2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
SC-Trainerikone Roland Rittner macht zum Saisonende in Luhe-Wildenau Schluss.
SC-Trainerikone Roland Rittner macht zum Saisonende in Luhe-Wildenau Schluss. – Foto: Werner Franken

Die Ära der Trainerlegende Roland Rittner geht zu Ende

Der Coach des SC Luhe-Wildenau beendet zu Saisonschluss eine langjährige, bemerkenswerte und sicher unvergessliche Zeit beim Nordbezirksligisten.

Eigentlich ist es kaum vorstellbar - der SC Luhe-Wildenau ohne seinen Trainerroutinier Roland Rittner. Aber auch ein Roland Rittner ohne den SC Luhe-Wildenau, das wird auch für die 68jährige Trainerlegende wohl derzeit noch kaum denkbar erscheinen. Dennoch steht der Entschluss des in der Region seit mehr als vier Jahrzehnten bekannten, mit allen Fußballwassern gewaschenen Übungsleiters fest. Nach fast sieben Jahren wird Roland Rittner im Sommer das Traineramt beim SC Luhe Wildenau niederlegen, wobei dieser Schritt seine eigene Entscheidung ist. Nach genauen Überlegungen gemeinsam mit dem Verein habe er das Gefühl, dass es die richtige Zeit wäre, um am Ende der Saison seine Tätigkeit zu beenden, so der im hohen Alter immer noch äußerst engagierte, motivierte und mit unendlichem Erfahrungsschatz ausgestattete Trainerfuchs.

Bei den Schwarz-Roten sorgt die Ankündigung Rittners für gemischte Gefühle, schon Monate vor seinem Abgang herrscht bei seinen Spielern Wehmut. Die unerwartete Nachricht mussten Mannschaft und Verantwortliche erst einmal verdauen. Nachdem Rittner seinen Jungs die seine Entscheidung am Freitag bekannt gegeben hatte, berichtet Kapitän Sebastian Urban von einer sehr emotionalen, ja fast traurigen Stimmung innerhalb der Truppe, auch wenn noch Zeit wäre um das zu verarbeiten, so Urban. Ja, eine tolle Zeit neigt sich dem Ende zu, er wird fehlen. Besonders schätze er, dass Rittner neben seinem sportlichen Ehrgeiz nie das Menschliche vergessen würde. Dabei habe er ein offenes Ohr für jeden und äußere stets seine klare und ehrliche Meinung, so hatte der SC-Spielführer seinen Trainer einmal charakterisiert. Und auch Abteilungsleiter Thomas Diertl hebt die Verdienste Rittners, der für die erfolgreichste Zeit des Vereins steht, hervor, bezeichnet er ihn doch als eine "herausragende Persönlichkeit."

Der in Weiherhammer wohnhafte Rittner leitete erstmals bereits in den neunziger Jahren die sportlichen Geschicke beim SC Luhe-Wildenau und führte den Verein mit den direkten Aufstiegen innerhalb von nur zwei Jahren von der damaligen A-Klasse (heute Kreisliga) im Jahre 1995 bis in die Landesliga. Aber auch in schweren Zeiten stand Rittner dem SC zur Seite. Nach weiteren Trainerstationen beim FC Schwandorf, der SpVgg Pirk, dem SV Raigering und dem SV Sorghof holte der damalige Abteilungsleiter Siegfried Goschler Rittner vor der Saison 2015/16, um den Oberwildenauern in einer äußerst ernsten Lage zu helfen, stand der SC doch vor dem „Totalabsturz“. Seine schwere Aufgabe bestand darin, aus einem großen Kader mit jungen und talentierten Spielern, aber auch erfahrenen Akteuren eine Mannschaft zu formen. Ziel war es, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, um einen drohenden Direktabstieg von der Bezirksliga bis in unterste Liga, die B-Klasse, abzuwenden.

Dies sollte dem mit großer Energie ans Werk gehenden Rittner auch gelingen. Es kam wohl zum Abstieg in die Kreisliga Süd, danach ging es aber wieder stetig aufwärts. Gemeinsam mit den neuen Führungsteam um Thomas Diertl und Stefan Grünwald gelang es Rittner, eine wettbewerbsfähige Truppe auf die Beine stellen. Nach einem fünften und zweiten Platz in der Kreisliga errang die Rittner-Crew in der Saison 2018/19 die Meisterschaft in der Kreisliga Süd und schaffte damit den Direktaufstieg in die Bezirksliga Nord. In der höchsten Liga auf Bezirksebene sorgte man sofort für Furore und wurde auf Anhieb Herbstmeister, ehe Corona die Erfolgsgeschichte durchkreuzte. Nach Abbruch der Spielzeit 2019/21 wurde der SC aufgrund der Quotienten- Regelung Vizemeister, momentan rangiert die Mannschaft auf Platz 6 des Klassements.

Am 12. Februar ruft Roland Rittner die Seinen nun zum Trainingsauftakt in Vorbereitung auf die Restrückrunde. Dabei wird der SC auch eine Reihe von Testspielen absolvieren: Am 19. Februar gastiert man beim Kreisligisten TuS WE Hirschau, am 26. Februar erwartet man den ASV Haselmühl (Kreisliga Süd), am 26. Februar duelliert man sich mit dem SV Inter Bergsteig Amberg (ebenfalls Kreisliga Süd), vom 2. bis 6. März geht es ins Trainingslager an den Gardasee und schließlich misst man am 12. März die Kräfte mit dem Nordkreisligisten FC Dießfurt, ehe am 20. März der Punktspielbetrieb wieder aufgenommen werden soll. Hier wartet gleich eine große Herausforderung, geht es doch zum Tabellenführer nach Grafenwöhr.

Aufrufe: 024.1.2022, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor