2024-05-15T11:26:56.817Z

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– Foto: System/stock.adobe

Christopher Volks Traumelf: Mit „Vadder“ Kurek und Patenonkel Blecher

Nach 27 Jahren beim FV Mümling-Grumbach wechselt der 31-Jährige nach Rimhorn +++ Das sind seine persönlichen Top-Spieler

Seine gesamte Karriere bei einem einzigen Verein zu verbringen, ist selbst im Amateurfußball eine Seltenheit. Christopher Volk ist ein solches Beispiel. 27 Jahre war der heute 31-Jährige beim Fußball-Gruppenligisten FV Mümling-Grumbach aktiv, zuletzt arbeitete er sieben Jahre lang im Vorstand mit. Neben dem Aufstieg gewann er 2020 mit seinem Club zudem in Hummetroth den Kreispokal. Zur neuen Saison schlägt Volk nun aber noch einmal ein neues Kapitel in seiner Karriere auf und wechselt als Co-Spielertrainer zum 1. FC Rimhorn. Im Lützelbacher Ortsteil lebt Volk zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Welche Spieler und welcher Trainer ihn im Laufe seiner bisherigen Laufbahn besonders geprägt oder beeindruckt haben, verrät er im dritten Teil unserer Serie "Meine Traumelf".

TOR Matthias Zatocil (FV Mümling-Grumbach)

Matthias ist nicht nur ein Freund, sondern für mich der beste Torhüter, mit dem ich bis jetzt zusammengespielt habe. Er hält immer wieder Bälle, von denen man sagt, dass sie eigentlich unhaltbar sind. Zudem ist er technisch sehr stark, ein mitspielender Keeper, den man auch als elften Feldspieler bezeichnen könnte. Matthias ist ein kompletter Torhüter, der sehr viel Ruhe ausstrahlt. Er könnte auch eine Klasse höher spielen. Nur etwas lauter dürfte er in Zukunft auf dem Platz noch werden.

ABWEHR Jonas Weichel (FV Mümling-Grumbach)

Jonas ist mein Trauzeuge, und wir haben einen sehr engen Kontakt. Zudem sind er und Rico Blecher die Patenonkel von einer meiner Zwillingstöchter. Jonas hat damals das Kapitänsamt von mir übernommen, und diese Rolle erfüllt er wirklich toll. Seine Ansprachen lösen bei der Mannschaft oft Gänsehaut aus. Er ist in der Lage, seine Mitspieler richtig pushen, weil er sowohl für die junge, als auch für die ältere Generation immer die richtigen Worte findet.

Michael Kurek (1. FC Rimhorn)

Es ist seine dritte Nominierung für die Traumelf, aber auch ich komme um ihn einfach nicht herum. Egal, bei welchem Verein er gespielt hat; er hat einen unglaublichen Ehrgeiz und ist im Kreis so ein bisschen eine Legende. Bei den Jüngeren wird er gerne als "Vadder" bezeichnet. Er ist mit seinem 40 Jahren unglaublich fit und schickt in die WhatsApp-Gruppen regelmäßig seine aktuelle Laufleistung. Was er in diesem Alter noch leistet, begeistert mich.

Marco Flick (KSV Reichelsheim)

Marco ist eine absolute Respektsperson. Auf dem Platz verkörpert er alle Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Einsatz - ein echter Leader. Er gehört in meine Traumelf, weil er mich als Gegner auf dem Platz sehr geprägt hat. Wir haben immer wieder mal Kontakt, sein Sohn Florian steht derzeit beim FC Schalke 04 unter Vertrag. Marco ist sehr akribisch, und ich bin gespannt, wie er sich in der neuen Saison in Reichelsheim macht.

Christoph Raab (SV Lützel-Wiebelsbach)

Vor ihm als Gegenspieler habe ich immer Respekt gehabt. Der Erfolg des SV Lützel-Wiebelsbach, sich kontinuierlich in der Kreisoberliga festzusetzen, ist auch auf Leistung, die Christoph seit Jahren abspult, zurückzuführen. Ich habe selten ein schlechtes Spiel von ihm gesehen, an ihm beißen sich die Stürmer regelmäßig die Zähne aus. Er ist jemand, den ich gerne selber in meiner Mannschaft hätte. Ich spiele schon seit der Schnupperrunde gegen ihn, deshalb muss auch er in meine persönliche Traumelf.

