2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Coach des SV Altlüdersdorf II: Stefan Manzel Foto: Schütz
Der Coach des SV Altlüdersdorf II: Stefan Manzel Foto: Schütz

Der Meistermacher von Altlüdersdorf

MIT VIDEOS & GALERIE: Die SVA-Reserve schafft den Sprung in die Landesklasse. Coach Stefan Manzel ist zuversichtlich, da mitzuhalten.

„Brutal“, nennt Stefan Manzel die zurückliegende Saison mit dem SV Altlüdersdorf II. Nicht nur einen Konkurrenten hatte die Lila-Weißen in der Kreisoberliga, sondern mit Bötzow und Liebenwalde gleich zwei. Warum nun Manzels Team und nicht die Konkurrenz in die Landesklasse einzieht, hat der Coach FuPa Brandenburg erzählt.

Abpfiff in Altlüdersdorf: Gerade hat die Reserve des SVA den letzten entscheidenden Kreisoberliga-Dreier eingefahren. 3:0 gegen den FSV Bernau II. Der Aufstieg steht fest. Nächstes Jahr Landesklasse. Die Mannschaft streift sich die Meister-Shirts über, Trainer Stefan Manzel hat seines schon lange an. Irgendwann um die 85. Minute herum hat er das blaue Polohemd mit seinen Initialen gegen das lilafarbene getauscht. Jetzt darf ein bisschen gefeiert werden. Vor einem Kreismeisterplakat wird auf und ab gehüpft, Sektkorken knallen, Fotos werden geschossen. „Aber Scheiss drauf, Aufstieg ist nur einmal im Jahr“, steht in großen Lettern auf den Shirts von Mannschaft und Trainer.

Der Aufdruck ist eine kleine Reminiszenz an den ähnlich lautenden Festzelthit von Mallorca-Schlager-Clown Peter Wackel, dessen Stimme in dem Lied ähnlich zittert wie die Tabellenspitze der Kreisoberliga in dieser Saison. Mal Bötzow, dann wieder Liebenwalde, am Ende Altlüdersdorf. Ein Spaziergang war die Meisterschaft für den SVA nicht.


Stefan Manzel: „Es war brutal, jede Woche zu gucken: Hat Liebenwalde gewonnen? Hat Bötzow gewonnen? Beide Mannschaften hätten den Aufstieg genauso verdient gehabt wie wir. Wirklich. Deshalb auch nochmal ein dickes Kompliment an die Konkurrenz. Wir wussten natürlich, dass wir die direkten Duelle im April zu gewinnen hatten, sonst wäre der Zug abgefahren.“

Das ist gelungen. Aber mal davon und vom Punktestand abgesehen, was unterscheidet den SVA von Bötzow und Liebenwalde?

„Ich denke, wir haben eine andere Spielphilosophie. Wir haben viele Jungs, die den Ball laufen lassen und hinten schon aufbauen. Wir sind eine Mannschaft, die das Spiel machen will. Bötzow und Liebenwalde stehen hinten sehr sicher und arbeiten häufig mit langen Bällen. Und durch diese schnelle Spielverlagerung nach vorn sind sie immer brandgefährlich.“

Ball laufen lassen: Sogar bei Freistößen ist das Devise beim SVA II.

Und beim SVA gibt es eine Erste, aus der Unterstützung kommt.

„Ich habe das für die ablaufende Saison einmal ausgerechnet. Die Unterstützung aus der Oberliga-Mannschaft betrug dieses Jahr drei Prozent. Es heißt ja immer, dass wir da unsere Spieler herbekommen. Das war aber nur in Ebers- und in Liebenwalde so, weil uns selbst die Männer gefehlt haben. Nicht, weil wir etwas verzerren wollten. Mir war es wichtig, mit meiner Mannschaft aufzusteigen. Deshalb bin ich auch sehr stolz auf mein Team.“

Danach sah es ja im vergangenen Jahr schon aus, was allerdings auch ein steiniger Weg war…

„Als ich vor fünf Jahren hergekommen bin, war das Team Tabellenletzter in der Kreisliga. Dass man den Aufstieg nicht von heute auf morgen schafft, ist auch klar. Dann kam ja zwischendurch die Fusion mit dem Barnim, wo die Qualität noch einmal ein bisschen höher wurde. Im vergangenen Jahr war Wandlitz einfach unschlagbar. Da haben wir uns auf den Pokal konzentriert. Den wir auch gewonnen haben. Dieses Jahr war die Meisterschaft aber das absolute Ziel.“

Von nun an beginnt eine neue Zeitrechnung für das Team. Gedacht wird jetzt auf Landesebene. Was wird sich verändern?

„Wir wollen auch in der Landesklasse mit diesem Kader zusammen bleiben. Aber wir hoffen, uns in der Breite noch mit dem ein oder anderen Spieler zu verstärken. Unterschrieben ist jedoch noch nichts. Ich denke aber, dass wir auch mit dem bestehenden Team in der Landesklasse mithalten können, weil der Unterschied zu jetzt gar nicht so groß ist.“

Wie wichtig ist die Landesklasse für den Verein?

„Wir wollen das schon im kommenden Jahr ein bisschen verzahnen. Aber wir sind keine Ausbildungsmannschaft für die Oberliga. Der Vorteil zu anderen Klubs, die nur auf Kreisebene spielen, ist jetzt natürlich da. Gerade für junge Spieler sind wir attraktiv.“

Apropos attraktiv: Wie interessant ist die Landesklasse für den SVA, wenn man zum Beispiel mal auf die Fahrtwege schaut?

„Klar ist Garz weit für uns, im Umkehrschluss haben wir mit Birkenwerder, Wandlitz oder Oranienburg II aber auch interessante Gegner aus der Region.“

>>>Hier gibt es den ausführlichen Liveticker des Spiels des SVA II gegen den FSV Bernau II noch einmal zum Nachlesen sowie alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages!

Aufrufe: 06.6.2016, 14:50 Uhr
Marc SchützAutor