Die Auferstehung des FC Könen

„Wir haben auch nach den ganzen Misserfolgen nie aufgegeben und immer an uns geglaubt“, sprudelte es kurz nach dem Abpfiff des Pokalfinales vor 200 Zuschauern in Longuich aus Dennis Thon heraus. Der Spielmacher selbst hatte großen Anteil am Erfolg über eine Mannschaft aus Ehrang/Pfalzel, die nur mit einer Handvoll Stammspielern angetreten war und in der sich ansonsten eine Mischung aus Akteuren der zweiten und dritten Garnitur wiederfand – ähnlich wie beim C-/D-Liga-Pokalfinalisten TuS Kenn, der tags zuvor mit 1:6 gegen Geisfeld II verloren hatte, war die Mannschaftsfahrt nach Mallorca bereits vor Monaten gebucht.

„Wir haben es clever gemacht. Bei Ehrang hat man dann irgendwo schon gesehen, dass sie so noch nie zusammengespielt haben“, bilanzierte Jürgen Kopp. Der etatmäßige Coach der zweiten Könener Mannschaft war gemeinsam mit Co-Trainer Michael Scherer für den urlaubenden Trainer Stefan Reifenberg eingesprungen und schickte via FuPa-Video gleich nach dem Spiel „schöne Grüße an den Gardasee“.

FCK-Spielmacher Dennis Thon:

Optimal war der FCK in die Partie gestartet: Bereits in der dritten Minute machte Goalgetter Kevin Weber nach Zuspiel von Dorian Szukala aus kurzer Distanz das 1:0. Wer gedacht hatte, die Moral der ersatzgeschwächten Ehrang/Pfalzeler Mannschaft wäre damit früh gebrochen gewesen, sah sich getäuscht: Die FSG, bei der einige bis wenige Stunden vor der Partie auch noch beim Pfalzeler Ortsturnier mitgekickt hatten, biss sich ins Spiel hinein – und kam in der 17. Minute zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Ausgleich. Ensa Ceesay hatte Andreas Huwer im eigenen Strafraum unsanft abgedrängt. Den von Schiedsrichter Arndt Collmann verhängten Elfmeter verwandelte Ramon Stief.

Aus dem Mittelfeld heraus agierte Könen bis zur Halbzeit darauf gefälliger – immer wieder angetrieben von Filigrantechniker Dennis Thon und dem ebenso spielfreudigen Marcel Herrig.

FSG-Trainer Kevin Schmitt:

Kurz nach dem Seitenwechsel sah sich der FCK aber mit 1:2 im Rückstand: Nachdem sich Jason Pütz gegen Ken Lippert durchgesetzt hatte und in die Mitte passte, war Huwer mit dem 2:1 für die FSG zur Stelle (48.). Die Antwort folgte prompt. Nur drei Minuten später verwertete Weber bei seinem zweiten Tor des Tages eine sehenswerte Außenristflanke von Thon zum 2:2. Als Dominik Döpp und Mirko Heinz nach Ansicht des Unparteiischen zu unbeholfen gegen Szukala eingestiegen waren, zeigte Schiri Collmann erneut auf den Punkt, Thon verwandelte zum 3:2 (62.).

„Ich bin stolz darauf, dass wir die Partie eine Stunde lang offengestalten konnten“, sagte FSG-Coach Kevin Schmitt hinterher. Seinen Schützlingen ging bei sommerlichen Temperaturen die Luft aus, Könen drängte auf die Vorentscheidung, die nach Marcel Herrigs Schuss mithilfe des Innenpfostens und Thons gekonntem Abschluss (75., 81.) auch folgte.

Für einen im Könener Team war es ein ganz besonderes Saisonfinale: Kapitän Michael Marekwica hört nach zehn Jahren auf, um sich mehr seiner Familie widmen zu können. „Nach den schlechten Spielen, die wir so alle abgeliefert hatten, ist dieser Abschluss sensationell und ein Grund zum Feiern“, sagte es und verabschiedete sich mit seinen Teamkollegen Richtung Könen, wo im Vereinshaus am Sportplatz die große Sause gestartet wurde..

