2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
So sehen Sieger aus: Die Bergheimer bejubeln den Erfolg im Kreispokal. Foto: Bröhl
So sehen Sieger aus: Die Bergheimer bejubeln den Erfolg im Kreispokal. Foto: Bröhl

Der große Moment des Außenseiters

Der Bezirksligist SV Bergheim feiert historischen Titelgewinn — Spich schnappt sich den dritten Platz

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Der Kreispokal-Endspieltag auf der Anlage des FC Flying Albatros begann mit einem standesgemäßen Erfolg und endete mit einer faustdicken Überraschung. Während die Bezirksliga-Fußballer des 1. FC Spich das Duell um Platz drei gegen den SV Leuscheid (A-Liga) gewannen, gelang dem SV Bergheim (Bezirksliga) ein Final-Coup über den Mittelrheinliga-Spitzenreiter Siegburg 04.

Siegburg 04 — SV Bergheim 1:2 (1:0). Der Bergheimer Jubel nach dem historischen Triumph kannte keine Grenzen; in der Vereinskneipe „Alt Bergheim” machte man die Nacht zum Tag. „Das ist ein großer Moment für den Verein”, sagte Trainer Marco Walbröl, dessen Elf sich als Pokalsieger das Heimrecht für die erste Verbandspokalrunde sicherte.

Die Bergheimer Kontertaktik war perfekt aufgegangen — und das, obwohl sich Torjäger Sebastian Hecht schon nach elf Minuten einen Muskelfaserriss zuzog. Während sich Siegburg gegen einen tief stehenden Gegner schwertat, setzte der Außenseiter immer wieder Nadelstiche. Bereits nach wenigen Sekunden tauchte Sebastian Korthaus frei vor dem Tor der 04er auf, schoss den Ball aber am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite brachte ein Geistesblitz von Matona-Glody Ngyombo den SSV in Front: Der 19-Jährige legte den Ball im Strafraum per Hacke zurück auf Christian Brückers — 1:0 (44.). Der Rückstand sollte den SVB jedoch keineswegs verunsichern. Nach der Pause nutzte Verstrepen einen Pass von Önder Karadeniz zum Ausgleich (52.), ehe die umgekehrte Kombination zum 2:1 führte: Flanke Verstrepen, Kopfball Karadeniz — Tor (72.).

Während Bergheim wenig später jubeln durfte, war SSV-Trainer Kinan Moukhmalji tief enttäuscht: „Wenn man so viele Fehler macht und so pomadig auftritt, gewinnt man nicht mal gegen einen C-Ligisten.” Komplimente gab es nur für den Gegner: „Bergheim hat sich den Sieg tapfer erkämpft.” Lichtblick für Siegburg: Robin Pöttgen feierte über einem Jahr nach seiner Thrombose-Erkrankung sein Comeback.

Spiel um Platz 3:

1. FC Spich — SV Leuscheid 5:0 (0:0). Am Ende durften sich beide Teams als Gewinner fühlen. Der 1. FC Spich, weil er als letzte Rhein-Sieg-Mannschaft in den Verbandspokal einzog und der SVL, weil er es überhaupt so weit geschafft hatte. „Die Jungs haben eine unglaubliche Pokal-Saison gespielt”, sagte der Coach des A-Ligisten, Ingo Neuhaus.

In Spich darf man nun auf die ganz großen Duelle hoffen. „Ein Heimspiel gegen den Bonner SC wäre eine wirklich geile Sache”, sagte Coach Ralf Jauernick vor der Erstrunden-Auslosung am Mittwoch (Paarungen standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest).

Dass sich die Spicher wie bereits 2015 für den Cup auf Verbandsebene qualifizierten, lag nicht zuletzt an einer Szene aus der 53. Minute: Nach einer Flanke in den Leuscheider Strafraum hob der Linienrichter die Fahne, doch der Referee überstimmte seinen Kollegen und ließ weiterlaufen. Irrtümlicherweise, denn der Assistent hatte die Abseitsstellung korrekt erkannt. Während die Spieler des SVL einen Moment lang zögerten, nutzte Moussa Touré die Verwirrung und traf zum 1:0. „Das Gegentor hat uns leider völlig aus der Bahn geworfen”, sagte Neuhaus, dessen Team bis dato sogar die größeren Chancen verbucht hatte.

So aber ging Spich in Führung und hatte fortan alles im Griff. Die Folge waren eine direkt verwandelte Ecke von Özgün Günal (63.) und drei weitere Treffer durch Tim-Alexander Klein (79./86.) und Keeper Dennis Pastoors (89., Foulelfmeter).

Aufrufe: 04.10.2017, 20:00 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger / Tim MiebachAutor