2024-06-04T08:56:08.599Z

Analyse
Erst bei der ersten Ecke nach rund zehn Minuten fiel es auf, dass im Lohwaldstadion gar keine Eckfahnen vorhanden waren. Der Neusässer Valentin Walter konnte dann sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellen.  Foto: Marcus Merk
Erst bei der ersten Ecke nach rund zehn Minuten fiel es auf, dass im Lohwaldstadion gar keine Eckfahnen vorhanden waren. Der Neusässer Valentin Walter konnte dann sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Foto: Marcus Merk

Das Kreuz mit der Nachspielzeit

Die SpVgg Westheim feiert das 2:2 im Derby wie einen Sieg, beim TSV Neusäß ärgert man sich über den späten Ausgleichstreffer

Monatelang war es sommerlich heiß, rechtzeitig bevor die Weihnachtsmärkte öffnen, wird es jetzt langsam winterlich kalt. Trotz dieser Gefrierschrank-Temperaturen harrten die 450 Zuschauer im Lohwaldstadion bis zur 95. Minute der Nachspielzeit aus.

Das Stadtderby zwischen dem TSV Neusäß und der SpVgg Westheim war nach einer eher unterkühlten ersten Halbzeit, in der das Aufstellen der vergessenen Eckfahnen einer der wenigen Höhepunkte darstellte, in der Schlussphase spannend und dramatisch. Dass Marco Spengler irgendwie noch das 2:2 erzielte, war natürlich glücklich. Das musste auch Westheims Trainer Oliver Haberkorn eingestehen. „Aufgrund der zweiten Halbzeit war das Unentschieden verdient. Wir waren immer bereit, weiter zu machen.“ Auch nach einer Szene, in der Noah Waschkut Neusäß’ Torhüter Tobias Kastenhuber schon überlupft hatte, ehe die beiden zusammenprallten. „Das war eher ein Elfmeter“, sagt Haberkorn, der am Ende des Tages mit dem Punkt beim Tabellenführer leben konnte. In der Kabine wurde der dann auch kräftig gefeiert, wie es halt so Westheimer Brauch ist.

Auch beim TSV Neusäß war nach dem letzten Heimspiel Kabinenfest angesagt. Trainer Karlheinz Pecher war allerdings nicht zum Feiern zumute. „Ich bin sehr verärgert über den späten Gegentreffer. Aber wir sind selber schuld, weil wir vorher einen Konter nicht besser zu Ende gespielt haben“, so der Coach. Letztendlich sei das Unentschieden dem jugendlichen Alter seiner Truppe geschuldet. Pecher: „Gegen die ausgebuffte und individuell enorm stark besetzte SpVgg konnten wir nur Sturm und Drang entgegen setzen und mussten Lehrgeld zahlen.“ Insgesamt könne der TSV Neusäß jedoch mit dem Punkt besser leben, weil man noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.

Neue Besen kehren gut – so sagt zumindest der Volksmund. Aber wenn ein Verein aus irgendwelchen Gründen den Trainer wechselt, muss nicht immer automatisch alles gleich besser werden. Zwei Punkte aus drei Spielen – so lautet die Bilanz von Jürgen Schmidt und Dominik Steinle beim TSV Zusmarshausen. Das Zusser Urgestein und der Coach der zweiten Mannschaft hatten nach der Trennung von Christian Ludl das Ruder übernommen. Dem überraschenden 1:1 gegen Tabellenführer TSV Haunstetten folgten mit dem 3:3 gegen den TSV Schwabmünchen II und der 3:5-Niederlage gegen den FC Königsbrunn eher enttäuschende Ergebnisse gegen direkte Mitkonkurrenten. Da der TSV Zusmarshausen am letzten Spieltag des Jahres spielfrei ist, muss man mit der Roten Laterne überwintern.

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Aufrufe: 020.11.2018, 20:54 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor