2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Julian Berndt

Co-Trainer ist jetzt am Ruder

Tjark Seidenberg wird nach dem freiwilligen Aus von Carsten Werde Interimstrainer beim FC Hagen/Uthlede

Hagen. Keine 24 Stunden nach dem überraschenden Rückzug von Trainer Carsten Werde nach der 0:7-Pleite bei BW Lohne hat der FC Hagen/Uthlede eine Lösung gefunden – zumindest eine vorläufige. Auf einer Krisensitzung einigte sich der Vorstand darauf, dass der bisherige Assistenzcoach Tjark Seidenberg interimsweise das Ruder beim Fußball-Oberligisten übernimmt. Parallel wird nach einem neuen Cheftrainer gefahndet.

„Ich werde mit Mut, Leidenschaft und Spaß vorangehen“, sagt der Interimstrainer. „Den Spielern ist bewusst, was passiert ist. Auf gut deutsch wissen sie, was für Scheiße sie gebaut haben. Da sind einige Tränen geflossen, denn das Verhältnis zwischen Carsten und der Mannschaft war mehr als gut. Daher muss ich jetzt nicht noch draufhauen, sondern werde ihnen Mut zusprechen, zu alter Stärke zurückzufinden. Denn die ist da, nur der Glaube daran ist abhandengekommen.“

Der 30-Jährige selbst, der erst im vergangenen September nach einem Knorpelschaden seine aktive Karriere beendet hat, war indes nicht geschockt vom Werde-Aus. Die Zusammenarbeit war so eng, dass er in alle Gedankengänge eingeweiht war. Zudem hatte Werde bereits nach dem 0:4 in Heeslingen am 20. September auch der Mannschaft persönliche Konsequenzen angedroht. „In der zweiten Halbzeit habe ich ihm in die Augen geguckt und wusste Bescheid. Ich hatte also Zeit mich auf seine Ansprache in der Kabine vorzubereiten. Es ist total schade, aber auch nachvollziehbar.“

Gestern leitete Tjak Seidenberg erstmals das Mannschaftstraining, bereitet das Team auf das Heimspiel am kommenden Sonntag um 15 Uhr gegen Spelle-Venhaus vor. An große Veränderungen wird sich das Team jedoch nicht gewöhnen müssen. „Fakt ist, dass die Idee vom Fußball bei Carsten und mir nahezu identisch ist. Aber natürlich macht jeder ein paar Nuancen anders und manchmal hilft es einer Mannschaft auch schon, wenn jemand anderes es etwas anders ausdrückt, obwohl das Gleiche gemeint ist“, so Seidenberg. „Es ist ein neuer Impuls für die Jungs, die jetzt keine Alibis mehr haben und sich neu beweisen müssen.“

Carsten Werde steht indes hinter ihm, wie Tjark Seidenberg versichert. „Wir haben bereits öfter lose darüber gesprochen, dass – wenn er mal geht – ich schon Ambitionen habe, mal Cheftrainer zu werden, daher war es auch kein Wunder für ihn“, erklärt er. Dennoch ist es aktuell nur eine Interimslösung für ihn. Vor allem, weil er der Überzeugung ist, dass sowohl er als auch die Mannschaft von einem externen neuen Trainer neue Impulse bekommt. „Da kann man neuen Dinge lernen. Ich habe den gleichen Ansatz wie Carsten und sowohl für mich als auch für die Jungs wäre ein anderer vielleicht nicht schlecht.“

Erste Gespräche laufen

Daher befindet sich der FC Hagen/Uthlede zeitgleich weiter auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer. „Wir haben eine Kandidatenliste, man hat ja Kontakte im Fußball, und am Dienstag hat auch schon das erste Gespräch stattgefunden. Darum kümmert sich der sportliche Leiter Gunnar Schmidt“, verrät Julian Berndt, der beim FC Hagen/Uthlede für die Pressearbeit zuständig ist. „Nun muss geklärt werden, ob es passt und diese es sich auch vorstellen können. Vielleicht haben wir bis zum Heimspiel schon einen neuen Trainer, der dann zuschaut. Die Mannschaft vorbereiten wird aber auf jeden Fall Tjark Seidenberg.“

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Aufrufe: 06.10.2020, 17:35 Uhr
Nordsee-Zeitung / Mareike ScheerAutor