MITTELFELD Patrick Kepper (FV Mümling-Grumbach)

Patrick ist für mich von seiner Veranlagung her wohl der talentierteste Kicker, mit dem ich bisher zusammengespielt habe. Er ist ein Gruppenliga-Mix aus Kai Havertz und Leon Goretzka und prägt mit gerade einmal Anfang 20 das Spiel des FV Mümling-Grumbach. Patrick hat großen Anteil an der Erfolgsgeschichte der letzten Jahre. Aber er gibt nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz Vollgas (lacht). Und das meine ich absolut positiv. Er ist oft der Letzte, der die Arena verlässt. Ein wahnsinnig geselliger Typ, der menschlich einfach super ins Team passt.

Jens Bendel (TSV Günterfürst)

Jens war oft mein Gegenspieler, nachdem ich aus der FV-Jugend kam. Er hat beim TSV Höchst eine Ära geprägt, und es war immer sehr eklig, gegen ihn zu spielen. Wir haben immer gesagt: Jens könnte von einem Bus angefahren werden, er ist trotzdem nicht vom Ball zu trennen. Vor ihm hatte ich immer Respekt. Er ist jemand, mit dem man jederzeit ein Bier zusammen trinken kann, wenn man sich sieht.

Sebastian Kraft (SG Bad König/Zell)

Mit ihm habe ich in der Jugend zusammen in der Gruppenliga gespielt, und wir haben bis heute Kontakt. Er war immer jemand, der an guten Tagen Spiele alleine entscheiden konnte. Leider musste er aufgrund einiger Verletzungen einen Gang zurückschalten. Wenn Sebastian einen guten Tag gehabt hat, konnte er einen richtig alt aussehen lassen, das war oft eklig. Seine Karriere ist vergleichbar mit der von Marco Reus, der ohne seine ganzen Verletzungen zu einem Top-Verein hätte gehen können. Trotzdem hat er es verdient, in meine Traumelf zu kommen. Ein begnadeter Kicker und ein super Typ.

Christoph Eisenhauer (TSV Höchst)

Er hat auch seinen Platz in meiner Traumelf sicher. Christoph ist ein kompletter Spieler, der alles mitbringt. Aber nicht nur sportlich, auch menschlich ist er ein klasse Typ. Ein absoluter Vereinsmensch, der etliche Angebote gehabt hat, aber immer seinem Heimatclub treu geblieben ist. Ich gehöre auch eher zu der alten Garde und ich kann mich mit so etwas voll identifizieren. Das einzige kleine Manko? Christoph ist Fan von Eintracht Frankfurt (lacht).

STURM Robin Breunig (1. FC Rimhorn)

Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit ihm in Rimhorn. Robin ist so etwas wie mein Angstgegner. Wenn er auf dem Platz gestanden hat, haben wir als Mannschaft eigentlich immer schlecht ausgesehen. Wir waren beide auf dem Platz oft im "Trash Talk", haben aber gemerkt, dass da trotzdem eine gute Verbindung da ist. Er ist zudem sehr variabel einsetzbar. Einmal hat er 40 Minuten als Mittelstürmer gespielt. Nach der Führung hat der Trainer gesagt, dass Robin in die Innenverteidigung soll. Das hat er genauso souverän runtergespielt. Wenn er auf dem Platz war, wusstest Du, das wird richtig schwer heute.

Rico Blecher (TSV Höchst)

Rico gehört natürlich in meine Traumelf rein. Er steht für Tore und garantiert sie seit Jahren. Ich vergleiche ihn vom Typ her ein bisschen mit Erling Haaland. Wenn er zum Tor marschiert, zieht er das konsequent durch und sucht sofort den Abschluss. Wir sind beide enorm ehrgeizig. Er hat diese Galligkeit und die Geilheit, Tore zu schießen. Ich habe damals mit ihm zusammengespielt, da gab es im Training in unseren Duellen auch schon mal eine blutige Lippe. Irgendwie vermisse ich das, und ich würde mir sehr wünschen, noch einmal mit ihm zusammenzuspielen. Rico ist ein toller Patenonkel und Freund.

TRAINER Günther Schmitt

Ganz klar, "Günni" Schmitt. Wenn ich über ihn spreche, bekomme ich Gänsehaut. Als ich die Worte von Rico Blecher in der letzten Traumelf gelesen habe, war das sehr emotional für mich, da man ihn nicht besser hätte beschreiben können. Er war nicht nur Trainer, für ihn stand immer der Mensch im Vordergrund. Als er unser Team damals in der Kreisoberliga übernommen hat, standen wir mit dem Rücken zur Wand. Er hat es aber geschafft, aus unserem Team eine Einheit zu machen und am Ende doch noch den Klassenerhalt einzufahren. Auch nach seiner aktiven Zeit hatten wir bis zuletzt ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Als Mensch und Freund vermisse ich ihn sehr.

Aufrufe: 019.6.2021, 09:12 Uhr
Frank LeberAutor