2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau

Blau-Weiß hat Angst vor Gewalt

Verlinkte Inhalte

Aus Angst vor einer erneuten Eskalation tritt die Reserve von Blau-Weiß Köln in der Kreisliga C nicht zum Spiel beim TFG Nippes 1878 an. Dies ist einmalig im Kölner Amateurfußball. Im Hinspiel hatte es eine Schlägerei gegeben.

Köln. Eigentlich wollten sie sich versöhnen und den Sonntag gemeinsam auf dem Fußballplatz verbringen. Gegeneinander spielen zwar, doch mit den Gedanken an den Montag im Hinterkopf — wie es üblich ist in der Kreisliga C.

Doch das Duell zwischen Blau-Weiß Köln II und den Fußballern der TFG Nippes 1878 in der Kreisliga C 5 ist seit dem Hinspiel im Dezember kein gewöhnliches mehr. Blau-Weiß wird aus Angst vor einer Schlägerei nicht nach Nippes fahren und drei Punkte herschenken — eine bislang einmalige Aktion im Kölner Fußball.

Im Hinspiel war die Situation nach einer ohnehin ruppig geführten Begegnung zwei Minuten vor Schluss eskaliert und hatte einen Spielabbruch provoziert. Bevor der Schiedsrichter den zweiten Platzverweis gegen die Nippeser aussprechen konnte, wurde er auf den Hinterkopf geschlagen, woraufhin er die Partie abbrach. In den undurchsichtigen Tumulten danach, in denen auch Zuschauer auf den Platz liefen, musste die Polizei einschreiten. Daniel B., ein Spieler von Blau-Weiß Köln, musste mit starken Prellungen an Kopf und Unterleib ins Krankenhaus.

Blau-Weiß erklärt sich via Facebook

Im Januar entschied die Spruchkammer des Fußballkreises Köln, die beiden Hauptverantwortlichen auf Nippeser Seite zu sperren, für zwei Jahre respektive 18 Monate.

Blau-Weiß hatte eine härtere Strafe für die gesamte Nippeser Mannschaft gefordert, der auf Bewährung vier Punkte abgezogen worden, und angekündigt, nicht zum Spiel anzutreten. Diese Ankündigung setzten sie nun in die Tat um und begründeten sie via Facebook: „Wir spielen Fußball, weil wir Freude an dem Sport haben. Gewaltsuchenden Gegnern wollen wir keine Plattform bieten. Wir sehen diese Spielabsage als einzige Möglichkeit, diesen Gefahren zu entgehen.” (sef)

Aufrufe: 08.3.2014, 11:45 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor