2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sven Böhm (rechts) hat beim 1. FC Nackenheim bisher ein Drittel aller Saisontreffer erzielt.  	Archivfoto: Michael Bahr
Sven Böhm (rechts) hat beim 1. FC Nackenheim bisher ein Drittel aller Saisontreffer erzielt. Archivfoto: Michael Bahr

Der angenehmste Verein für den Torjäger

Sven Böhm könnte höherklassig spielen, vereinbart den Fußball aber beim A-Klassen-Klub FC Nackenheim am besten mit seinem Beruf

Nackenheim. Er hat sich in den Kopf gesetzt, irgendwann einmal 26 Tore in einer Saison zu schießen. Warum genau 26, weiß Sven Böhm selbst nicht so genau. Auf jeden Fall reitet er in dieser Spielzeit seinem Ziel bisher im Galopp entgegen. Mit zwölf Treffern in nur neun Spielen für den 1. FC Nackenheim schraubte der Fußballer seine Torquote in der A-Klasse Mainz-Bingen in Windeseile in die Höhe. „Vielleicht klappt‘s ja diesmal mit den 26 Buden“, zeigt sich Böhm optimistisch.

Auf den zweiten Platz hat der Kapitän seine Mannschaft bisher geführt. Das Team hat sich zu einem Titelaspiranten gemausert. Böhm erzielte ein Drittel aller Treffer selbst. Vor allem markierte er fast immer das wichtige 1:0. Kassierte seine Elf einen plötzlichen Rückstand, bügelte er dies mehrmals nur wenige Minuten später wieder aus.

Dass der Erfolg sich zu sehr auf ihn konzentriert, glaubt er nicht. Im Gegenteil: „Dieses Jahr haben wir echt viele gute Leute zur Verfügung. Die Siege entsprangen immer einer ausgeglichenen Mannschaftsleistung. Aktuell ist hier wirklich jeder 1:1 zu ersetzen. Das macht uns gerade so stark.“

Neuer Trainer bringt Siegeswillen ins Team

Auch seine Fähigkeit, in besonders wichtigen Momenten immer zur Stelle zu sein, leitet er an das gesamte Team weiter: „Worin wir uns extrem verbessert haben, ist der unbedingte Siegeswille. Wir können Rückstände mittlerweile viel besser verkraften und auch mal Spiele drehen.“ Das habe auch viel mit dem neuen Trainer Uwe Brinkmann zu tun, der viele neue Impulse gesetzt habe, besonders auf mentaler Ebene.

Warum sich seine Stürmerqualitäten plötzlich so gut niederschlagen, kann er auch nicht beantworten: „Die Gelegenheiten hatte ich auch letzte Saison, aber jetzt mache ich die Dinger plötzlich. Ich habe gerade einfach viel Netzglück.“

Dem Ruf höherklassiger Ligen folgt er trotzdem nicht. Er betreibt zwei Fitnessstudios und muss deshalb beruflich sehr flexibel sein. Ausfälle im Training und gelegentlich bei Spielen lassen sich für ihn kaum vermeiden. Er sagt: „Für höherklassige Klubs habe ich schlicht keine Zeit.“ Nackenheim sei für ihn einfach der angenehmste Verein, bei dem er im Training auch mal in Ruhe mental abschalten darf. Auch deshalb bringe er das Wissen aus seiner gesundheitlichen Ausbildung eher selten ein.

Gut läuft es für seinen Klub auch so. Am Sonntag besteht um 15 Uhr beim TSV Mommenheim die Chance, sogar an die Tabellenspitze zurückzukehren. Und Sven Böhm kann sich gleichzeitig der 26-Tore-Marke weiter nähern.



Aufrufe: 014.10.2017, 18:00 Uhr
Lukas ScherhagAutor