FCK-Kapitän Michael Marekwica:

„Ehrang hat sich im Rahmen der Möglichkeiten gut verkauft. Unterm Strich war es aber ein verdienter Sieg des FC Könen“, bilanzierte Hans-Peter Dellwing, der Vorsitzende des Fußballkreises Trier-Saarburg. Kritik kam aus Teilen des Ehrang/Pfalzeler Lagers, wonach man allzu sehr auf den 1. Juni als Endspieltermin gepocht und nicht flexibel auf Verlegungswünsche reagiert hätte. Dellwing betonte: „Der Rahmenterminkalender, der auch das Pokalendspiel berücksichtigt, ist den Vereinen frühzeitig zugegangen. Daran haben sich auch alle zu halten.“

FC-Coach Jürgen Kopp:

FSG Ehrang – FC Könen 2:5 (1:1)

Ehrang: ZIngen – Schwarz, Heinz (84. Lamberty), Gehrke, Döpp, Huwer, Pütz, Mertes, Gericke, Safanyuk (66. Macat), Stief.

Könen: T. Schmitt – Nzamba Nzamba, Ceesay (53. Jahn), Lippert, Djedda, Herrig, Thon, Weber, Szukala (63. Günay), Thomm (85. Alves Silva), Marekwica.

Schiedsrichter: Arndt Collmann (Welschbillig)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Weber (3.), 1:1 Stief (17., Foulelfmeter), 2:1 Huwer (48.), 2:2 Weber (51.), 2:3 Thon (62., Foulelfmeter), 2:4 Herrig (75), 2:5 Thon (81.)

Splitter:

Geringerer Zuspruch als am Freitag: Mit 200 Zuschauern lag der Besuch beim Ehrang/Pfalzeler Duell gegen Könen etwas überraschend deutlich niedriger als am Freitag. Das C-/D-Finale zwischen der SG Geisfeld II und dem TuS Kenn verfolgten 300 Besucher. Eine Ursache war wohl auch das brütend heiße Wetter. In Ehrang und Pfalzel waren zudem etliche Fußballfans durch Turniere gebunden.

Klare Sache bei den Oldies: Im Vorspiel kam es im Ü35-Pokalfinale zu einem klaren 7:0 der SG Sauertal gegen den Lokalrivalen SV Sirzenich. Für die SG trafen Martial Servais (3), Michael Wagner (2), Markus Pallien (1) und Heiko Dahler (1). Alois Reichert, Vizepräsident des Fußballverbandes Rheinland, lobte bei der Siegerehrung ausdrücklich die Bemühungen von Wilbert Stoll. Der Beauftragte für den Ü-Fußball im Kreis Trier-Saarburg hatte immerhin 15 Teams dazu animieren können, sich am Kreispokal zu beteiligen – Rekord im gesamten Fußballverband (weiterer Bericht dazu folgt).

Ausverkauft: Gut berechnet waren die Vorräte der SG Fell/Longuich/Riol, welche an beiden Endspieltagen mit 20 Helfern für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hatte: Eine halbe Stunde nach dem Abpfiff war der Grill leergeputzt, und die wenigen restlichen Brötchen wurden unter den Zuschauern verteilt.

Trikots für den SV Temmels: Freudestrahlend nahm Jörg Strothmann in der Halbzeitpause einen Gutschein entgegen: Sein Verein hatte bei der Verlosung einen Satz Trikots von Pokalnamenssponsor Bitburger gewonnen.

Abschiede: Während Ehrangs Trainer Kevin Schmitt hofft, sein Team so zusammenhalten zu können, verabschiedet sich in Könen neben Michael Marekwica auch der verletzungsgeplagte Martin Siegfried und hört auf. Philipp Breser will sich der SG Oberemmel anschließen, Dex Farel Nzamba Nzamba, der auch am Samstag mit feinem Spiel aufwartete, zieht es zurück nach Frankreich.