Wehmut und Vorfreude

Auch wenn die Partie gegen den SV Borsch für Reich und seine Jungs mit 1:3 verloren ging, wird er wohl auch schöne Erinnerungen von diesem Tag, diesem letzten Spiel, mitnehmen. Denn Club und Spieler wollten ihren Trainer würdig verabschieden. So war neben der offiziellen Verabschiedung auch ein gemütlicher Sessel neben der Trainerbank aufgebaut. Schließlich soll es der Trainer bei seinem letzten Spiel bequem haben. Neben Reich wurde übrigens auch Kapitän Alexander Fischer verabschiedet. Er hängt die Fußballschuhe an den Nagel.

>>> Zum FuPa-Profil von David Reich

Und Trainer David Reich? Er legt zumindest erstmal eine Pause ein, erzählt er im FuPa-Gespräch. Drei wesentliche Gründe ließen bei ihm die Entscheidung reifen, dass der Moment gekommen sei, um den Staffelstab beim FC Steinbach-Hallenberg zu übergeben. „Ich möchte mehr Zeit für meine Familie und auch für mich haben. Außerdem wird sich bei mir auch beruflich etwas verändern. Ich werde künftig nicht mehr in Steinbach-Hallenberg arbeiten. Da kann ich dann nicht mehr so einfach nach der Arbeit auf den Trainingsplatz. Der dritte Grund ist, dass ich im Moment große Schwierigkeiten mit meinem linken Knie habe. Da musste ich mich schon das ein oder andere Mal auf dem Platz quälen“, beschreibt der 40-Jährige seine Beweggründe.

Genau deshalb kommt für ihn auch erstmal kein anderer Trainerposten in Frage. Wenn es soweit ist, dann kann sich der Meininger übrigens gut vorstellen wieder im Nachwuchs zu trainieren. Das hat er schon mal bei einem Jugendteam des SV Thuringia Struth-Helmershof gemacht, ehe er später die Männer des SV Hümpfershausen trainierte und von dort nach Steinbach ging. "Wenn ich wieder etwas mache, kann ich mir auch sehr gut vorstellen, eher mit Kleinen zu arbeiten. Aber bis dahin will ich selbst wieder gesund sein. Alles andere wird sich dann ergeben“, meint David Reich.

Zeit für die Familie

Wie so oft bei Abschieden, ist auch bei David Reich ein weinendes und ein lachendes Auge dabei. Nach sechs Jahren sind ihm Verein, Spieler und Umfeld sehr ans Herz gewachsen. Die Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft, dem Nachwuchs und auch mit seinen Co-Trainern beschreibt er als sehr gut. Und vor allem erinnert er sich auch noch sehr genau an das Vertrauen, das ihm bei Amtsantritt entgegengebracht wurde. Als er den FC Steinbach-Hallenberg übernahm, trainierte er zuvor den SV Hümpfershausen im Herrenbereich. Nun sollte er mit dem FC den Aufstieg in die Landesklasse realisieren. Das Vertrauen zahlte sich aus und der Aufstieg gelang. Auch die zweite Mannschaft schrieb in dieser Zeit eine Erfolgsgeschichte und stieg gleich zweimal auf. So ist nach vielen erfolgreichen Jahren, in denen Freundschaften gewachsen sind, natürlich eine gute Portion Wehmut dabei. Auf der anderen Seite freut sich der zweifache Familienvater aber auch auf die Zeit, die er nun intensiver mit der Familie verbringen will. Auf den Sportplätzen im Landkreis wird man ihn dabei sicherlich weiterhin regelmäßig antreffen. Seine beiden Jungs jagen nämlich auch schon eifrig dem runden Leder nach.

Ein letzter Höhepunkt

Ein echtes Highlight steht für David Reich und den FC Steinbach-Hallenberg allerdings noch an. Im Juli vertritt das Team Deutschland bei der Bergdorf-EM in Zermatt in der Schweiz. Nochmal Nationaltrainer bevor Schluss ist... Das hört sich doch gut an. Das internationale Turnier will Reich nochmal in vollen Zügen genießen. Danach ist dann erstmal Abschalten angesagt.

Nachfolger gefunden

Dass sich beim FC die Uhren auch ohne David Reich weiterdrehen, liegt in der Natur der Sache. So hatte der Verein durch die frühzeitige Ankündigung des Rücktritts ausreichend Zeit einen Nachfolger zu finden, was bereits gelungen ist. Mit dem 33-Jährigen Robert Teske übernimmt ein Mann aus den eigenen Reihen. Der Sportlehrer ist Inhaber der B-Lizenz und lenkt die Geschicke ab der Vorbereitung auf die neue Spielzeit.