2024-06-04T08:56:08.599Z

Allgemeines
Der TSV Schott Mainz II möchte auch gegen die finanzstarken Teams auf Punktejagd gehen. F: Wolff
Der TSV Schott Mainz II möchte auch gegen die finanzstarken Teams auf Punktejagd gehen. F: Wolff

»Das kotzt mich einfach nur an«

Trainer des TSV Schott II will mit seiner jungen Truppe die finanzstärkeren Teams ärgern

Mainz. Jockel Weinz, Trainer der Bezirksliga-Fußballer des TSV Schott Mainz II, ist dafür bekannt, dass er Probleme offen und ehrlich an- und ausspricht. So auch vor dem Start der neuen Saison, in der auch wieder einige Teams dabei sind, die sich mit finanziellen Mitteln versuchen, den Weg in die Landesliga zu erkaufen. „Das nimmt mittlerweile Formen an, die sind nicht mehr okay“, findet Weinz, der für die neue Saison eigentlich eine ausgeglichene Liga erwartet. „Aber wenn man sich bei einigen Mannschaften die Spielerdecke anschaut, stechen die schon deutlich hervor. Daher sind für mich auch die Teams favorisiert, bei denen Kohle hintendran steckt und die mit Geld nur so um sich werfen.“

Diese Saison keine Übermannschaft dabei

Dennoch glaubt Weinz nicht, dass erneut zwei Mannschaften vorne wegmarschieren werden. Absteiger Fortuna Mombach und die TSG Hechtsheim erwartet der Schott-Coach auf den vorderen Plätzen. Die Art und Weise, wie einige Teams ihre Ziele zu erreichen versuchen, bringt Weinz dann aber wieder auf die Palme: „Da wird mit Scheinchen nur so um sich geworfen. Das kotzt mich einfach nur an, aber gleichzeitig reizt mich das auch ungemein, solche Mannschaften mit meiner jungen Truppe zu ärgern.“

Das liege auch daran, dass man selbst eine andere Philisophie verfolge, so Weinz. „Intern haben wir es U 23 genannt, aber bisher ist es eher eine etwas ältere U 19. Wir sehen uns als Ausbildungsmannschaft, genau wie die Erste, nur eben in einer völlig anderen Liga“, erklärt Schotts Trainer.

Mit seiner eigenen Truppe will Weinz möglichst schnell „die obligatorischen 40 Punkte“ erreichen, auf einen einstelligen Tabellenplatz kommen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Dass das mit den vielen jungen Spielern in der abgezockten Konkurrenz keine leichte Aufgabe wird, ist ihm dabei bewusst. „Den Ball können die alle ganz wunderbar streicheln, aber das nützt ihnen beispielsweise in Zornheim nichts mehr, wenn da 250 Zuschauer sind und Dirk (Zornheims Trainer Dirk Willems, Anm. d. Red.) seine Jungs heiß macht.“ Umso mehr müssten die vielen Youngsters noch lernen, körperlicher zu spielen und sich durchzusetzen. „Die Spiele in der A-Junioren-Regionalliga sind noch sehr körperlos, obwohl es die zweithöchste Spielklasse im Land ist. Das ist kein Vergleich zum Männerfußball“, erklärt Weinz.

Auch für den Trainer habe sich seit seinem Wechsel zu den Mainzern einiges verändert. „Früher“, erinnert Weinz beispielweise an seine Zeit in Bodenheim, „da hatte ich bei der Ersten 24 Spieler im Kader. Jetzt ist das völlig anders. Mit unserem kleinen Kader werde ich immer wieder auf U 19-Spieler angewiesen sein und natürlich auch schauen, wer von oben runterkommt. Das ist etwas ganz Neues für mich und ich lerne dadurch auch für mich persönlich sehr viel dazu.“

Verstärkung haben die Mainzer auch in der Mannschaft hinter dem Team bekommen. So wird Peter Weiner dem Bezirksligisten als Teammanager zur Verfügung stehen. Werner Diedrich kommt als Betreuer hinzu. „Das alles sind Leute, die mitdenken und anpacken. Was die handelnden Personen angeht, sind wir sehr gut aufgestellt“, findet Weinz. Und auch sportlich wird, da ist sich der TSV-Coach sicher, die Saison schnell Fahrt aufnehmen. „Wenn die Jungs mit Spaß dabei sind und sich weiterentwickeln, wird das eine richtig geile Sache.“



Aufrufe: 09.8.2018, 13:30 Uhr
Martin ImruckAutor