2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

"Dickmänner" gibt's nur im Doppelpack

Die Brüder Jens und Lars Dickmann wechselten zu Saisonbeginn vom TuS Baerl zum SV Orsoy.

Immer gut, wenn man jemanden kennt, der sich auskennt. In diesem Fall war es Dominik Hahn, Fußballer des SV Orsoy. Und der tat genau das Richtige, als er Jens und Lars Dickmann gemeinsam ansprach, um ihnen seine Mannschaft, die gerade ihr erstes Jahr in der Kreisliga A erfolgreich absolviert hatte, so richtig schmackhaft zu machen.

"Uns gibt es nur im Doppelpack", verrieten die beiden Brüder, die im vergangenen Frühjahr noch für den B-Ligisten TuS Baerl auf Torejagd gegangen waren.

"Für uns stand nämlich schon immer fest, dass wir eines Tages zusammenspielen wollen", versichert Lars. Wobei das "schon immer" so lang noch nicht her sein kann. Lars ist gerade 19 Jahre alt, Jens hat vor knapp drei Wochen erst seinen 23. Geburtstag gefeiert. In der Jugendabteilung der Fußballvereine sind diese wenigen Jahre Unterschied aber schon eine unüberbrückbare Distanz. Und so kickte Lars erst in Baerl und in späteren Juniorenjahren beim SV Budberg, während es Jens als A-Junior beim VfB Homberg sogar bis in die Niederrheinliga geschafft hat. Als dann der Stempel "Senior" im Pass der Brüder auftauchte, war es endlich so weit.

Die "Dickmänner" verbrachten ihre erste gemeinsame Spielzeit in Baerl, wo der Sportplatz des TuS ganz in der Nähe der elterlichen Wohnung liegt. Und ein Jahr später folgte der nächste Schritt zum SV Orsoy – natürlich gemeinsam. Ein Schritt, den das Duo nicht bereut hat. "Wir sind super aufgenommen worden", gibt es ein dickes Lob für die Kollegen und Orsoys Verantwortliche hinter den Kulissen. Die Dickmann-Brüder sind längst nicht so weit, dass sie sich für unfehlbar halten. "Wir haben Mitspieler gefunden, an denen wir uns orientieren und von denen wir noch viel lernen können", gibt es das nächste Kompliment. Stephan Barth und Erkan Ayna sind solche erfahrene Spieler. "Die beiden greifen uns unter die Arme und sparen auch nicht mit Kritik, wenn es sein muss", lässt Jens einen Blick in die Orsoyer Kabine zu.

Und auch Coach Stefan Kuban kommt gut weg. "Immerhin kenne ich ihn schon aus meiner Budberger Zeit, als er noch die A-Junioren trainiert hat", sagt Lars. Kuban meinte: "Jens ist der ruhende Pol in unserer Mannschaft." Der ältere der Dickmann-Brüder begann als defensiver Mittelfeldspieler, wurde vom Trainer nach wenigen Spielen aber in die Innenverteidigung gezogen. Seine bisherige Saisonbilanz kann sich sehen lassen. Von 15 Begegnungen verpasste der Defensivakteur nur eine Partie – weil er sich vor der Begegnung gegen Alemannia Kamp krank abmelden musste. Dass Jens nicht in allen Spielen dabei war, hatte einen anderen Grund.

"Er ist manchmal noch etwas übermotiviert", weiß sein Coach. Und denkt dabei auch an die Partie gegen den SV Scherpenberg. Da sah der 19-Jährige die Rote Karte nach einem Foul. "Das Spiel war ziemlich hektisch, in jeder anderen Partie hätte es Gelb auch getan", steht ihm sein Bruder zur Seite. Damals wurden Orsoys jungem Mittelfeldspieler aber eine vierwöchige Sperre aufgebrummt. "Ich hoffe, dass er daraus gelernt hat", so Kuban. Da kann der Trainer sicher sein. "Es gibt nichts Schlimmeres als zuschauen zu müssen", sagt Lars.

Aufrufe: 028.1.2014, 15:30 Uhr
Rheinische Post / Detlef KanthakAutor