Der Traum von Amerika geht in Erfüllung

Er erinnert sich: „Angefangen hat alles mit drei Jahren beim SC Unterliezheim mit meinem Papa Bernhard als Trainer.“ In der D-Jugend wechselte der heute 26-Jährige zum FC Lauingen und nebenher kickte er schon in der Westbayernauswahl. Dann kam der Wechsel zur TSG Thannhausen. „Dort hatte ich mit Markus Deibler einen meiner größten Förderer in der C-Jugend Bayernliga“, so Knötzinger auf. Zusätzlich hatte er in dieser Zeit viele Auswahltrainings in der Bayernauswahl und die erste Berufung für die U15-Nationalmannschaft für Deutschland.

2009 wechselte der Unterliezheimer zum FC Bayern München mit einem Platz im Jugendinternat an der Säbener Straße. Unter anderem war ein Mitbewohner der heutige Superstar David Alaba. „Zwischen 2009 bis 2012 war ich beim FC Bayern, hier gewann ich mit der U19 die deutsche Vizemeisterschaft und bestritt elf Jugendländerspiele, bei denen ich sogar ein Tor erzielte“, so der Kicker. Zu den Gegnern gehörten unter anderem Portugal mit Bruno Fernandes oder England mit Raheem Sterling.

Mitspieler in der Jugendnationalmannschaft waren Emre Can und Matthias Ginter, welche alle gerade bei der EM im Spiel gegen England ausgeschieden sind. 2012 folgte der Schritt zum FC Augsburg in die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Bayern spielte. Hier durfte der Unterliezheimer einige Trainings bei den Profis absolvieren. 2014 entschied sich Knötzinger nach vielen schwereren und langen Verletzungen, wie auch einer Schambeinentzündung, dann den Schritt weg aus dem professionellen Fußball zum normalen Leben mit der Ausbildung bei der Sparkasse in Dillingen zu gehen. „Bis zuletzt habe ich dort auch gearbeitet und meinen Fach- sowie auch Betriebswirt berufsbegleitend abgeschlossen“, so der 26-Jährige.

Seine Kickstiefel schnürte er in der Zeit für den TSV Nördlingen und seit 2017 kickte er für den TSV Rain. „In Rain habe ich mich sehr wohl gefühlt, zumal wir 2019 in die Regionalliga aufgestiegen sind und eine Spielzeit später den Klassenerhalt geschafft haben. Hier durfte ich in einer außergewöhnlichen Mannschaft spielen“, berichtet Knötzinger. Der TSV Rain habe gezeigt, was mit Teamgeist und Wille möglich ist. Und jetzt kommt der Schritt nach Übersee in die USA nach Miami. „Dort spiele ich mit vielen Freunden zusammen wie David Bauer, der seit Sommer 2020 in den USA weilt, um seinen Master zu machen. Auch durch ihn kam mir die Idee, nach meinem Bachelor im Finanzbereich meinen Horizont zu erweitern und den Master zu machen“, so Knötzinger.

Deswegen hat sich der Unterliezheimer Kicker für ein Sportstipendium in den USA beworben und hat vor ein paar Wochen die gute Nachricht erhalten, dass er ein Vollstipendium bekommt. Das bedeutet, dass alles inklusive ist: Wohnen, Essen, Trinken und sogar die Bekleidung im Sportbereich ist mitbeinhaltet. „Über meine Vita und Zusammenschnitten von alten Fußballspielen sowie viele Zoomcalls habe ich mich dann für die LYNN University in Florida in der Nähe von Miami entschieden“, sagt der 26-Jährige strahlend.

Er spielt dort Fußball am College mit David Bauer zusammen und studiert seinen Master in Sportmanagement. „Der Vorteil in den USA ist einfach das Leben dort, die Uni ist direkt am Beach, das College ist sehr professionell aufgestellt. Es gibt täglich ein Vormittagstraining und das ist perfekt auf die Uni abgestimmt“, so Knötzinger. Somit könne man beides super verbinden und zudem gehe ein persönlicher Traum in Erfüllung. Vorrang hat allerdings für den Unterliezheimer der akademische Abschluss mit dem großen Vorteil, dass man die englische Sprache sprechen muss und sich somit auch sprachlich weiterbilden kann. Die Fußballspielzeit auf dem College ist immer von August bis Dezember mit der Regular Season, danach folgen die Play Offs und am Ende das Final Four. „Die Chancen stehen gut, weit zu kommen.“

Knötzinger weiß, dass es ein gewagter Schritt ist, weit weg von Familie, Freunden und dem gewohnten Umfeld. „Aber diese einmalige Chance musste ich ergreifen. Mehrere Freunde haben schon Flüge gebucht, um mich zu besuchen. Somit wird es sicher nicht langweilig“, blickt Michael Knötzinger voller Vorfreude auf seine Zeit in Florida voraus.

Mehr Lokalsport gibt es unter www.donau-zeitung.de