Birte Tönnies erhält Frauen-Ehrenamtspreis des SHFV

Birte Tönnies blieb aber ihrem Heimatverein stets treu und wuchs immer mehr in dessen Strukturen hinein. Sie organisierte nun selbst Jugendfußballturniere, sorgte für die Ausstattung der Teams und kümmerte sich um Sponsoren. Seit 2012 bekleidet die 41-Jährige, die als Kauffrau für Bürokommunikation bei einem Neumünsteraner Sanitätshaus beschäftigt ist, beim FC Krogaspe das Amt der Jugendwartin. 2015 wurde ihr vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) der Frauen-Ehrenamtspreis verliehen. Mit dieser Würdigung zeichnet der SHFV jährlich aus jedem Kreisfußballverband eine Frau aus, die sich im besonderen Maße ehrenamtlich auf Vereins- oder Verbandsebene in ihrem Kreisfußballverband engagiert hat.

Wir besuchten die Mutter zweier Söhne in ihrem Haus in Krogaspe.

Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung des SHFV?
Tönnies: Sie erfüllt mich mit Stolz. Es ist schön, dass andere dadurch einmal erfahren, was man eher im Verborgenen so alles leistet und organisiert.

Was sind Ihre Gründe, sich derart zu engagieren?
Ich halte es für wichtig, dass kleine Vereine wie der FC Krogaspe Jugendteams haben, sodass die Kinder vor Ort spielen können und nicht ständig zu anderen Vereinen gefahren werden müssen. Aber es ist nicht einfach. Bei uns ist es so, dass zum Beispiel die Trainer, meist sind es Väter der Jungen, die in der jeweiligen Mannschaft spielen, als Dank in der Regel nur einen feuchten Händedruck erhalten. Lediglich zu Weihnachten gibt es für sie ein kleines Präsent. Immerhin haben wir zurzeit Mannschaften in der G-, F-, E- und D-Jugend. In den älteren Jahrgängen haben wir beim FCK kaum noch die Möglichkeit, ein Team zusammenzubekommen.

In ihrem Verein scheinen Frauen im Ehrenamt ja eine dominierende Rolle zu spielen. Immerhin hat Ihre Schwester Eike diesen Preis im Jahr 2012 auch erhalten ...
Von einer dominierenden Rolle der Frauen beim FC Krogaspe würde ich nicht sprechen, aber eine gewisse Bedeutung haben sie schon. Immerhin sind drei von acht Vorstandsmitgliedern Frauen; allen voran meine Mutter Christa Staben als Vorsitzende, die das Amt im wahrsten Sinne des Wortes ,,geerbt" hatte, nachdem mein Vater im Jahr 2000 gestorben war. Er war ja über viele Jahre der ,,Macher" des Vereins gewesen und sie die starke Frau hinter ihm. So war dieser Übergang eine logische Konsequenz. Neben mir und meiner Mutter ist noch Eileen Stein als Kassenwartin in unserem Vorstand tätig. Und die Tradition unserer Familie beim FCK bleibt vielleicht erhalten. Immerhin spielen meine beiden Söhne auch schon begeistert Fußball in unserem Verein.