Debüt gegen den Ex-Verein

Anderthalb Jahre lang war der angehende Gymnasiallehrer für Sport und Sozialkunde beim SC Hauenstein im Kader. Er erlebte mit, wie Weltmeister Jürgen Kohler in der vergangenen Runde die Westpfälzer puschte. Sie sollten die Meisterschaft von TuS Koblenz verhindern, was letztlich misslang. Eine Welt sei deshalb nicht in Hauenstein zusammengebrochen, sagt Sanyang: „Es wussten ja alle, dass in Koblenz unter professionellen Bedingungen gearbeitet wurde“.

Inzwischen ist Jürgen Kohler in Hauenstein Geschichte. Für ihn kam Thomas Fichtner, der lange Jahre beim Oberliga-Konkurrenten Armina Ludwigshafen arbeitete. Mit dem Trainerwechsel einher ging ein erheblicher Wechsel beim kickenden Personal. Sanyang, der noch zum einen oder anderen Hauensteiner Kontakte pflegt, spricht von einem Umbruch in der Mannschaft. Allerdings habe sie offenbar nicht unbedingt an Qualität verloren: „Ich habe in den vergangenen Wochen die Resultate verfolgt – sie waren echt gut“, schildert der Torhüter.

Er wird gegen seinen Ex-Verein besonders motiviert zur Sache gehen. In Hauenstein bekam er nie eine ernsthafte Chance, sein Talent unter Beweis zu stellen. Deshalb schloss er sich der TSG Pfeddersheim an, die frühzeitig Ausschau nach einem Nachfolger für Thorsten Müller gehalten hatte.

Wahrscheinlich wird Sanyang der einzige Neue sein, den TSG-Coach Norbert Hess am Samstag aufbietet. Alle anderen Positionen sollten mit vertrauten Kräften besetzt sein, von denen die meisten vergangene Runde am langersehnten 2:0-Sieg über den SC Hauenstein beteiligt waren. Diese Niederlage im Uwe-Becker-Stadion trug mit dazu bei, dass der Aufstieg für die Westpfälzer nur ein Traum blieb.

Sanyang war damals auch dabei, als Ersatzkeeper. Nach dem Spiel klönte er hier und da mit Pfeddersheimer Spielern, die er noch aus der gemeinsamen Jugendzeit beim 1. FC Kaiserslautern kannte. Die Kontakte halfen ihm in den vergangenen Wochen, sich bei seinem neuen Verein einzuleben. Ganz problemlos habe das funktioniert, sagt der Student: „Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen“.

Vergangenen Mittwoch stand Sanyang gegen die Spvgg. Neckarelz im Startaufgebot. Der Einsatz in diesem Testspiel, das 3:3 endete, deutet darauf hin, dass Coach Norbert Hess auch gegen Hauenstein auf den 22-Jährigen bauen wird. Und der sah gegen den Oberligisten aus Baden-Württemberg unmittelbar nach dem Wechsel gute Ansätze: „Da haben wir gezeigt, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt“, bilanziert Sanyang, der in Kaiserslautern lebt und nach Pfeddersheim pendelt. Wenn seine Vorderleute und er diese Leistung am Samstag abrufen, könnte es einen Saisonauftakt nach Maß geben.