2024-04-25T14:35:39.956Z

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Frank Tomaschewski. Foto: Eintracht Osnabrück
Frank Tomaschewski. Foto: Eintracht Osnabrück

"Das war einfach nur überwältigend"

Nach der Schrecksekunde in Haste: Schiedsrichter Frank Tomaschewski hängt die Pfeife an den Nagel

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Schrecksekunde am vergangenen Freitag bei der Partie in der 2.Kreisklasse Osnabrück-Stadt zwischen der Spielvereinigung Haste und Eintracht Osnabrück II, als Schiedsrichter Frank Tomaschewski in der 81.Spielminute starke Herzprobleme bekam und zusammensackte.

Doch dank der schnellen und vorbildlichen Hilfe von Eintracht-Kapitän und Rettungssanitäter Benjamin Lübcke und der Eintracht-Betreuerin Sabrina Piotrowski konnte Schlimmeres verhindert werden. Tomaschewski wurde mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Das Spiel wurde abgebrochen.

Seit Dienstag ist Frank Tomaschewski nicht mehr auf der Intensivstation und auf dem Weg der Besserung. „ Ich bin zwar immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen, aber es geht schon“, sagt der erfahrene Referee, der vor einem guten halben Jahr auf der „Players-Party“ im Alando Palais zum Schiedsrichter des Jahres 2012 gekrönt worden ist. Noch unklar ist, warum der Blutdruck so schnell in die Höhe gegangen ist. Tomaschewski ist aber optimistisch, dass die Ärzte auch dies schnell herausfinden.

Großartig seien die vielen Genesungswünsche gewesen, die er in den letzten Tagen erhalten habe. Die Betreuerin Sabrina Piotrowski, die sich als erstes um den 55-Jährigen gekümmert hat, ist mit ins Krankenhaus gefahren und hat und hat in der Notaufnahme gewartet. Viele Spieler und Trainer von verschiedenen Vereinen aus dem Stadtkreis haben Tomaschewski in den letzten Tagen besucht. „ Am Samstagmittag hatte ich 139 Nachrichten auf meinem Handy. Das war einfach nur überwältigend, so viel Unterstützung zu erfahren“, so Tomaschewski weiter. Dazu kamen eine Menge Leute, die via Facebook Besserungswünsche schickten.

Nach 42 Jahren als aktiver Schiedsrichter hat er jetzt aber vor, die Pfeife an den Nagel zu hängen. „Das war das Signal, aufzuhören“, ist er sich sicher. Er werde sich ab demnächst den jungen Schiedsrichtern zuwenden, diese beobachten, coachen und versuchen, seine Erfahrung bestmöglich weiterzuvermitteln.

Einer der aktivsten Schiedsrichter der Stadt Osnabrück hört also auf. Am Ende geht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Dennoch bleibt festzuhalten, dass im Amateurfußball zwar oft über die Schiedsrichter geflucht wird, solche Momente aber ganz deutlich vor Augen führen, dass an erster Stelle immer der Mensch steht und immer stehen sollte.

Aufrufe: 025.9.2013, 10:30 Uhr
Lennart Albers / Neue Osnabrücker ZeitungAutor