2024-04-29T14:34:45.518Z

Der Spieltag
Traf gegen Pirmasens zweimal – sehr zu seiner und der Freude seines Teams: Linksverteidiger Marcel Schmidts. Vier Treffer erzielte der SSV Ulm 1846 in der zweiten Hälfte.
Traf gegen Pirmasens zweimal – sehr zu seiner und der Freude seines Teams: Linksverteidiger Marcel Schmidts. Vier Treffer erzielte der SSV Ulm 1846 in der zweiten Hälfte. – Foto: Horst Hörger

Deutliche Rutschpartie

Das Geläuf macht den Spatzen und Pirmasensern im Duell sehr zu schaffen, doch Ulm macht das Beste daraus +++ Linksverteidiger Marcel Schmidts trifft doppelt

Zwischen den Rufen von Fußballern, Trainern, sonstigen Offiziellen und dem Knall, wenn ein Fuß gegen einen Ball drosch, mischten sich am vergangenen Samstag noch ein paar weitere Geräusche in die Klangkulisse des Ulmer Kunstrasenplatzes am Donaustadion. Nämlich ein Zischen, gefolgt von einem dumpfen Schlag. Es waren die Geräusche von rutschenden Spielern, die den Halt verloren und auf dem vom Schnee befreiten Geläuf hinknallten. Die Geräusche waren häufig zu hören, denn einfach waren die Bedingungen in der Regionalliga-Partie zwischen den Spatzen und Pirmasens keineswegs. Doch wie schon vor einer Woche gegen Freiburg II machten die Ulmer das Beste daraus und gewannen mit 4:0 (0:0).

SSV-Trainer Holger Bachthaler hatte schon vor der Partie angekündigt, dass seinem Team auf dem kleinen Feld die Räume gegen Pirmasens fehlen könnten. In der ersten Hälfte war das auch so. Erschwerend kam die knifflige Sache mit der Standfestigkeit seiner Spieler hinzu. „Der Platz war nicht einfach zu bespielen, wir haben heute Morgen noch mal Schnee geräumt“, erklärte Bachthaler nach der Partie. „Das waren keine einfachen Bedingungen und da muss man erst mal reinfinden, was wir heute nicht so gut gemacht haben von Anfang an.“ Pirmasens, aktuell Tabellen-Sechzehnter der Liga, bot Ulm Paroli und hatte schon in der ersten Minute eine dicke Gelegenheit durch Dennis Chessa, der nach einem langen Ball die Defensivkette der Spatzen überwunden hatte und dessen Schuss von Ulms Torwart Maximilian Reule gerade noch zur Ecke gelenkt wurde. Den Gästen gehörte die Anfangsphase, was auch daran lag, dass die Spatzen in einigen Aktionen fahrig wirkten. Zu oft versuchten sie es mit langen Bällen, ihre größere individuelle Klasse spielten sie zu selten aus. Von der Seitenlinie forderte Holger Bachthaler deshalb vehement mehr Ballbesitz von seinen Spielern, der Spielaufbau gefiel ihm nicht. Zudem bewahrheitete sich seine Prognose immer wieder: Seinem Team fehlten die Räume, vor allem im Zentrum. Das Spiel war zwar intensiv, aber gefährliche Situationen der Ulmer blieben Mangelware. Erst in der 34. Minute hatte Tobias Rühle eine große Gelegenheit, sein Schuss prallte aber von der Unterkante der Latte vor dem Tor auf den Boden.
In der zweiten Hälfte änderte sich das Geschehen, was insbesondere am 1:0 der Spatzen durch Felix Higl lag (60.). Er traf per Kopf nach einem langen Freistoß vom gut aufgelegten Nicolas Jann. In der Folge gab Pirmasens die Räume frei, die die Ulmer bis dahin vergeblich gesucht hatten. Marcel Schmidts (77.), Tobias Rühle (81.) und noch mal Schmidts (88.) erhöhten auf den 4:0-Endstand. Seine wenigen Chancen nutzte der SSV damit trotz der Schwächen im Spielaufbau konsequent. „Es ging heute nicht um einen Schönheitspreis“, sagte Bachthaler. Durch den Erfolg steht Ulm nun mit der zweitbesten Defensive und der drittbesten Offensive der Liga auf dem vierten Platz mit vier Zählern Rückstand auf den Primus FSV Frankfurt und es war wichtig für die Mannschaft, auch mal eine Partie gegen einen schwächeren Gegner deutlich zu gewinnen. Insbesondere mit der Entwicklung in der Defensive seiner Mannschaft war Holger Bachthaler zufrieden: „Wir verteidigen gerade als Mannschaft gut. Das fängt auch immer vorne an. Felix Higl arbeitet viel nach hinten, Tobias Rühle macht es jetzt auch besser als am Anfang. Von daher arbeiten wir als Mannschaft gut und investieren alles, damit wir hinten zu Null stehen.“
In dieser Saison hat das schon einige Male gut funktioniert und nicht nur die Arbeit der Angreifer nach hinten, sondern auch die der Verteidiger nach vorne klappt beim SSV dank Schmidts auf der linken und Lennart Stoll auf der rechten Seite gut. Schmidts Doppelpack ist ein Beleg dafür, wie viel einige der Spieler investieren. „Marcel hat einen guten Torabschluss und umso schöner ist, dass er sich auch mal belohnt hat“, erklärte Holger Bachthaler. Für ihn und das Team geht es planmäßig schon am Mittwoch gegen Gießen weiter. Lokalsport NU

Aufrufe: 017.1.2021, 20:14 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor