Christian Krzyzanwski: "Werden am Ende auf Tabellenplatz 15 stehen"

Wie blickst Du zurück auf die bisherige Saison? Sprich: Wie zufrieden bist Du mit dem Abschneiden Deiner Mannschaft? Was ist aus Deiner Sicht noch ausbaufähig?

Ich bin zufrieden mit dem bisherigen Abschneiden meiner Mannschaft. Es war eine sehr schwierige Anfangsphase. Ich hatte den Verein ja am fünften Spieltag übernommen - bis dahin hatten wir zwei zu 16 Tore, einen Punkt, viele Verletzte, die Truppe war körperlich in keiner guten Verfassung, mental natürlich angeschlagen. Zudem konnten wir aufgrund der Englischen Wochen nicht richtig trainieren.

Nichtsdestotrotz wollte die Mannschaft immer gewinnen. Unser Ziel war es, die Distanz zum Relegationsplatz bis zur Winterpause nicht zu groß werden zu lassen, um dann mit einer vernünftigen Vorbereitung noch einmal voll anzugreifen. Ich denke, der Plan ist soweit aufgegangen: Wir sind in Schlagdistanz und haben bewiesen, dass wir mithalten können.

Ausbaufähig ist sicherlich - und da muss man nur auf unser Torverhältnis schauen: Wir schießen zu wenig Tore und bekommen hinten zu viele. Wir müssen viel dran arbeiten im Spiel gegen den Ball, im Umschaltspiel, bei den Standards müssen wir gefährlicher werden, beim Spiel über außen, durchs Zentrum, zweite Bälle - da haben wir noch viel Arbeit vor uns, aber wir wollen uns stetig weiter entwickeln.

Was sind Deine persönlichen Highlights ? Was war weniger erinnerungswürdig bzw. ist sogar negativ haften geblieben?

Zu meinen persönlichen Highlights zählt die Art und Weise, wie ich beim TSV Rain aufgenommen worden bin - sei's von den Spielern, sei's vom Abteilungsleiter Alex Schroder, genauso von meinen Co-Trainer und auch von den Zuschauern. Es war sehr herzlich - man hat mir den Start in Rain sehr einfach gemacht. Das ist nicht alltäglich, dass man mit so offenen Armen empfangen wird.

Ein weiteres Highlight ist die Zusammenarbeit mit meinem Co-Trainer Johannes Müller - das ist menschlich und fachlich einfach top. Es macht immer wieder Spaß sich mit ihm über Fußball zu unterhalten.

Zu den sportlichen Höhepunkten zählen sicherlich die drei Siege in Folge gegen Pipinsried, Schalding-Heining und Unterhaching. Ebenso der Derby-Erfolg in Eichstätt nach einem umkämpften Match. Weniger gut waren die Niederlagen in der Anfangsphase gegen Aubstadt, Burghausen und Augsburg II, bei denen wir mit jeweils vier Gegentoren noch gut bedient waren...

Welches Regionalligateam hat Dich am meisten in der bisherigen Saison überrascht? Und: Welchen Regionalligaspieler hättest Du gerne in Deinem Team, wenn Du die freie Wahl hättest?

Illertissen und Aubstadt haben als Nicht-Profiteams bislang eine tolle Saison gespielt. Aber auch die Leistung des VfB Eichstätt nach dem Umbruch im Sommer kann sich sehen lassen.

Grundsätzlich hab ich eine tolle Mannschaft, aber so ein Spieler wie Philipp Federl vom VfB Eichstätt würde uns schon auch guttun mit seiner Mentalität. Er will immer gewinnen, ist torgefährlich und robust im Zweikampf - ein absolutes Vorbild auf dem Platz.

Stichwort Corona: Wie wurde aus Deiner Sicht von Seiten des Verbandes dieses Thema mit all seinen Konsequenzen behandelt? Sind im Umgang damit Deiner Meinung nach die richtigen Entscheidungen getroffen worden?

Ich denke, hierzu ist schon viel gesagt worden. Aber meiner Meinung nach sind wir alle gut damit beraten, indem wir alle - die Vereine und der Verband - noch mehr miteinander reden, um noch mehr Kompromisse zu finden. Der Beschluss vor der Winterpause, selbst entscheiden zu dürfen, ob gespielt wird oder nicht, war auch für uns eine akzeptable Entscheidung.

Wie wird’s nach der Winterpause weitergehen? Was ist das angepeilte Wunschziel von Dir und Deiner Mannschaft? Wohin geht die Reise noch in dieser Saison?

Ich freue mich unwahrscheinlich auf meine erste Rückrunde mit der Mannschaft. Wir wollen uns in vielen Bereichen verbessern, sowohl körperlich als auch taktisch. Wir wollen uns während des Spiels auch mal systemisch verändern können. Ich möchte der Mannschaft ein paar Prinzipien und Leitplanken mitgeben, in denen sie sich selber entwickeln kann, genauso im kameradschaftlichen Bereich und im Umgang miteinander. Es wird immer wieder Rückschläge geben, doch ich bin überzeugt, dass der TSV Rain am Ende der Saison auf dem 15. Tabellenplatz stehen wird. Jeder, der uns schon abgeschrieben hat, wird dann sehen, dass er verkehrt gelegen ist.

Vielen Dank für die Antworten. Und weiterhin alles Gute.