2024-06-03T07:54:05.519Z

Relegation
Tobias Schlauderer (l., Nr. 8).  Foto: Archiv
Tobias Schlauderer (l., Nr. 8). Foto: Archiv
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Das Duell zweier Ex-Jahn-Profis

Das Derby ATSV Kelheim gegen TSV Langquaid um eine Landesliga-Zukunft heißt auch: Tobias Schlauderer gegen Andreas Schäffer

Das Aufeinandertreffen in der Landesliga-Relegation zwischen ATSV Kelheim gegen TSV Langquaid am Donnerstag, 18.30 Uhr, in der Kreisstadt sowie am Sonntag, 18 Uhr, im Laabertal ist auch die Begegnung zweier prägender Ex-Profis des SSV Jahn Regensburg aus dem Landkreis. Auf Kelheimer Seite kickt der 31-jährige Tobias Schlauderer, der in der Wettberg-Elf als Spielgestalter unverzichtbarer Bestandteil ist. Nicht nur in dieser Rolle überzeugt der Kicker ,,aus Unterwendling" (wie er gerne betont), auch in punkto Einsatzfreude, Laufbereitschaft und Fitness ist der Kelheimer im Team ein Vorbild.

Mit Rothosen in die zweite Liga

Schon in Jugendjahren kreuzte Schlauderer beim 1.FC Nürnberg auf. Dort spielte er bis in die zweite Mannschaft, unter anderem an der Seite von Stefan Kießling (Bayer Leverkusen). 2005 führte ihn der Weg zum FC Ingolstadt, wo er zwei Spielzeiten eine feste Größe war, dann aber kaum mehr zum Zug kam. In dieser Phase ertönte Anfang 2008 der Ruf des SSV Jahn, der Kelheimer kam und feierte mit der Mannschaft nach 103 Drittliga-Einsätzen den umjubelten Zweitliga-Aufstieg in 2012.

An diesem Höhepunkt verabschiedete er sich aus dem Profi-Geschäft, wurde beim BFV in München Mitgestalter der neuen Regionalliga Bayern und zog als Amateur zum ATSV Pirkensee-Ponholz weiter. Ein Jahr später heuerte er beim ATSV Kelheim an, mit dem er von der Kreisliga bis zur Vizemeisterschaft in der Bezirksliga West durchmarschierte. Zu seiner eigenen Fußballer-Zukunft sagt Schlauderer, der bald nach Ingolstadt zieht: ,,Ich entscheide kurzfristig, ob ich weitermache. Ich muss mich nicht mehr wie zu Profizeiten Monate vorher schon festlegen."

Zwei Jahre Pause wegen Verletzung

Andreas Schäffer heißt der frühere Jahn-Kicker im Langquaider Dress. Der Riedenburger - der am Freitag 31 wird - kickte zehn Jahre für die Rothosen und dennoch verzeichnet er für die erste Elf 20 Auftritte weniger als Schlauderer. Schäffer stieß über den TV Riedenburg in der B-Jugend zum SSV, 2004 kam er bei den Herren an. Es sollten starke Jahre in Bayern- und Regionalliga (3. Liga) folgen. Der technisch versierte Altmühltaler war ein gelobter Stratege.

Im Januar 2009 erfuhr seine Karriere einen entscheidenden Rückschlag. Schäffer zog sich bei einem Testspielchen im Training eine Wunde am Knie zu, in die Bakterien eindrangen. Zwei Jahre lang ließ sich die Verletzung nicht auskurieren, erst eine Kältetherapie machte dem Infekt den Garaus. Sein Comeback gab Schäffer im Frühjahr 2011, aber es wurden nur zwei Kurzeinsätze. Für die Saison danach - das Zweitliga-Aufstiegsjahr - stand er beim Jahn im Training, doch es zog ihn auch wegen eines familiären Handwerksbetriebs zu den Amateuren und zum TSV Bogen.

Rückkehr zum TV Riedenburg

Beim Bezirksoberligisten zeigte er noch einmal all seine Qualitäten: In 28 Spielen schoss er sechs Tore und führte die Bogener schnurstracks in die Landesliga. Auch in dieser Klasse lief er noch für den TSV auf - als wieder Kontakte zur alten Liebe SSV Jahn aufflammten. Schäffer wechselte während der Saison und half in der zweiten Mannschaft aus. Völlig beschwerdefrei spielte er selten, so dass er ein Jahr Pause einlegte. Und im Sommer 2014 beim TSV Langquaid auftauchte.

Auch die aktuelle Saison war von Verletzungspech geprägt. In der Relegation will Andi Schäffer, der zuletzt fehlte, den Laabertalern ,,unbedingt noch helfen". Danach schließt sich ein Kreis: Der Altmühltaler wird Spielertrainer bei seinem Heimatverein TV Riedenburg. ,,Ich hoffe, ich kann auch spielen. Zu alt dafür bin ich noch nicht", schmunzelt der bald 31-Jährige.

Aufrufe: 027.5.2015, 14:30 Uhr
Martin RutrechtAutor