2024-04-25T14:35:39.956Z

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Spielten eine starke Saison: der SV Blau-Weiß Markendorf. Archiv-Foto: K. Fuhrmann
Spielten eine starke Saison: der SV Blau-Weiß Markendorf. Archiv-Foto: K. Fuhrmann

Blau-Weiß Markendorf: Geringere Ziele - mehr Punkte

Saisonrückblick des Landesklasse-Vertreters aus Markendorf | 13 Zähler mehr als im Vorjahr

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In ihrer fünften Landesklasse-Saison hat der SV Blau-Weiss Markendorf den vierten Platz belegt. Dabei haben die Frankfurter 13 Punkte mehr als im Vorjahr eingespielt.

Obwohl es am Ende "nur" der 4. Platz wurde, ist man bei Blau-Weiss Markendorf mit der fünften Landesklasse-Saison durchaus zufrieden. "13 Punkte mehr als im Jahr davor - das ist ordentlich", urteilt Axel Geisler.

Dabei musste der kurzerhand eingesprungene A-Lizenz-Trainer nach den November-Turbulenzen mit der Trennung von Holger Segger die Mannschaft personell und taktisch oft neu ausrichten, oft improvisieren. "Die Herausforderung nach dem Wechsel haben wir gut gemeistert", schätzt Interims-Coach Geisler ein.

Besonders daheim zeigten die Männer um Kapitän Denny Danowski gegen solche Spitzenteams wie Aufsteiger Wernsdorf, Niederlehme, Bad Saarow und Müllrose die besten Leistungen. Als einzige blieben sie zu Hause am Apfelweg ungeschlagen (9-5-0). "Und vielleicht steigt ja eines Tages sogar der Tabellenvierte am Grünen Tisch in die Landesliga auf", kann sich der 56-Jährige schmunzelnd einen gewissen Sarkasmus angesichts der jüngsten Turbulenzen um Auf- und Abstieg nicht verkneifen. Vor der Saison 2015/16 hatte man noch Aufstiegsansprüche geltend gemacht. Die aber mussten mit Platz sieben nach schwacher Rückrunde ad acta gelegt werden. Ohne Druck zu mehr Kontinuität finden, lautete fortan die Devise. "Die wirtschaftlichen Möglichkeiten geben nicht mehr her", sieht Vereinsvorsitzender Peter Thiele die Lage. Insider vermuten, dass der langjährige Hauptsponsor Alexander Wolf sein finanzielles Engagement zurückgeschraubt hat.

Deshalb auch findet in diesem Jahr die elfte Auflage des Frankfurter Fußball-Festes nicht statt. Der Oldievergleich zwischen dem FC Vorwärts und Energie Cottbus unter der neuen Regie von Schuth-Nachfolger Sven Theis war für September geplant. "Wir planen und arbeiten solide, wollen uns keine Miesen leisten", begründet Thiele die Absage.

Die in die Jahre gekommenen Markendorfer (Durchschnittsalter über 30 Jahre) lieferten eine solide Saison ab, zeigten sich insgesamt recht stabil. Die "Fieberkurve" bewegte sich lediglich zwischen dem 5. und 2. Rang. Zuletzt blieb man in elf Duellen ungeschlagen (6-5-0). Nur dreimal ließ die "Torfabrik" mit Michael Lange (25 Treffer), Tommy Klatt (16) und Sascha Kloß (9) ein torloses Unentschieden zu. Neben Stürmer Lange schafften es auch Verteidiger Christian Gläßer und Mittelfeldspieler Alxander Bernwald in die "fupa-Elf des Jahres". Aus dem Rahmen fielen lediglich das 0:5 in Bad Saarow und das noch schmeichelhafte 1:3 in Wernsdorf.

Auch das neue, das junge Trainer-Duo Jan Mutschler/Denny Danowski hält am strategischen Ziel fest: im Vorderfeld etablieren, die Großen wie Beeskow, Wernsdorf, Landesliga-Absteiger Storkow, Bad Saarow und auch Nachbar Müllrose ärgern. Beide sind waschechte Oderstädter und vom Sternbild her Jungfrauen: Mutschler (34) ist am 11. September geboren, Danowski (36) am 10.

"Wir verstehen uns sehr gut, sprechen mit einer Zunge und die Sprache der Spieler, fühlen uns gleichberechtigt", sagt Mutschler, der eigentlich der Chef sein soll. Aber ein Umstand zwingt zum Umdenken vom Papier weg: Er ist noch heiß auf Fußball, will dem Team weiter helfen und seinen 14 Einsätzen nach Bandscheiben-OP weitere folgen lassen. Also wird Danowski am Spielfeldrand oft das Sagen haben.

Beide müssen und wollen in der neuen Funktion auch viel lernen, wollen schon im Training einiges moderner, lockerer machen". "Wir sind ein familienfreundlicher Verein mit einem engagierten Vorstand, da muss es auch Spaß machen."

Beide werden im Frühjahr ihre Trainer-B-Lizenz erwerben. "Die Mannschaft wird jünger", freuen sie sich über mehr Konkurrenz, "die sicher auch einige Härtefälle hinsichtlich der Stammformation mit sich bringt". Nach den Fusionen der letzten Jahre ist Blau-Weiss hinter dem 1. FCF momentan die Nummer 2 in der Oderstadt. "Wir werden künftig noch stärker von der guten Nachwuchsarbeit im Verein profitieren können", hofft Danowski. Mit den A-Junioren sind jetzt alle Altersklassen besetzt. "Hier entwickelt sich was", urteilt Mutschler, der schon als Assistent von Geisler einiges lernte. "Dennoch müssen wir bescheiden, ehrlich, auch demütig sein."

In die Vorbereitung auf die neue Saison, die am 19. August mit dem Punktspiel gegen Bestensee beginnt, ist z. B. der 18-jährige Torwart Tobias Götze einbezogen. Hinzu kommen u. a. die Talente Eric Northe und Alexander Kossatz (beide 17) sowie die schon Oberliga-erfahrenen Polen Patryk Nowaczewski (24) und Mateusz Stefanowicz (21) vom 1. FCF. Ob neben Danowski und Gläßer auch Björn Keller (39) die Töppen für die "Erste" an den Nagel hängt, ist noch ungewiss. "Abgemeldet hat er sich nicht", so Mutschler.

Aufrufe: 019.7.2017, 09:38 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor