenzt sind und ein Fußballtraining, wie es die Kicker kennen, noch nicht möglich ist.....

Wir haben uns bei den Vereinen umgehört. David Reich, der Trainer des FC Steibach-Hallenberg in der Landesklasse 3, bespricht die Szenarien in dieser Woche mit den Sportfreunden aus dem Verein. Dann wird abgewogen wann und wie eine Rückkehr auf den Trainingspkatz aussehen kann. Überstürzen will der Coach aber nichts. Vor allem weil bis zum (aktueller Stand) ersten Match noch jede Menge Zeit ist und er keine Schnellschüsse machen möchte.

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FuPa.net: Langsam aber sicher ist das Training abhängig von kommunalen Vorgaben unter Auflagen wieder möglich. Wie sind eure Pläne dazu? Wann startet ihr bzw. seid ihr gestartet? Habt ihr ein Hygienekonzept erstellt?
David Reich: Wir besprechen das am Dienstag zusammen mit Trainern, Vorstand und kritischen Veereinsmitgliedern. Stand jetzt haben wir noch keine Hauruckaktion gemacht, kein Hygienekonzept und keine Schutzkabinen/Trennwände oder Einbahnstraßen eingerichtet. Das kostet ja auch. Gefühlt ändert sich doch eh jeden dritten Tag die Vorgabe, was zu tun und zu lassen ist und wir spielen gerade noch die Eventualitäten durch. Mitunter regelt es auch der Faktor Zeit. Mittwoch früh weiß ich sicher mehr.

FuPa.net: Wie sinnvoll ist für dich ein regelmäßiges Training mit einer Herrenmannschaft, vor dem Hintergrund, dass der nächste Wettkampf (nach aktuellem Stand) erst im September stattfinden kann?
Prinzipiell müsste jedes Trainerherz höher schlagen, angesichts der kleinen Gruppen, der Möglichkeit um im Detailbereich zu arbeiten oder auch individuelle technische Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Allerdings ist Training eine Wettkampfvorbereitung und wenn dieser erst in 3,5 Monaten zu erwarten ist, stehen wir vor der längsten Vorbereitung überhaupt, die dann am Ende in die Sommerferien mündet, wo wohl einige Spieler der letzten Monate mit Quarantäne entfliehen wollen, um zumindest in Deutschland einen Urlaub zu machen.

Ich glaube, da gehört schon eine Menge Enthusiasmus dazu, in 4 bis 10 Mann starken Gruppen jede Woche zweimal trainieren zu lassen und trotzdem ein adäquates Mannschaftstraining auf die Beine zu stellen. Taktische Mannschaftsaufgaben sind nicht oder kaum möglich und - wenn alles so bleibt - hängt alles von der individuellen Klasse der Spieler ab, wie man ab 1.9. auf den Platz kommt.

Momentan kann es nur darum gehen, dass die Spieler den Ball am Fuß haben und den Rhythmus wieder bekommen. Die größte Gefahr ist meines Erachtens nämlich der innere Schweinehund, denn man gewöhnt sich (zu) schnell an viel Freizeit.

FuPa.net: Was folgt daraus für dich und dein Team? Würdest du, wenn du es morgen ginge, wieder ein regelmäßiges Training mit deinen Herren machen?
Ich würde es den Jungs gerne anbieten, da sich die Stimmen häufen, wann wir denn endlich mal wieder zusammenkommen. Dennoch bin ich mittlerweile eher vorsichtig, um nicht irgendwelche Schnellschüsse zu machen, die dann dem Verein oder handelnden Personen negativ ausgelegt werden. Auf die eine oder andere Woche kommt es meines Erachtens nicht mehr an. Aber letztlich geht es um den Spaß am Fußball und wir werden morgen sicher versuchen, die für uns beste Lösung zu finden.

Aufrufe: 018.5.2020, 08:01 Uhr
FuPaAutor