2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Bald streift Thomas Semmelmann (l.) wieder die Trainingsklamotten über. Von Weltmeister Klaus Augenthaler hat er sich einiges abschauen können. Ab Sommer können davon die Spieler des VfB Bach profitieren. Foto: lst
Bald streift Thomas Semmelmann (l.) wieder die Trainingsklamotten über. Von Weltmeister Klaus Augenthaler hat er sich einiges abschauen können. Ab Sommer können davon die Spieler des VfB Bach profitieren. Foto: lst

Der neue Bach-Coach Thomas Semmelmann im Interview

Semmelmann und Jordan bilden zur neuen Saison gleichberechtigtes Trainerduo

Zur kommenden Saison wird Bachs Cheftrainer Max Vogl in den Jugendbereich des SSV Jahn wechseln. Auch Co-Trainer Stefan Wolfrum wird sich aus beruflichen Gründen verabschieden. Bleiben wird hingegen Marco Jordan, der kommende Saison das Traineramt gemeinsam mit Thomas Semmelmann als gleichberechtigten Trainerpartner bekleiden wird. Semmelmann wird das Geschehen von der Linie aus coachen, Jordan wird weiterhin als Spielertrainer fungieren. Bachs Manager Karl-Heinz Bley freut sich sehr darüber, Thomas Semmelmann für den Posten gewonnen zu haben. „Tom spielte von 1997 bis 2000 drei Jahre für uns, bevor er wieder zu seinem Heimatverein Donaustauf zurückgekehrt ist. In seinem ersten Jahr war ich sein Trainer, dann spielte er zwei Spielrunden unter meinem Nachfolger Sepp Schuderer!“ Der Kontakt zum inzwischen 47-jährigen Schreinermeister aus Stauf ging nie verloren. „Für mich war klar, sollten wir wieder einmal einen Trainer suchen, dass Thomas meine erste Wahl sein wird!“ Peter Heimgärtner, seit wenigen Monaten stellvertretender Abteilungsleiter beim VfB Bach, trägt diese Personalie gerne mit. Semmelmann schätzt er nämlich nicht nur aufgrund seiner fachlichen Kompetenz, sondern die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft. Bley, Heimgärtner, Semmelmann und Jordan stehen bereits im ständigen Austausch. Gemeinsam plant man längst für die neue Saison.

Thomas Semmelmann spielte viele Jahre für seinen Heimatverein Donaustauf, stieg als Spieler mit dem SVD zwei Mal in die Bezirksliga auf. Beim VfB Bach kickte er drei Jahre sehr erfolgreich in der BOL. Kurz nach der Winterpause im Jahr 2006 übernahm Semmelmann dann das Amt des Trainers beim SV Donaustauf, nachdem Hans Melzl seinen Hut hat nehmen müssen. Kurz darauf absolvierte er die Trainer-B-Lizenz. Viele Jahre spielte er mit den Staufern in der Kreisliga oben mit, bevor es in der Saison 2013/14 endlich mit dem Bezirksliga-Aufstieg geklappt hat. Im Mai 2016 schaffte Stauf unter dem Trainerduo Semmelmann/Vilsmaier sogar den Sprung in die Landesliga. Danach wurde Semmelmann Co-Trainer unter Weltmeister Klaus Augenthaler. Gemeinsam führten sie den Aufsteiger zur Vizemeisterschaft in der Landesliga. Leider scheiterte man dann aber in der Aufstiegsrelegation an Traunstein. Mit dem Trainerduo Karsten Wettberg/Thomas Semmelmann startete man einen erneuten Versuch, ging in die Saison 2017/18. Thomas Semmelmann merkte allerdings schon nach wenigen Tagen, dass sich die Zusammenarbeit mit Wettberg als sehr schwierig erweisen würde. Schon nach wenigen Spieltagen trat Semmelmann zurück. Kurz darauf wurde Wettberg entlassen. Nun freut sich Thomas Semmelmann auf seine neue Herausforderung beim VfB Bach. Gerne stellte er sich unseren Fragen.

Herr Semmelmann, wie groß ist die Vorfreude?

Natürlich sehr groß. In den Wochen vor meinem Rücktritt habe ich vollkommen den Spaß am Fußballsport verloren. Es kamen immer wieder Angebote, aber für mich kam eigentlich nur ein einziger Verein in Frage: Und zwar der VfB Bach. Umso größer war die Freude, als plötzlich Karl-Heinz Bley in meiner Werkstatt stand und mich fragte, ob ich es mir vorstellen könnte, mit Marco Jordan in der kommenden Saison den VfB zu coachen. Da gab es für mich nicht viel zu überlegen, auch meine Frau war sofort einverstanden. Den Kontakt nach Bach habe ich nie abreißen lassen. Egal, ob ich als Zuschauer oder als gegnerischer Trainer zurückkam, ich wurde immer herzlich empfangen und fair behandelt. Auch von den Zuschauern. Mit Marco Jordan verstehe ich mich glänzend. Ich bin sicher, dass ich mit ihm genauso gut zusammenarbeiten werde wie es mit Andreas Vilsmaier oder Klaus Augenthaler der Fall war.

Wollten Sie in einem Trainerduo arbeiten?

Ja, ich habe mehrere Jahre mit Andreas Vilsmaier im Duo erlebt, wie toll es sein kann, im Team zu arbeiten. Auch mit Klaus Augenthaler habe ich hervorragend harmoniert. Die Zusammenarbeit mit beiden war für mich äußerst gewinnbringend. Gerade das Jahr mit Klaus Augenthaler war natürlich ein absolutes Highlight für mich. Selbstverständlich werde ich alles daran setzen, um meine Erfahrungen weitergeben zu können. Ich teile mir mit Marco die Verantwortung und hoffentlich auch viele Erfolge.

In welcher Liga wollen Sie Ihr Traineramt antreten?

Natürlich drücke ich die Daumen, dass Bach den direkten Landesliga-Aufstieg packt. Sollte das nicht reichen, dann drücke ich in der Relegation die Daumen. Sollte das auch nicht klappen, dann probieren wir es halt gemeinsam in der nächsten Saison. Der Druck ist sicherlich ein ganz anderer als das in Donaustauf der Fall war. Die Mannschaft bleibt zusammen. Wir wollen uns punktuell verstärken. Einer unserer Wunschkandidaten hat bereits fest zugesagt. Das Hauptziel ist es, junge, talentierte Spieler aus der Region zum VfB zu holen. Seit vielen Jahren spielt Bach höherklassig, obwohl andere Vereine wesentlich größere finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Ich habe in Bach unabhängig von der Liga sofort zugesagt. Der VfB ist für mich eine Herzensangelegenheit. Dort geht es familiär zu, der Spaß am Fußball und die Kameradschaft stehen im Mittelpunkt. Es wird nicht mit Biegen und Brechen versucht, den Erfolg einzukaufen. Natürlich spielt aktuell eine andere Generation als die meinige kurz vor der Jahrtausendwende. Aber diese Generation tickt noch genauso wie die unsrige damals. Der VfB Bach ist ein Verein, in dem der Spieler auch als Mensch etwas zählt. Alle gemeinsam werden wir alles daran setzen, um sportliche Erfolge erzielen zu können.

Aufrufe: 024.3.2018, 14:00 Uhr
lstAutor